Norwegen

 

29/06 - Wir sind schon seit 9 Uhr unterwegs, und haben um 15:15 Uhr die Grenze von Schweden nach Norwegen überquert. Narvik lassen wir links liegen, wir steuern direkt auf die Lofoten zu. Es nieselt immer noch bei 8 Grad und wir möchten nun langsam auf einem Campingplatz ankommen. Den Evenes Camping hatten wir uns schon zu Hause abgespeichert. 17 Uhr ist es mittlerweile bei der Ankunft. Er hat nur ca. 15 Stellplätze  und liegt direkt am Wasser. Gut, dass wir nicht später angekommen sind. Der Platz wird schnell voll und einige Spätankommer müssen sich einen anderen Platz suchen. Hier stehen nur Wohnmobile, wir sind die einzigen Camper mit Caravan. Der Stellplatz kostet auch nur 20 Euro. Hier gibt es nur ein Badezimmer für alle, aber das ist kein Problem.

 

Weiterfahrt nach Raften - 125 km

 

30/06 - Für heute haben wir uns nur eine kurze Strecke vorgenommen. Unser Ziel ist der Raften Camping in dem Ort Raften. Auch das ist ein sehr kleiner Platz. Im Rezeptionsgebäude sehen wir ein Schild mit der Aufforderung, die Übernachtung am Automaten mit der Kreditkarte zu bezahlen. Die Quittung soll sichtbar am Fahrzeug angebracht werden. Abends kommt der Inhaber und kontrolliert die Fahrzeuge. Diesen CP haben wir uns ausgesucht, weil wir von hier aus schnell mit den Fahrrädern den Ort Digermulen (15 km) erreichen können. Heute ist es bewölkt und ein kalter Wind weht. 3 Jacken ziehen wir übereinander bevor wir starten. Ab morgen soll es sonnig und wärmer werden!!

Ab Digermulen gibt es eine kurze, aber recht steile Wanderung, die sich Kaisermarsch nennt, zur Erinnerung an den Deutschen Kaiser Wilhelm II. Der ist hier zweimal (1889 und 1908) auf den Berg gestiegen, wie uns eine Inschrift auf dem Gipfel zeigt. Kalt und stürmisch ist es hier oben. Wir erblicken unten im Fjord zum 1. Mal die Hurtigruten. Ein deutsches Ehepaar aus Ilmenau treffen wir auf dem Gipfel und zusammen machen wir uns zügig auf den Weg nach unten. Die sind schon 2 Wochen auf den Lofoten und hatten jeden Tag diese Kälte und Nässe. Da wären wir schon längst verschwunden.

Wieder unten angekommen staunen wir, dass wir tatsächlich 4 Stunden unterwegs gewesen sind. Zurück geht es mit den Fahrrädern wieder zum CP. Auf der Fahrt sind uns übrigens bei höchstens 8 Grad fast die Finger an den Lenkern festgefroren. Es wird heute überhaupt nicht dunkel und wir bleiben sehr lange auf. Kurz nach Mitternacht kommt die Hurtigruten direkt vor unserer Nase durch den Fjord und begrüßt uns mit einem lauten Hupkonzert. Und die Sonne kommt über den Berg, dann gehen wir endlich um 1:30 Uhr schlafen.

 

Weiterfahrt nach  Kabelvag - 68 km

 

01/07 - Unvorstellbar, gestern total bewölkt und kalt und heute morgen nicht eine Wolke am Himmel. Im Schatten 12 Grad - in der Sonne richtig warm. Wir frühstücken draußen auf der Holzsitzgruppe neben unserem Stellplatz und genießen den Blick rundherum.

 

 

 

Kurz nach 10 Uhr hängen wir an und fahren weiter auf die Lofoten. Immer wieder wunderschöne Ausblicke in die Natur begeistern uns während der Fahrt. Und Tunnel gibt es hier auf den Lofoten auch reichlich. Gestern sind wir durch einen 7 km langen Tunnel gefahren. Die meisten gehen durch den Berg, heute hatten wir einen, der unter dem Wasser hindurchführte.

 

Heute Morgen wurde uns von Mitcampern der Platz Sandvika Camping empfohlen. Wir sind schon um 11 Uhr da und sind begeistert. Ein tolles Panorama bietet der Campingplatz, viele Stellplätze liegen direkt am Wasser und wir haben um diese Zeit noch die freie Auswahl. Natürlich entscheiden wir uns für einen Platz in erster Reihe. Beim ersten Rundgang sehen wir fast nur deutsche Camper. Das hatten wir bisher noch gar nicht.

Seit einer Woche ist hier auch ein neuer Sanitärtrakt fertiggestellt worden, also alles perfekt. In dem Trakt gibt es nur kleine "Badezimmer", also Dusche, Waschbecken und Toilette in einem Raum.

 

Hennigsvaer

Henningsvær ist das berühmteste Fischerdorf der Lofoten, auch bekannt als "Venedig des Nordens". Über 2 Brücken muss man fahren, um den Ort zu erreichen. Er liegt auf einer Reihe von Inseln. Viele Touristen mit Reisebussen finden wir hier vor. Auch wir nehmen das Auto für diesen Ausflug. Hübsch liegen die Fischerhäuser eng am Wasser, im Hintergrund die Berge. Wir bummeln durch die Gassen, essen ein Eis und machen viele Fotos.

 

 

Auf unserem Rückweg liegt noch eine kleine Sandbucht. Bei dem schönen Wetter möchten wir mal testen, wie warm das Wasser denn so ist. Wir haben einige auf dem Hinweg dort baden gesehen.

Na, ja - ich schätze mal so - mehr als 16 Grad hat das Wasser nicht. Aber es ist ein schönes Plätzchen zum Sonnenbaden.

 

Svolvear

 

 

 

 

Wir bringen das Auto zurück, setzen uns auf einen Cappuccino hin und nehmen dann die Fahrräder für die Fahrt nach Svolvear (ca. 8 km). Auf eigenem Radweg kommen wir gut dort hin. In Kabelvag steht eine große Holzkirche, die Lofotenkathedrale.

4 Euro Eintritt wollen wir nicht zahlen, also schauen wir sie uns nur von außen an.

 

Svolvær ist ein Zentrum des Fischfangs. Die weltweit größten Kabeljaufänge an den Bänken der Lofoten werden jedes Jahr zwischen Januar und April eingefahren. Der Stockfisch hängt zum Trocknen aus.

Svolvær ist auch eine Stadt der Künstler, die wegen der hiesigen Landschaft, des farbenfrohen Stadtbilds und vor allem des hier herrschenden Lichtes in Scharen hierher strömen. Auch das Hurtigrutenschiff legt hier im Hafen an.

Wir hätten gerne mal ein wenig eingekauft. Hier wäre der erste Supermarkt seit unserer Einreise nach Norwegen. Aber hier in Norwegen ist Sonntags alles geschlossen.

Mit dem Rad fahren wir kreuz und quer durch Svolvær und sind begeistert von der farbenfrohen Stadt und dem warmen Licht.

 

 

Zurück am CP wird heute mal gegrillt. Beim Rundgang über den Platz sehen wir, dass ein Fischer hier fachgerecht seine Fische zerlegt.

Durch die hohen Berge rings um den CP ist die Sonne um 22.30 Uhr relativ schnell verschwunden, aber natürlich weiter taghell - nur wesentlich kühler.

 

Weiterfahrt nach Hov - 35 km

 

02/07 - Es ist nur ein kurzer Weg heute zum nächsten Platz. Hov liegt im Nordwesten direkt am Meer und keine Berge stören die Sonnenscheindauer. Hier sollte man die Sonne unter und gleich wieder aufgehen sehen. Wir lassen uns überraschen. 

Und dann ist hier noch der Hoven. Ganz alleine steht der Hausberg des Ortes umgeben von saftigen Wiesen und einem Golfplatz. Dort hinauf gibt es einen Wanderweg, den man unbedingt laufen soll.

Auf dem Campingplatz Hov stellen wir den Caravan auf eine grüne Wiese (hatten sonst meist geschotterte Plätze) und machen uns erstmal mit dem Rad auf Erkundungstour. Einmal um den Hoven auf einsamen Straßen, vorbei an Wiesen mit Butterblumen und schönen Sandstränden.

 

 

Noch kurz etwas Sonne tanken und dann ziehen wir um 16 Uhr die Wanderschuhe an und gehen los auf die kleine Tour. Eine Strecke ca. 2 km und 350 Höhenmeter. Eine gute Stunde brauchen wir dafür und die Anstrengung hat sich wie immer gelohnt. Tolle Blicke in die Tiefe auf das Meer, auf die vielen kleinen Seen und die weißen Sandstrände begeistern uns.

 

 

Zurück von der Tour treffen wir unsere Nachbarn vom letzten Campingplatz. Auch sie wollen heute hier die Mitternachtssonne erleben. Wir haben Glück, es zieht zwar wieder ein Wolkenband auf, aber die Sonne wird nicht verdeckt. Sie versinkt nicht im Meer und steigt kurz nach Mitternacht schon wieder an. Bis 1 Uhr sitzen alle Camper draußen in der Sonne und schauen sich das Naturschauspiel an.

 

Weiterfahrt nach Ramberg - 78 km

 

03/07 - Heute Nacht hat es geregnet und morgens hängen die Wolken noch tief. 12 Grad ohne Sonne fühlen sich schon frisch an. 

Um 12 Uhr fahren wir erst weiter. 13:30 Uhr erreichen wir den CP Ramberg. Er liegt mitten in dem Ort direkt am langen Sandstrand. Es ist ein Feriencenter mit Hotel und Hütten und hat nur 15 Stellplätze. Für uns ist nur noch einer ohne Strom frei. Das wollen wir nicht. 

Wir fahren 3 km zurück auf den Skagen Camping. Ein welliges Gelände direkt am Meer. Man kann sich hinstellen wie und wo man will. Gar nicht so einfach!! 

Einen kalten Wind haben wir heute, da gibt's erst einmal eine warme Suppe. Da merke ich, dass ich gestern meinen Kochtopfdeckel irgendwie und wo verloren habe. Ärgerlich, den hole ich mir auf dem Rückweg wieder!!!

(Nachtrag: hat nicht geklappt- nicht gefunden)

(erneuter Nachtrag:  ein Jahr später doch im Wohnwagen gefunden - lag hinter einer Schublade!)

Noch ein Wort zu den Sanitäranlagen auf diesem Platz: Es gibt ein neu renoviertes Gebäude mit je 3 Duschen und Toiletten für Damen und Herren und zusätzlich 2 Waschbecken. Eigentlich reicht das für die Größe des Platzes einigermaßen aus. Aber durch eine Unmenge von Campern mit Zelten sind die Sanis hoffnungslos ausgeschöpft. Sowohl Duschen als auch die WCs sind ständig belegt. Da keine Möglichkeit besteht dort ein Fenster zu öffnen, ist die Brille schon beim Betreten des Gebäudes beschlagen.

 

 

In Ramberg gibt es einen Supermarkt, und sogar einen richtig großen. Obst und Gemüse sind schon wieder alle. Ganz schön heftige Preise zahlt man hier in Norwegen. (Einfach das Komma um eine Stelle nach links).

 

Alkohol ist klar, aber auch alles andere ist teuer. Schweden ist doch um einiges günstiger.

 

 

Rundwanderung um Haukland und Utakleiv

 

04/07  -  Aus dem Rother Wanderführer haben wir uns für heute mal einen Rundwanderweg rausgesucht. Es ist ein sehr leichter Weg mit 8 km Länge. Auf diesem Weg ist nur ein Berg mit 175 m zu bewältigen. Wer diesen nicht überqueren will, kann auch einen 1 km langen Tunnel nutzen. Beide Orte haben einen tollen schneeweißen Sandstrand. Sogar Busse fahren deshalb hierher. Es ist immer noch leicht bewölkt bei 12 Grad. 

 

Nusfjord

Nachmittags fahren wir auf dem Rückweg zum CP noch Nusfjord an. Dies soll der schönste Ort der Lofoten sein, der so überlaufen ist, dass man 5 Euro Eintritt zahlen muss. Wir zählen 9 Busse auf dem Parkplatz.

 

Nusfjords Bebauung stammt im Wesentlichen aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Heute bietet man hier traditionelle Fischerhütten zur Übernachtung in authentischer Umgebung in Rorbuer (kleine Hütten) an. Es ist wirklich ein netter Ort mit den vielen Rorbu-Hütten auf Stelzen. Im Hafen nisten unzählige Möven - da ist ein wahnsinnig lautes Lärmen und Kreischen.

 

Wanderung zur Munkebu Hütte

05/07 - Dieser Wanderweg ist der am stärksten frequentierte Weg auf dieser Insel. In allen Broschüren wird er als Pflichtwanderung empfohlen. 

23 Stunden Sonne werden uns heute versprochen. Nach einer halbstündigen Anreise starten wir um 9:30 Uhr mit der Tour. Auch hier laufen wir hin und zurück den gleichen Weg. Schon gleich nach dem Start kommen wir zu einem kleinen Wasserfall und steigen dann beständig durch eine tolle Landschaft auf ca. 500 m bergan. 646 Höhenmeter müssen wir laufen. Es ist für uns eine anstrengende Tour, sie geht über viele matschige Wege, steil bergauf über viele Steine. Mehrfach geht es zudem über steil ansteigende Felsbänder dahin und an drei Stellen ist die Route daher durch Ketten gesichert. Aber eine wunderschöne Landschaft belohnt uns für die Mühen. Viele Seen in unterschiedlichen Höhen, dazwischen sattgrüne Wiesen und kahle Berge. Die Farben sind hier oben so klar und intensiv. Einfach toll!! Nach 3 Stunden erblicken wir die Munkebu-Hütte. Sie ist nicht bewirtschaftet. Mit Blick auf die Hütte picknicken wir, bevor es den gleichen Weg zurück geht. 6 Stunden haben wir insgesamt gebraucht. Diese Tour ist wirklich toll, trotzdem sind wir froh als wir zurück am Auto sind.

 

 

Auf dem Rückweg kommen wir noch an zwei "Schmuckstücken" vorbei. Reine und Hamnøy sind Lofotenpanorama pur: nirgends sonst auf dem Archipel sind die Kontraste aus schroffen Felsspitzen, tiefblauem Wasser und roten Rorbuern so eindrucksvoll zu bestaunen wie hier.

 

Reine

Hamnoy

So beschreibt es mein Reiseführer: Die Ortschaft Hamnøy ist über drei Brücken angebunden und liegt so exponiert, dass man sich selbst am schönsten Sommertag vorstellen kann, wie wütende Sturmböen durch die zerklüfteten Gipfel am Reinefjord fegen. Nur 30 Bewohner hat das urtypische Fischerdorf, das bloß aus Stelzenhäusern und Klippfisch-Gerüsten zu bestehen scheint. Mit Sicherheit eines der besten Fotomotive der Lofoten!

 

 

Richtig warm ist es heute bei 18 Grad. Die Sonne wärmt ungemein. Wir sitzen bis 1 Uhr draußen und quatschen mit unseren Nachbarn. Die haben sich eine Camera auf das Dach des Wohnmobils gesetzt, um den Verlauf der Mitternachtssonne aufzunehmen. Leider schiebt sich in letzter Stunde ein Wolkenband davor und verhindert das Schauspiel. Schade. Selbst um 1 Uhr haben wir noch 17 Grad.

 

Wir verlassen die Lofoten - 243 km

06/07 - Was für ein Kontrast, gestern blauer Himmel....heute nur 11 Grad und dicke Wolken. Kurzentschlossen treffen wir die Entscheidung heute die Insel zu verlassen. Wir haben so viel Glück gehabt mit dem Wetter. Die 2 Wochen vor unserer Ankunft war es hier sehr regnerisch, stürmisch und kalt. Was wir hier unternehmen wollten haben wir geschafft.

15:45 Uhr legt die Fähre in Lodingen ab. Für die Überfahrt aufs Festland nach Bognes benötigen wir 60 Minuten. (Kosten 811 NOK).

Von hier fahren wir jetzt langsam in Richtung Südnorwegen.

 

 

Weit fahren wir heute nicht mehr.  Wenig weiter in Ulvsvag finden wir einen schönen Stellplatz direkt am Wasser mit Blick auf eine imposante Bergkette. Wir bleiben angehängt stehen.

 

Weiterfahrt nach Bjerka - 450 km

 

07/07 - Kurz nach 10 Uhr sind wir fertig und starten unsere Fahrt in den Süden. 14 Grad und bewölkt - gutes Fahrwetter.

Auf gut ausgebauter Straße (E6) geht es auf den ersten 100 km anspruchsvoll zu. Kilometerlange Steigungen und Gefälle mit 8 % - teilweise auch durch lange Tunnel - machen das Fahren anstrengend. Die Steigungen schaffen wir mit unserem Gespann nur mit 50 km/h. Machen uns schon Sorgen, da wir das Problem bisher nicht hatten. Man hat das Gefühl, der Motor bremst. (Nach der Pause am Saltstraumen läuft das Auto wieder kraftvoll und normal und schnurrt die Berge hoch). 

 

 

Saltstraumen

Ein kleiner Abstecher zum Saltstraumen muss sein. Er ist der größte Gezeitenstrom der Welt.

Fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwängen sich im Laufe von 6 Stunden durch die 3 km lange und 150 m breite Meeresenge zwischen dem äußeren Saltfjord und dem Skjerstadfjord (auch „Innerer Saltfjord“) hin und her. Der Strom erreicht dabei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h, und es entstehen gewaltige Strudel. Sie können einen Durchmesser bis zu zehn Metern erreichen und mehr als vier Meter in die Tiefe reichen. Lediglich bei Stillwasser, also beim Höchst- und Tiefststand, tritt für kurze Zeit Ruhe ein. Der "kleine" Abstecher von etwa 80 km hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es ist sehr interessant, das mit anzusehen. Auch hier kommen ganze Karawanen von Reisebussen an.

 

 

Die letzten 15 km vorm Polarkreis geht es auf über 700m hoch. Schneebedeckte Gipfel liegen in weiter Entfernung rechts und links der Straße. Ansonsten ist es eine flache Hochebene. Das Thermometer zeigt nur noch 9 Grad an.

Das Zentrum wurde 1990 eröffnet und wird seitdem von kaum einem Touristen, der auf der E 6 durch Nordland reist, ausgelassen. Auf dem baumlosen Saltfjell steht das einsame Gebäude, in dem eine Cafeteria, ein Souvenirshop und eine Ausstellung untergebracht sind. Unter anderem informiert eine Filmschau umfassend über den Polarkreis. Auf einer Anhöhe hinter dem Gebäude finden wir Unmengen von "Steinmännchen", die hier von den Touristen aufgebaut wurden. Normalerweise werden Steinmännchen zur Markierung von Wanderwegen genutzt, hier sollen die Steinhaufen symbolisieren, dass man auf jeden Fall hierher wiederkommen möchte. 

 

 

Weiter geht es bis Mo I Rana auf schlechter Wegstrecke. Viele Baustellen sind hier, schneller als 40 km/h kann man nicht fahren. Sehr, sehr holprig ist der Untergrund.

Wir steuern den nächsten Campingplatz an - alles voll!! Gut, dass schon vor der Einfahrt darauf hingewiesen wird. Dann nehmen wir den nächsten nach 10 km in Bjerka. Es ist mittlerweile auch schon 18:30 Uhr. Hier ist noch viel Platz. Auch hier zahlen wir 250 NOK plus 50 NOK für Strom. Das ist hier oben Standardpreis.

 

Weiterfahrt nach Grong - 254 km

08/07 - Weiter geht's in Richtung Süden über viele Baustellen. Hier wird teilweise die E6 verlegt. Neue Tunnel werden gebaut. Tunnel gibt es hier immer noch reichlich, eben hatten wir einen mit 8 km.

 

Mosjøen

In Mosjøen ist eines der größten Aluminiumwerke Europas ansässig, wer aber glaubt, das Städtchen wäre deshalb touristisch nicht besonders reizvoll, der irrt. Im Gegenteil, die Ortschaft ist vielleicht sogar die schönste in ganz Nordland. Oder zumindest ein Teil davon, denn einfach wegdenken kann man sich die Produktionsanlagen sicherlich nicht. Gegründet wurde das Aluminiumwerk Elkem bereits 1958, ausschlaggebend für den Standort war die preiswerte Energie, die man in den Kraftwerken des östlich gelegenen Sees Røssvatnet gewinnen konnte. Es entstanden Arbeitsplätze, die Ortschaft wuchs, es musste neue Infrastruktur geschaffen werden. Als jedoch 1970 ein Kaufhaus mitten in den alten Stadtkern gesetzt werden sollte, gingen die Bürger auf die Barrikaden. Mit Erfolg verhinderten sie den Abriss der alten Bausubstanz und so ist die kleine Altstadt heute die größte Sehenswürdigkeit des Ortes. Das historische Viertel ist eines der größten Holzhausareale des Landes, dessen Bauten als Kneipen und Galerien, aber immer auch noch als Wohnhäuser genutzt werden. (Auszug aus unserem Reiseführer)

 

 

Mittlerweile haben wir schon 19 Grad. Man merkt, dass man südlicher kommt. Ohne Baustellen geht es hier entlang eines Flusses in wunderschöner Landschaft kurvenreich bergauf, bergab in Richtung Trondheim. In der Ortschaft Grong finden wir einen schön gelegenen CP und bleiben hier für 1 Nacht. Nach dem Aufbau wollen wir eigentlich mal wieder unsere Räder nutzen, aber der angekündigte Regen kommt pünktlich und wir brechen die Radtour ab und machen uns einen ruhigen Nachmittag im Wohnwagen.

 

Weiterfahrt nach Flakk bei Trondheim - 213 km

 

09/07 - Auf sehr guten Straßen fahren wir heute in Richtung Trondheim. Der Straßenbelag sieht noch sehr neu aus. Vor Mittag kommen wir auf dem Campingplatz Flakk in Flakk an. Er liegt genau neben einem Fähranleger. Wir suchen uns einen Platz am Ufer. Hier bleiben wir 2 Nächte. Morgen wollen wir uns Trondheim ansehen. Es ist immer noch bewölkt, aber warm. Wir können draußen sitzen.

Mit den Fahrrädern fahren wir nachmittags zum nächsten Ort und finden dort frischen Lachs. Den gibt's heute Abend gegrillt. Auch die Sonne scheint wieder. Alles perfekt. 

 

Trondheim

 

10/07 - Mit dem Fahrrad fahren wir immer an der Küste entlang die 12 km bis Trondheim. Die Stadt überrascht uns zuerst mit vielen gut beschilderten Radwegen. Trondheim ist mit 180 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Norwegens. Wir schauen uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an. Zuerst die Festung Kristiansten, von hier erblickt man ein herrliches Stadt-Panorama.

Durch das einstige Arbeiterviertel Bakklandet - jetzt fotogene bunte Holzhäuser mit Cafés oder Shops - kommen wir auf die ehemalige Zugbrücke Bybro. Von hier schaut man auf die alten, bunten Lagerhäuser auf hölzernen Stelzen. 

 

Nidaros Domkirke 

Schon von der Brücke erblicken wir die grüne Turmspitze vom Dom. Der Nidarosdom ist das größte mittelalterliche Bauwerk Skandinaviens. Der Eintritt ist mit 100 NOK p.P. (11€) recht üppig, aber wir haben das Glück, dass wir an einer deutschsprachigen Führung teilnehmen können. Der Sage nach, wurde der Dom über dem Grab von König Olavs errichtet. Besonders schön ist das Altarkreuz aus 80 kg reinem Silber, die Orgel und die Rosette oberhalb der neuen Orgel. 

 

 

Anschließend besuchen wir noch die Innenstadt, erblicken den Stiftsgarden - das größte Holzhaus Skandinaviens - und treffen dann auf eine riesige Baustelle. Der Torget (Marktplatz) wird umgestaltet und soll bis zum Jahre 2020 zu einem schönen Platz ausgebaut werden. 

Auf der Rückfahrt kommen wir in Trondheim bei der Fahrt entlang des Fjordes an auffallend vielen geschmackvollen Wohnanlagen vorbei. 

Fazit: eine schöne lebendige Stadt. Hat uns hier heute gut gefallen. 

 

Weiterfahrt nach  Vågåmo  - 260 km

 

11/07 - Auf geht's ins Abenteuer Fjordnorwegen. Enge kurvenreiche Straßen, viele Fähren, viele Höhenmeter - all das ist mit einem Caravan hinten dran schon eine Herausforderung. Nach langem Recherchieren der verschiedenen Möglichkeiten dorthin zu kommen, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt auf der E6. Auch südlich von Trondheim wird viel gebaut, Straßen werden verlegt, neu asphaltiert und neue Tunnel geschaffen. Vieles ist schon fertig, es läuft gut für uns. Um 11 Uhr haben wir heute schon 24 Grad.

 

Entlang des Dovrefjells fahren wir in Höhen von über 900 m. Auf einem der vielen Wanderparkplätze halten wir an, essen eine Kleinigkeit und laufen dann mal rein ins Fjell. Auf einer Anhöhe halten wir Ausschau nach Moschusochsen. Diese soll es hier in großer Anzahl geben. Na ja, ich brauche die Begegnung nicht, Rudi würde gerne mal einen sehen. Schön ist es hier, und für die Höhe von 1000 m überraschend warm.

 

 

In Dombas halten wir kurz zum Tanken. Den Ort kennen wir noch vom letzten Urlaub (2006) her. Hier hat sich vieles verändert. Es ist ein ordentliches Gewusel hier, nichts für uns, schnell weiter. Unsere norwegische Partnerstadt Dovre passieren wir und biegen dann ab ins Ottadal und halten auf dem erstbesten Campingplatz - dem CP Smedsmo - in Vagamo an. Beim Aussteigen aus dem Auto erwartet uns eine große stickige Hitze mit 27 Grad, ein total vertrockneter Rasen, aber ein herrlicher Blick auf die Berge ringsherum. Auch hier hat es seit Wochen nicht mehr geregnet. Ich befürchte mein Rasen sieht zu Hause genauso aus. Auch hier im Ort sieht man wunderschöne Holzhäuser und eine Holzkirche. In jedem noch so kleinem Ort möchte man 6 € Eintritt für den Kirchenbesuch haben.  

 

 

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