Madeira im Winter

 

Madeira lockt uns schon länger. Die grüne zerklüftete Vulkaninsel mit hohen Bergen, tiefen grünen Tälern und vielen Gärten mit exotischen Blumen soll auch ein tolles Wanderparadies sein. Ob unser Besuch im Winter (Januar) nun eine gute Idee ist, werden wir sehen. Los geht`s am Donnerstag, den 10. Januar 2019.

 

 

 

10.01. -  Abflug nach Madeira um 10.55 Uhr. Alles klappt reibungslos. Schnell finden wir einen Parkplatz im Parkhaus neben der Abfertigungshalle, schnell kommen wir durch die Kontrolle und fast pünktlich starten wir. Der Flieger setzte sich schon in Bewegung, als ein junger Passagier wieder aussteigen will. Das kostet uns 10 Minuten. 

Es ist ein sehr ruhiger Flug und wir landen problemlos auf der Insel. Da hört man ja oft Horrorgeschichten. Zuerst stellen wir die Uhren um eine Stunde zurück.

 

Auch der bestellte Abholservice klappt super, in 10 Minuten sind wir in unserem Aparthotel Vila Ventura in Canico de Baixo. 

17 Grad und leicht bewölkt ist es heute hier. T-Shirt und leichte Jacke reichen völlig aus. Unsere erste kleine Wanderung führt uns entlang der Küste in Richtung Funchal bis zu einer Statue "Cristo Rei" also Christusstatue. Hier genießen wir einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung bis nach Funchal.

 

Unterwegs laufen wir an mehreren Kachelbildern vorbei - einfach toll!!

 

 

Das Abendessen nehmen wir im Restaurant unseres Hotels ein. Man sitzt im Freien und doch sehr geschützt. Ein Holzofen verbreitet wohlige Wärme. Hier sitzen wir neben einem sehr netten Ehepaar, mit dem wir einen sehr langen und unterhaltsamen Abend verbringen. Wir essen beide gleich am ersten Abend die typischen Spezialitäten Madeiras, Sabine Espada (schwarzer Degenfisch) und Rüdiger Espetada (Rindfleischspieß). Als Begrüßungsgetränk gibt es einen trockenen Madeirawein.

 

Durch die Zeitverschiebung sind wir um 22 Uhr schon totmüde (Zuhause 23 Uhr) und gehen früh schlafen.

 

 

11/01 - Sehr gut geschlafen, sehr gut gefrühstückt und gleich danach gehen wir los. An der Rezeption holen wir uns Infos zu den Bussen, das ist hier sehr verworren. Zuerst laufen wir in den Ort Canico, der ca 2 km vom Meer entfernt und 200 m höher liegt. Hier schauen wir uns die Hotelanlage Quinta Splendida an. Das Hotel und die Bungalows liegen in einem botanischem Garten. Einfach nur toll. Kreuz und quer laufen wir vorbei an blühenden Pflanzen, großen Sukkulenten und Palmen. In der Mitte des Gartens gibt es auch einen Pool. Und der Blick runter nach Canico de Baixo ist grandios.

 

 

Hier auf Madeira hört die Weihnachtszeit erst am 15. Januar auf. Überall sieht man noch Weihnachtsschmuck und Beleuchtung. Vor der Kirche in Canico ist eine große Krippe zu sehen. Auch in der Kirche ist alles noch weihnachtlich geschmückt.

 

Camacha

 

Camacha liegt 700 m über dem Meer und ist bekannt für seine Korbflechterei. Mit dem Bus fahren wir die 6 km sehr kurvenreich steil bergan.

In Camacha angekommen, sehen wir in einem Park gleich wieder "Weihnachtsschmuck".

 

 

Gegenüber des Parks im Café Relogio gibt es eine Schauwerkstatt und auch Infos zu dem Thema.  Hier kann man den Handwerkern bei der Arbeit zuschauen und die Korbwaren erwerben.

In den feuchten Tälern wachsen die kleinen Korbweiden, aus deren Ruten die Bewohner Camachas Möbel und andere Gegenstände flechten. Im Frühjahr werden die Ruten geschnitten, danach werden sie gekocht oder wochenlang eingeweicht. Durch das Erhitzen erhalten die Weiden ihre rotbraune Farbe. Das Flechten erfolgt meist in Heimarbeit. 1/3 der Dorfbevölkerung lebt von diesem Handwerk.

 

 

 

 

 

 

Nach der Besichtigung haben wir uns eine Mittagspause verdient. Wir schlendern durch den Ort und gehen dort rein, wo viele Madeirenser auch essen wollen. Und wir werden nicht enttäuscht. Ein großes Thunfischsteak mit Beilagen bekommen wir für nur 7 Euro serviert. Total lecker !!!

 

 

Gut genährt machen wir uns anschließend auf den Weg zu unserer ersten Levada Wanderung in Richtung Funchal. Es ist eine leichte Wanderung ohne Steigungen. Kurz vor Funchal müssen wir viele Höhenmeter runter, und die Straße ist sehr, sehr steil. Irgendwann überholt uns ein Taxi - der Fahrer spricht uns an und fährt uns für 20 € zurück ins Hotel. Da sind wir ganz froh drüber, denn mit den Bussen klappt es hier noch nicht so gut.

 

 

12/01 - Wir haben die Wahl 30 Minuten auf den Bus nach Canico zu warten, oder den Berg wieder hochzulaufen. Wir entscheiden uns für die zweite Variante. Das Wetter ist zum wandern wieder bestens - Mix von Sonne und Wolken. Heute ist die Tour Nr. 11 aus dem Rother Wanderführer dran. Mit nur 10 minütiger Verspätung kommt unser Bus Nr. 113, mit dem wir 50 Minuten lang bis Canical durchgeschüttelt werden. War schon eine tolle Fahrt.

Canical

Canical ist ein kleines Fischerdorf im Osten Madeiras, das bis 1982 das Zentrum der Walindustrie war. Es gibt hier auch ein Walmuseum. Wir schlendern  gemütlich durch den Ort, sehen uns die zwei Kirchen an und gehen weiter zum Hafen. In einem Cafe stärken wir uns für die Wanderung mit einem Cappuccino und laufen danach los. Zuerst geht es am Strand entlang. Dieser besteht aus dicken grauen Steinen. Das ist hier wohl der Naturstrand.

 

 

Wir laufen den 5 km langen Wanderweg entgegengesetzt der Ausschreibung, weil ab Mittag ein kräftiger Wind von Osten kommen soll. Den haben wir nun im Rücken. Eigentlich geht es 4 km beständig bergan auf einem schönen Wanderweg. Die Sonne ist nun auch verschwunden, wir schwitzen auch so genug. Der Blick in die Ferne wird immer besser. Auf 325 m Höhe stehen wir auf dem Gipfel Pico do Facho. Von hier schaut man hinab auf Machico und auf die Start-Landebahn des Flughafens. Hier halten wir in Gesellschaft einer Katze ein Picknick ab. Den letzten Kilometer laufen wir steil bergab nach Praia de Machico.

 

 

In Praia de Machico angekommen informieren wir uns zunächst über die Abfahrtsmöglichkeiten mit dem Bus. Dann sehen wir uns den Ort an. Wir gehen zuerst zum Strand runter. Diese charmante Stadt am Meer hat nun einen weichen Sandstrand! Die Regierung hat 3 Millionen Euro investiert, um weichen, goldenen Sand von der Westsahara in Nordafrika zu importieren, um der einheimischen Bevölkerung und den Besuchern einen luxuriösen weichen Strand anzubieten. Damit hat dieser Ort einen der ganz wenigen Sandstrände der ganzen Insel. Der Ort selbst haut uns nicht so um. Wir trinken in einer Bar noch einen Cappucino (zusammen für 2,30€) und machen uns dann auf den Rückweg.

In Canico machen wir uns dann noch einen netten Abend in unserem Hotelrestaurant - heute mal mit viel Fleisch. Und wir probieren die Poncha. Sie ist das traditionelle Getränk auf Madeira. Sie besteht typischerweise aus einem madeirischen Brand aus frischem Zuckerrohrsaft, Bienenhonig und einheimischen Zitronen in einem wechselnden Mischungsverhältnis von etwa einem Drittel. 

 

Wanderung auf der Halbinsel Sao Lourenco

13/01 - Im Süden Madeiras knallt heute morgen schon die Sonne. Windgeschützt ist es sehr warm, man weiß nicht wie man sich anziehen soll. In den Bergen sieht man dunkle Wolken. Das Wetter ist hier überall unterschiedlich. Wir nehmen heute gleich ab dem Hotel den Bus. Mit reichlich Verspätung kommen wir an der Endhaltestelle im äußersten Osten der Insel an.

 

Dies ist eine sehr beliebte Wanderung, Massen von Menschen laufen diesen Weg zum Ende von Madeira. Der Weg ist eigentlich recht einfach zu laufen, nur der letzte Teil geht steil bergauf zum letzten Gipfel Morro do Furado. Hier weht der Wind aus allen Richtungen. Wir haben auf der ganzen Tour tolle Ausblicke auf eine spektakuläre Felsenküste. 

Rother Wanderführer Tour 12 - blau

 

Santa Cruz

 

Im Hotel wurde uns sehr empfohlen, das Fest Santo Amaro in Santa Cruz zu besuchen.

Auf ganz Madeira und speziell in der Gemeinde Santa Cruz an der Südostküste der Insel wird der Tag von Santo Amaro immer Mitte Januar schon seit Jahrhunderten feierlich und zeremoniell gefeiert.

 

Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der Tag, an dem die Familien des Ortes die Krippe des Weihnachtsfestes (»Lapinhas«) abbauen und alle Schränke im Haus fegen und putzen. Familienangehörige und Freunde besuchen sich gegenseitig, klassische Speisen wie Nüsse und getrocknete Feigen werden geteilt.

 

 

Wir sind gespannt, was uns erwartet. Um die Kirche herum wird Kunsthandwerk der Insel gezeigt und auch zum Verkauf angeboten. Ausserdem gibt es eine Vielfalt an Angeboten zum Essen und Trinken. Wir schlendern durch die Gassen zum großen Platz am Meer. Hier ist eine Tribüne für verschiedene Veranstaltungen aufgebaut. Heute hören wir Fado, aufgeführt von örtlichen Musikern und Sängerinnen. Rundherum werden allerlei Köstlichkeiten angeboten. An einem Stand wird für uns das traditionelle Getränk Poncha ganz frisch vor unseren Augen zubereitet und serviert. Dazu bekommen wir Nüsse und eine Schale mit Kartoffelecken und Gemüse gereicht. Auch die traditionellen Fleischspieße werden hier ganz frisch zubereitet, das Fleisch geschnitten, auf Holzspieße gesteckt und auf Holzkohlengrill gegrillt. Es herrscht eine ganz tolle Atmosphäre. Wir haben es nicht bereut hier einen Zwischenstopp zu machen.

 

 

Quartierwechsel nach Funchal

14/01 - Die nächsten 10 Nächte sind wir im Hotel Pestana Village Garden Resort in Funchal untergebracht. Der Express Bus bringt uns schnell nach Funchal. Am Busbahnhof erblicken wir gleich die riesige AIDA nova. Mit dem Taxi geht's weiter zur Hotelanlage im Grünen. Schön liegen die flachen Häuser eingebettet zwischen Grünanlagen und Pools. Unser Studio ist erst ab 12 Uhr frei, solange genießen wir die Sonne auf einem Liegestuhl. Danach beziehen wir unser Zimmer im Erdgeschoss.

 

 

Heute ist es sonnig bei 20 Grad. Im Pool wird gebadet und die Liegen sind von Sonnenhungrigen belegt. Ist für uns noch ungewohnt. Bis vor ein paar Tagen waren wir noch im kalten Deutschland.

Wir haben noch "schwere" Beine von gestern und laufen heute nur eine gerade Strecke. Es geht entlang der Promenade von Funchal nach Camara de Lobos. Diese Promenade ist ca 5 km lang und wurde erst 2011 eröffnet. Teilweise verläuft der Weg auf Betonpfeilern. Unterwegs haben wir immer wieder schöne Blicke auf das Meer, auf tolle Blumen und Pflanzen und sehen an den Hängen und in den Gärten Bananenstauden ohne Ende.

 

 

Der Fischerort Camara de Lobos liegt vor dem Berg Cabo Girao. Schon von Weitem sieht man den Hafen mit den vielen bunten Fischerbooten. Tagsüber sitzen die Fischer schwatzend oder Karten spielend zusammen. Ihre Arbeit beginnt erst Nachts, da der Degenfisch, der in 800 m Tiefe lebt, dann nach oben kommt um Nahrung zu suchen. Nur dann kann er gefangen werden. Dieser Fisch ist hier auf Madeira eine Spezialität.

 

Rother Wanderführer Tour 1 - blau

 

Der Balkon von Ribeiro Frio

15/01 - Diese Kanzel auf 875 m Höhe ist eine der bekanntesten Aussichtspunkte der Insel. Nur 1,4 km läuft man von der Bushaltestelle dorthin. Dieser kleine Abstecher lohnt sich. In alle Richtungen hat man einen schönen Blick. In den Bergen hängen noch die Wolken, am Meer ist es sonnig. Nach ein paar Fotos geht's zurück zur Straße. 

Rother Wanderführer Tour 17 - blau

 

 

Gegenüber der Straße ist der Startpunkt der Levadawanderung Levada do Furado durch den Lorbeerwald. Dieser Weg führt bis Portela.

 

Rother Wanderführer Tour 18 - rot

 

Dieser 11 km lange Wanderweg verläuft weitgehend ohne Steigung und im ersten Teil auch auf breiten Wanderwegen. Uns begleitet ständig ein üppiges Grün und es gibt nur wenige Aussichtspunkte. Im zweiten Teil verläuft der Weg auf schmalem Stein dicht am Felsen, auch einige kleine Tunnel und enge Felsdurchbrüche sind zu durchqueren. Zum Abhang ist der Weg aber durch ein Seil gesichert. Nach 3,5 Stunden erreichen wir Portela.

 

 

Ein Taxifahrer mit Kleinbus bietet uns an, uns bei 6 Personen für 5 € p/P. nach Funchal zu fahren. Alternativ müssten wir 1 Stunde noch auf den Bus warten, der dann für die Strecke 1 1/2 Stunden braucht. Da nehmen wir doch das Taxi und sind 30 Minuten später mitten in Funchal.

 

Mit der Seilbahn auf den Monte und Botanischer Garten

 

16/01 - Monte ist ein auf 600 bis 800 m über dem Meeresspiegel gelegener Ort oberhalb der Inselhauptstadt Funchal. Schnell ist man mit der Seilbahn oben (11€ einfache Fahrt) und hat auf der Fahrt tolle Blicke runter auf die Stadt. Monte scheint ein wenig in Nebel zu liegen. Es ist jedenfalls wesentlich kälter hier oben als unten in Funchal. 

 

 

Um zum Botanischen Garten zu kommen, nimmt man entweder die nächste Seilbahn (100 m entfernt) und fährt wieder ein Stück runter oder man läuft die 5 km zu Fuß. Wir laufen!!!

Es gibt dorthin 2 verschiedene Wege, und wir erwischen natürlich die falsche Strecke, weil wir keinen Abzweig gesehen haben und es nicht mehr auf dem Handy kontrolliert haben.  Unsere Strecke soll gesperrt sein, weil mehrere Unfälle vorgefallen sind. Na ja, es war schon eine anstrengende Tour, gefühlt 1000 Stufen bergab und einige enge ungesicherte Passagen.

Rother Wanderführer Tour 2 - schwarz

 

 

Im Ort geht es dann noch 1 km steil bergan und 90 Minuten nach Start der Wanderung stehen wir am Eingang zum Botanischen Garten. Nur 6€ Eintritt zahlen wir und schlendern 2 1/2 Stunden durch den angelegten Garten. Viele Pflanzen sehen wir zum ersten Mal, andere haben wir zu Hause als Zimmerpflanze, und hier sehen wir sie meterhoch. Ist schon toll!!

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir sind ja heute noch nicht genug gelaufen und lehnen die Angebote der Taxifahrer ab. Auf gefühlten 20% Gefälle gehen wir die 2 km hinunter in die Stadt und landen in der ältesten Straße Funchals. Hier gibt es eine nette Kneipenszene. Werden wir an einem anderen Tag mal testen.

 

 

Die Sonne kommt durch und es wird sommerlich warm. Lange bleiben wir auf der Kaimauer sitzen und genießen die Sonne und erholen uns vom Marsch. Auf dem Rückweg zum Hotel bummeln wir durch die Altstadt und entdecken ein nettes Lokal mit Garten. Das Lokal erweist sich als Glücksgriff. Wir kommen bestimmt noch einmal wieder hierher.

 

Im Nonnental - Curral de Freiras

 

Die Siedlung zwischen hohen Steilwänden mit dem eigenwilligen Namen "Stall der Nonnen" diente den Ordensschwestern Mitte des 16. Jhd. als Zufluchtsort vor Piratenüberfällen. Der Talkessel war bis 1959 nur über schmale Fußwege erreichbar. Das Produkt von Curral das Freiras sind Kastanien. Kastanienkuchen, Kastanienlikör. Kastaniensuppe. Alles hat hier mit Kastanien zu tun.

 

17/01 - Auf einer kurzen Fahrt von 11 km bringt uns der Bus auf 1094 m über den Meeresspiegel. Es geht mit vielen Kehren ständig steil bergauf. Der Bus schafft selten mehr als 30 km/h. Beim Ausstieg am Eira do Serrado empfängt uns ein eiskalter Wind mit leichtem Regen. Die Wolken hängen noch tief in den Bergen.

Den nahegelegenen Aussichtspunkt auf das Nonnental suchen wir zuerst auf. Tief unten auf 600 m Höhe sehen wir die Siedlung und die vielen Terrassenfelder.

Rother Wanderführer Tour 36 - rot

 

 

500 Höhenmeter bergab führt ein kurvenreicher Wanderweg schattig in 90 Minuten runter ins Tal. Unterwegs sehen wir viele Eukalyptus- und Kastanienbäume. Die Sonne steigt immer höher und wärmt uns auf. Das Panorama ist einfach toll. Nach jeder Kurve zeigt sich uns ein anderes Bild. Die Wanderung hat Spaß gemacht.

Im Ort angekommen, probieren wir natürlich mal etwas mit Kastanie, wir essen eine Kastaniensuppe. Die ist sehr gehaltvoll und lecker.

 

 

 

Als wir in Funchal wieder aus dem Bus steigen, merken wir gleich den Temperaturunterschied. Richtig warm ist es hier. Kurzentschlossen entscheiden wir uns, den restlichen Nachmittag am Pool zu verbringen.

Funchal

Funchal ist die Hauptstadt der Insel Madeira. Der Name der Stadt heißt übersetzt „Fenchel“. Derzeit hat die Stadt ca 111.000 Einwohner. Die von Hügeln umgebene Stadt ist für ihren Hafen, ihre Gärten und ihre Madeirawein-Kellereien bekannt.

 

Um von unserem Hotel in die Altstadt zu kommen laufen wir entlang der langen Promenade mit Blick auf die Kreuzfahrtschiffe, Jachten und vor allem auf die bewohnten Hügel. Hier unten ist immer was los , da die Promenade sehr sonnenverwöhnt ist.

Viele fliegende Händler, Cafes und Verkaufsstände wechseln sich ab.

 

Markthalle

Ein buntes Treiben herrscht in der Markthalle. An jedem Stand kann man die unbekannten Früchte probieren. Wir testen und kaufen auch einige Früchte. In der Markthalle ist der Degenfisch - Espada genannt - der Hingucker. Mit seinen großen Augen und den Zähnen sieht er schon furchterregend aus.

 

Rua de Santa Maria

ist die älteste Straße Funchals. In dieser schmalen Gasse findet man zahlreiche Restaurants und Pubs. Die Türen von bewohnten oder leerstehenden Häusern sind bunt gestaltet, das gefällt uns richtig gut. Hier ist eine tolle Atmosphäre - aber auch Massentourismus. Vor jedem Restaurant steht jemand, der sein Lokal anpreist. Wir gehen vorbei an einer kleinen Capelle bis zu einer Burganlage, in der jetzt ein Museum ist.

 

 

Fotos aus der Innenstadt von Funchal

Überall ist die Stadt üppig weihnachtlich geschmückt. Die Beleuchtung wird hier am 8. Januar abgeschaltet.

 

 

In der Innenstadt ist viel Trubel. Zu den vielen Menschen kommt auch noch dichter Autoverkehr hinzu. Gastronomie in jeder Preisklasse, Geschäfte mit originellen Waren, Grünflächen oder Plätze mit Bänken .......fast alles spielt sich draußen ab. Oft sieht man mehrere Männer zusammenstehen beim Kartenspielen, egal ob auf einer Mauer oder einer Parkbank.

 

West Tour - Porto Moniz - rote Route

 

19/01 - Entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten, alles allein zu erkunden, haben wir für heute eine Rundreise mit einem Kleinbus über unser Hotel gebucht. Es geht in den Westen der Insel mit Stationen Camara de Lobos, Cabo Girao, Ribeira Brava, Paul da Serra, Porto Moniz, Seixal, Sao Vicente und Encumeada wieder zurück nach Funchal. Der Bus ist mit 16 Personen voll besetzt. Um 8:40 Uhr werden wir abgeholt.

 

In Camara de Lobos waren wir schon am 14. Januar. Auf das nächste Ziel Cabo Girao sind wir gespannt. Es ist die höchste Steilklippe Europas mit 589 m. Dort oben hat man einen Aussichtspunkt mit Glasboden geschaffen.

 

 

 

Das ist schon eine Höhe. Und ganz vorsichtig betreten die meisten die Glasfläche, Ist toll gemacht. Die Sonne knallt und die Sicht ist spitze. 30 Minuten Aufenthalt haben wir hier, die sind schnell rum.

 

Ribeira Brava ist unser nächstes Ziel. 40 Minuten gibt uns der Fahrer für diesen kleinen Ort. Ribeira Brava heißt wilder Fluß. Der ist zur Zeit ganz ruhig. Wir schauen uns das Rathaus, die Kirche und ein paar Geschäfte an. Zum  Schluss gehen wir noch zum Strand. Auch hier sind nur dicke Steine zu sehen.

 

 

Das Plateau von Paul da Serra liegt auf 1500m Höhe und bildet die Trennlinie zwischen Norden und Süden. Stechginster und Gräser, freilaufende Kühe, weite Blicke in die Ferne - es ist hier oben ganz anders, als alles was wir bisher von der Insel gesehen haben. Durch die Verdampfung oberhalb des Waldes ist hier oft sehr dichter Nebel. Wir haben Glück, die Sonne scheint. Doch auf dem höchsten Punkt ist plötzlich alles neblig. Da hält der Fahrer gar nicht an und fährt gleich weiter in Richtung Nordküste.

 

 

Unser nächstes Ziel ist Porto Moniz. Der Busfahrer hält an einem Aussichtspunkt von wo man einen tollen Blick auf den Ort hat. Dann fahren wir gleich weiter zum Restaurant.

 

 

12.30 Uhr ist es mittlerweile. In dem Fahrpreis ist ein Mittagessen inkludiert und wir kehren in ein Restaurant direkt am Meer ein. Dort erwartet man uns schon. Es gibt Huhn oder Thunfisch. Das mussten wir vorher wählen.

Sehr hübsch eingedeckte Tische erwarten uns. Es gibt vorher eine Gemüsesuppe, danach für uns Thunfisch mit Kartoffeln, Reis und Gemüse. Zum Dessert Eis mit Soße und dann noch einen Expresso. Rot- und Weißwein, sowie Wasser stehen auch bereit. Es ist alles sehr lecker.

Danach schauen wir uns in dem Ort um.

Porte Moniz ist wohl der einzige Ort auf der ganzen Insel mit einem eigenen Hubschrauberlandeplatz. Zudem verfügt der Ort über einen wunderschönen Hafen sowie die für Madeira so typischen Lavaschwimmbecken. Dies sind in die Felsen eingelassene Schwimmbecken, die natürlich mit dem Meerwasser gefüllt sind und auch mit Meerwasser gespült werden. Einige sind wirklich im Wasser. Das Meer soll 19 Grad haben, die Luft heute auch.

 

 

 

 

 

 

Der nächste Stopp ist nur einige Kilometer weiter hinter Seixal. Am Wasserfall Brautschleier. Das ist sehr enttäuschend für einen, der schon mal "richtige" Wasserfälle gesehen hat.

 

 

 

Die alte schmale Straße entlang der Nordküste wurde 2002 gesperrt. Nun gibt es hier mehrere Tunnel und man kommt schnell voran. Ab und an kann man nochmal einen Blick auf die alte Straße werfen.

In Sao Vicente ist der nächste Stopp. Ein kleiner Ort mit einer Kirche, einer Krippe und ein paar Häusern. Die Kirche ist leider geschlossen, sieht von außen aber nett dekoriert aus.

 

 

Nun geht es noch einmal hoch auf ca 1007 m. Auf die Encumeada. Hier hält der Busfahrer an einem Aussichtspunkt mit Souveniergeschäft. Richtig kalt ist es hier mit 9 Grad. Die Sonne kommt wieder so langsam durch und der Blick über die Berge ins Tal ist schon schön.

 

 

 

Bergab geht es nun vorbei an hohen Bergen und grünen Tälern an die Südküste und zurück nach Funchal.

Wieder am Hotel angekommen wissen wir, dass das nicht unsere Art zu reisen ist. Feste - vorprogrammierte - Stopps mit festen Zeiten sind nicht unser Ding. Man kann sich nicht treiben lassen. Wenn einem der Ort gefällt muss man einfach weiter. Trotzdem war es schön, dass man mal einen Blick auf den Westen der Insel geworfen hat. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wäre das schlecht möglich gewesen. 

 

 

20/01 - Der Rucksack ist gepackt, die Wandersachen angezogen und wir starten zum Busbahnhof. Kaum sind wir vom Hotelgelände, sehen wir, dass die Straße für Autos gesperrt ist. Heute ist in Funchal ein Marathonlauf. Der macht allen unseren Planungen einen Strich durch die Rechnung. Bis zum ZOB rennen die Läufer neben uns her. Am ZOB ist kein einziger Bus zu sehen. Inzwischen ist es so warm geworden, dass wir auch keine Lust haben, die Ausweichhaltestellen der Busse zu suchen. Wir gehen zum Hotel zurück - sehen dabei den Sieger des Laufes ins Ziel kommen - und verbringen einige Stunden am Pool in der Sonne. Ein fauler Tag zwischendurch tut auch mal gut.

 

 

Am späten Nachmittag bummeln wir wieder mal durch Funchal und gehen später zum Essen. Immer wieder entdecken wir uns unbekannte Pflanzen oder Bäume in den Parks. Es ist heute bis zum Sonnenuntergang um 18:30 Uhr richtig warm.

 

Levada do Norte ab Estreito de Camara de Lobos

 

21/01 - Mit dem Bus 96 können wir direkt vor dem Hotel zum Einstieg der Wanderung fahren. 2 mal werden wir heute im Bus kontrolliert. Das hatten wir bisher noch gar nicht.

Der Bus fährt hoch auf 540 m. Die Levada Wanderung ist eine einfache Tour, nur schwindelfrei sollte man schon sein. An einigen Stellen geht es links gleich tief bergab.

Für viele Anrainer ist der Wasserkanal der einzige Zugang zu ihren Häusern. Wir laufen oft direkt an Wohnhäusern vorbei, sehen Weinberge und viele Gemüsegärten, die mühselig bewirtschaftet werden müssen. Alles ist in Terrassen angelegt, aber mit einem wahnsinnigen Gefälle. Ziel der Tour ist der Cabo Girao, die Steilküste, die wir vor 2 Tagen mit dem Bus schon aufgesucht haben.

 

Rother Wanderführer Tour 5 - rot

 

 

Die Rückfahrt mit dem Linienbus war schon ein echtes Abenteuer. Es fing schon damit an, dass wir ihn mitten auf einer Kreuzung erwischt haben und fragen konnten, ob er nach Funchal fährt. Der Fahrer ließ uns auch dort einsteigen, fernab jeder Haltestelle! Wir fragten uns schnell, ob der Fahrer wohl einen Führerschein hat, so komisch ist er gefahren, immer rasant angefahren und hart gebremst und die Kurven rasant genommen. Zuerst ging es noch 200 m bergauf, er hat wohl jedes Nest mitgenommen. Dann kurvenreich rasant runter nach Funchal und rechts der Straße der Abgrund. Wir waren froh, dass wir in Funchal heile aussteigen konnten.

 

 

 

 

Mittlerweile ist es 14:30 Uhr und wir suchen uns ein schönes Gartenlokal zum Mittagessen. Heute essen wir beide ein leckeres Menü - mit gegrilltem Thunfisch als Hauptgang.

Monte

 

 

22/01 - Heute wollen wir hoch nach Monte und uns dort das Korbschlittenfahren ansehen und danach entlang der Levada dos Tornos laufen.

 

Der Bus hält an der Igreja de Nossa Senhora do Monte. Hier wurde Kaiser Karl I von Österreich im Exil beerdigt.

 

 

 

 

 

Gleich um die Ecke ist der Startpunkt der Korbschlittenfahrten 2 km abwärts. Sieht nett aus, probieren wir aber nicht aus. Wir gehen lieber wieder zu einer Levadawanderung.

 

 

 

 

 

Dies ist unsere heutige ca. 10 km Tour. Beim lila Punkt sind wir im Teehaus eingekehrt.

 

Zurück in Funchal haben wir durch den Höhenunterschied gleich 5 Grad mehr. Wir lassen die Stadt noch einmal auf uns einwirken. Bald ist Abschied. Nach einem Sonnenbad am Hafen entdecken wir in einer kleinen Seitenstrasse ein scheinbar nur von Portugiesen besuchtes Lokal. Hier essen wir gut und günstig Bacalhau und Frango y dues Cerveja.

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg zum Hotel trinken wir in einer kleinen unscheinbaren Bar noch einen Poncha. Uns schmeckt er richtig gut, er wird immer frisch zubereitet mit madeirischen Brand aus Zuckerrohrsaft, Bienenhonig und Zitronen

 

23/01 - Blauer Himmel in jeder Richtung. Unser letzter Urlaubstag vor der Rückreise zeigt sich von seiner besten Seite. Viel wollen wir heute nicht mehr unternehmen. Wir haben auch keine Idee mehr was man tun könnte. Alles Interessante ist oben in den Bergen und da ist es uns zu kalt. Dafür sind wir nicht so weit geflogen. Der Temperaturunterschied ist zu dieser Jahreszeit doch gewaltig. Hier unten im Süden haben wir angenehme 18-20 Grad und viel Sonne. Über 1000 m hat man einstellige Temperaturen und oft Nebel.

 

Nach dem Frühstück bummeln wir entlang der Hotelpromenade und schauen den Schwimmern im Meer zu.
19 Grad soll das Wasser haben. Später legen wir uns an unseren Pool und genießen die Wärme. Den ganzen Tag bleibt es heute sonnig und warm. Zum Abend gehen wir zum letzten Mal in die Altstadt zum Essen. 

 

Eines stört uns ganz gewaltig: Vor jedem - wirklich jedem - Lokal oder Restaurant steht jemand und spricht jeden der vorbei geht an, ob er nicht in sein Lokal eintreten will. Das sind mal eben so 50 mal wenn man durch die Altstadt geht.  

 

Fotos der Hotelanlage

 

Die einzelnen Häuser der Hotelanlage liegen mitten in einem Garten. Hier stehen Bananenstauden, Palmen und viele andere Pflanzen. Schilder sagen uns den Namen und die Herkunft der Pflanze. Vieles blüht hier auch in dieser Jahreszeit. Man kann hier herrlich entspannen im Grünen. Die Anlage hat 2 Outdoor- und 1 Indoorpool. Wellness, Massage alles vorhanden. An den Pools gibt es Grill- und Getränkestände. Im Innenbereich ist eine relativ große Rezeption und Infostände von TUI und Anderen. Im Wintergarten gibt es eine Bar. Hier ist auch häufig Livemusik angesagt. Das ist allerdings alles nicht sehr gemütlich sondern eher steril. Der Frühstücks- und Essbereich ist ausreichend groß, obwohl es morgens zu bestimmten Zeiten auch schon mal eng werden kann. Das Frühstück ist sehr vielseitig und abwechslungsreich, mit Rohkost, Früchten, Joghurt und dem Üblichen. Zweimal wöchentlich sogar mit Sekt. Das Hotel liegt auch sehr günstig zur Altstadt. In ca. 15 Minuten ist man zu Fuß dort.

 

 

Rückflug nach Hannover

 

Auch heute ist wieder schönstes Wetter. Den Vormittag verbringen wir in der schönen Gartenanlage unseres Hotels.

Um 13 Uhr hält ein Flughafenbus direkt vorm Hotel. Für 5€ kommt man damit in 30 Minuten zum Aeroporto de Funchal. Hier im Osten der Insel ist das Wetter völlig anders. Keine Sonne scheint, sondern dicke Wolken und Nieselregen sehen wir bei der Ankunft. Zuerst geben wir die Koffer auf und dann heißt es warten. Rudi genießt noch gemütlich einen Cafe und ein Stückchen Kuchen - mir schlägt so ein Flug immer noch auf den Magen. Vorher bekomme ich nichts runter.

Pünktlich 15:40 Uhr starten wir bei Sonnenschein und haben wieder einen ruhigen Flug bis Hannover. Mit der einstündigen Zeitverschiebung erreichen wir Langenhagen um 21:05 Uhr nach 4,5 Std. Flugzeit bei -2 Grad.