Unterwegs in Mittelfranken

 

Es war ja schön in Schleswig-Holstein, aber lieber haben wir es doch etwas "hügeliger". Wir haben in den nächsten 10 Tagen keine Termine und planen kurzfristig eine Tour. Allzuweit wollen wir nicht fahren. Ein Bericht über die Fünf Flüsse Radtour bringt die Entscheidung. Wir fahren ins Frankenland, genauer nach Mittelfranken. 30 km östlich von Nürnberg buchen wir einen Stellplatz auf dem Campingplatz Pegnitz Camping. Ohne Buchung dürfen wir zu Corona Zeiten nicht auf dem Platz aufschlagen. Der Platz darf nicht komplett belegt werden und die Hälfte der Sanitäranlagen - wie Waschbecken und Duschen - ist noch gesperrt.

 

16/07 - Rudi hat vormittags noch  einen Zahnarzttermin der unerwartet lange dauert (3 Std.). Daher können wir erst um 11:30 Uhr starten. Wir wählen heute mal die Anreise über Goslar, Bernburg, Leipzig und weiter auf der A9. Es ist kein Umweg und einfach entspannt zu fahren. Nach 6 Stunden und 474 km haben wir unser Ziel erreicht. Hier hat es heute den ganzen Tag geregnet. Seit unserer Ankunft ist es trocken. Die Seniorchefin zeigt uns die freien Plätze. Hier gibt es keine festen Parzellen, es wird hier alles sehr locker gehandhabt. Der CP wirkt wie eine große Wiese mit vielen hübschen Plätzen. Mittlerweile sind unsere Schuhe und Socken pitschnass. Da kommen doch wieder mal meine Gummistiefel aus Schweden zum Einsatz. Wir entscheiden uns wieder mal für einen Platz nahe des Sanitärtraktes. 

Der CP liegt im Grünen direkt an der Pegnitz. Kanutouren werden hier direkt am Platz angeboten. 

 

 

17/07 - Vormittags unterwegs auf dem Pegnitztalradweg

 

Der Campingplatz liegt direkt am Radweg. Und hier beginnt auch eine Geocaching Serie mit 27 Dosen auf 15 km. Eine wunderschöne Tour immer entlang der Pegnitz. Wir finden 25 Dosen und fahren auf gleichem Weg zum Mittagessen zurück zum CP.

 

 

Nachmittags laufen wir um den Happurger Stausee und anschließend hoch zum Hohlen Fels. Ganz schön steil geht es hoch, aber es ist wie immer - der Aufstieg lohnt sich.

 

Nürnberg

 

18/07 - Direkt am Campingplatz steigen wir in die Mittelfrankenbahn und fahren in nur 35 Minuten nach Nürnberg. (Tagesticket plus für 16,80€ für Beide - und gilt am Wochenende an beiden Tagen). Vor über 40 Jahren waren wir mit der Kegelgruppe zum letzten Mal in dieser Stadt.

 

Gleich gegenüber des Hauptbahnhofs finden wir als erste Sehenswürdigkeit den Handwerkermarkt. Er wurde in seiner heutigen Form im Jahr 1971 als Hommage an Albrecht Dürer eingerichtet. 1971 wäre sein 500. Geburtstag gewesen.

 

 

Die Innenstadt mit der Fußgängerzone und der Altstadt ist von einer dicken Stadtmauer umgeben. Mittendrin fließt die Pegnitz und unzählige Brücken führen über den Fluß. Viele alte Fachwerkhäuser, Kirchen, eine Burg und irre viel Außengastronomie sehen wir auf unserem Rundgang. Nürnberg ist eine tolle lebendige Stadt. 

 

 

19/07 - Heute starten wir mit dem Fahrrad die 4-tägige Fünf-Flüsse-Radtour. Hier zum lesen

 

 

23/07 - Auch heute sind wieder an die 30 Grad angesagt. Auf dem Fahrrad kann man die Wärme gut aushalten.

Wir suchen uns eine ausgeschriebene Rundtour aus unserem Flyer heraus. Die Burg Hohenstein ist unser erstes Ziel. Die Burg ist mit 634 Höhenmetern der höchste bewohnte Punkt in Mittelfranken. Sie dürfte in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erbaut worden sein. Auch mit E-Bikes ist der Anstieg ganz schön anstrengend. Die Sonne brennt schon wieder heftig. Die letzten Meter gehen wir zu Fuß hoch. Von hier haben wir einen tollen Rundumblick.

 

 

Wir haben nichts Eßbares dabei und unten im Ort ein Cafe gesehen, ein Windbeutelcafe. Auf Nachfrage wird uns bestätigt, dass auch nur Windbeutel angeboten werden. Nix anderes!! Der Name Windbeutelcafe ist also Programm. Einige sitzen schon vor ihren RiesenSahneWindbeuteln. Das geht für uns gar nicht. Also, weiter gehts.

 

Eine rasante Abfahrt folgt und bald sind wir in Rupprechtstegen. Hier finden wir am Bahnhof einen Biergarten, den Rast-Waggon. Bine isst einen Salat und Rudi was total ungesundes.

 

 

Weiter fahren wir entlang der romantischen Pegnitz bis nach Neuhaus a.d. Pegnitz. Das Highlight hier ist die Burg Veldenstein. Leider wird hier gebaut und wir können nicht hinein. Nur die Kirche ist zu besuchen.

 

 

Eigentlich wollten wir noch einen uns empfohlenen Biergarten besuchen. Dafür müssten wir aber noch einmal ca. 300 Höhenmeter wuppen, aber unsere Fahrradakkus sagen uns etwas anderes. Die haben wir heute tüchtig beansprucht.

Und heiß und schwül ist es nun auch, wir fahren auf schnellstem Wege auf wenig befahrenen Landstraßen zurück. Über 60 km haben wir auch heute wieder geschafft.

 

Da bleiben wir lieber im Schatten auf dem Campingplatz sitzen/liegen......und schlafen beide glatt ein.

 

Während wir hier sitzen, kommen nacheinander mehrere Radtouristen mit Zelt an und bauen um uns herum ihre Unterkunft auf.

Der Campingplatz ist einfach toll, so wie wir es von früher her kennen. Alles unkompliziert und nicht starr geregelt, sehr nette Betreiber, die immer präsent sind. Er ist wie ein großer Park, in dem man sich ein schönes passendes Plätzchen sucht.

 

24/07 - Heute gehen wir den Tag mal geruhsamer an. Es sollen wieder 30 Grad werden, da wollen wir mal einen Gang zurückschalten.

Nach dem Frühstück suchen wir in zwei Kilometer Entfernung den Wenglein Park auf, eines der ersten Naturschutzgebiete in Deutschland. Sehr romantisch, aber auch sehr zugewuchert sind die schmalen Trampelpfade. Am meisten Angst haben wir vor Zecken. Die Rundtour haben wir trotzdem genossen.

 

 

Danach starten wir eine kleine Rundtour von ca. 20 Km mit dem Rad und kehren Mittags auf einer Terrasse zum Essen ein. Heute gibt`s einen Pfannkuchen mit Speck und Zwiebeln mit Salat. Schmeckt sehr lecker.

 

 

Nachmittags ist es schwülwarm. Wir bleiben im Schatten auf dem Campingplatz und schauen dem Treiben der Neuankömmlinge zu. Die Wochenendausflügler trudeln reichlich ein. Hier auf dem Platz kommen viele mit Zelt an, entweder mit Fahrrad oder auch als Wanderer.

 

 

25/07 - Heute ist unser letzter Tag dieser Reise. Die nächstgelegene etwas größere Stadt ist Hersbruck und ca. 6 km von hier entfernt. Wir möchten uns diesen Ort nochmal etwas intensiver ansehen und radeln nach dem Frühstück los. Die Altstadt mit vielen kleinen Geschäfte ist nett anzusehen, aber man ist trotzdem schnell durch.

 

 

Nach dem kleinen Stadtbummel sehen wir, dass die Stadt Lauf nur 11 km von hier entfernt ist. Diese Stadt hat uns beim ersten Besuch gut gefallen und deshalb wollen wir nochmal hinfahren und dort dann gleich zu Mittag essen.

 

In einem Biergarten nahe der alten Mühle an der Pegnitz finden wir noch einen schönen Platz zum Essen. Rudi nimmt ein Mittagsmenü mit einer Pfannkuchensuppe und anschl. Fleischküchle mit Kartoffelsalat und Salat. Ich esse eine Ofenkartoffel mit gegrillten Putenstreifen/Salat.

Heute können wir auch mal durch die gut erhaltene Burg gehen und nochmals über den Marktplatz schlendern. Lauf ist wirklich einen Besuch wert.

 

 

26/07 - Heute ist Reisetag. Für diesen Tag hat sich der Wettergott etwas besonderes einfallen lassen und uns ab 6 Uhr morgens etwas Regen beschert. Alles wird etwas feucht in Auto und Wohnwagen gepackt, wir verabschieden uns von den netten Betreibern und los geht es gegen 10 Uhr. Geplant ist die Rückreise wieder über die A9 und über Leipzig und Halle. Unterwegs wird uns jedoch eine Vollsperrung der Autobahn nach einem Unfall in einer Baustelle gemeldet, also planen wir um und fahren über die A70 Richtung Schweinfurt und weiter über die A7 nach Hause. Da am Sonntag LKW-Fahrverbot ist, verläuft die Fahrt völlig entspannt und ohne jeden Stau. Gegen 16.30 Uhr und nach 491 gefahrenen km trudeln wir wohlbehalten zu Hause ein und ein schöner Urlaub ist leider zu Ende.