Weiterreise nach Breisach bei Freiburg - 576 km

 

01/09 - Im Westen Deutschlands werden für die nächsten Tage die wärmsten Temperaturen und der wenigste Regen angekündigt. Also machen wir uns auf den weiten Weg in den Westen. In einer Woche ist Ferienende in Bayern und Baden-Württemberg und somit fahren Tausende mit uns die gleiche Strecke. Überraschend gut kommen wir an München vorbei, doch dann beginnen die Baustellen auf der A8 und damit viel zähfließender Verkehr.

Nach 8 Stunden kommen wir endlich am Ziel an. Wir haben uns den kleinen Campingplatz Münsterblick in Breisach-Hochstetten ausgesucht. Er liegt hinter einem Hotel und hat nur 50 Stellplätze. Es geht hier sehr familiär zu, man fühlt sich gleich wohl.

Nach der langen Fahrt wollen wir uns noch ein wenig bewegen. Da kommt die Info, dass im 2 km entfernten Breisach heute  ein Weinfest ist, sehr gelegen. Ab auf`s Rad in Richtung Weinfest.

 

Fahrradtour durch das Elsass - 76 km

 

02/09 - Nur 2 km entfernt vom Campingplatz ist schon die französische Grenze. Hier beginnt das schöne Elsass. Wir waren schon zweimal dort und jedes Mal begeistert von der Landschaft und den wunderschönen Orten. Wir satteln die Räder und los geht es über den Rhein nach Frankreich. Auf unserer Tour besuchen wir zunächst Rouffach. Bei Pfaffenheim beginnen die Weinhänge. Hier gibt es Wein soweit das Auge reicht. Wir machen noch einen Abstecher nach Eguisheim. Dieses schöne Städtchen hat es uns angetan. Überall gibt es Blumen und schön geschmückte Häuser. Es gibt unzählige Fotomotive. Nach einem Besuch in einem kleinen, netten Cafe radeln wir weiter nach Colmar. Auch hier fühlt man sich zurück versetzt bis ins Mittelalter, alte Fachwerkhäuser, Straßen mit Kopfsteinpflaster und überall eine Pflanzen- und Blumenpracht. Dazu kommt die unwahrscheinlich lässige französische Lebensart, die alles so liebenswert macht. Wir sind immer wieder begeistert.

 

Rouffach

 

Pfaffenheim

Gueberschwihr

Eguisheim

Colmar

Wir umrunden den Kaiserstuhl mit dem Fahrrad - 60 km

03/09 - Der Gebirgsstock des Kaiserstuhls erreicht auf dem Totenkopf (557 m) seinen höchsten Punkt. Der wertvolle Lössboden, mit bis zu 20 m so mächtig wie sonst nirgends in Deutschland, ist - neben dem fast mediterranen Klima - verantwortlich für die Qualität der Weine.

Eine Tour durch den Kaiserstuhl ­ beginnt im sonnenreichen Ihringen, vermutlich älteste Siedlung der Gegend, führt weiter über Bötzingen und Bahlingen ins schon zur Römerzeit besiedelte Riegel.

Es folgt der schmucke Weinbauort Endingen. Über die Winzerdörfer Oberbergen, Oberrotweil und das hübsche Burkheim gelangt man dann nach Niederrotweil. Hier birgt die Kirche St. Michael mit dem spätgotischen Hochaltar (um 1525) ein kunsthistorisches Kleinod.

Quelle: ADAC Tourset

 

Diesen Rundweg fahren wir mit unseren Rädern. Alle Orte sind mit guten Radwegen verbunden. Viele Gruppen und Radsportler sind mit uns unterwegs. Wir kommen vorbei an Zwetschgen, Äpfeln, Birnen und vielen Blumenfeldern. Hier ist zum Teil auch Selbstpflücken angesagt. Natürlich sehen wir auch viele Weinhänge in höheren Lagen. Wein gelesen wird noch nicht. Wir sehen aber überall Weinbauern, die mit Traktoren durch die Reihen fahren und die oberen Blätter wegschneiden. Damit wird versucht die Zuckerbildung in den Trauben zu drosseln. Je höher der Zuckergehalt - je höher ist der Alkoholgehalt des Weines. Da leichte Weine vom Käufer bevorzugt werden, sind die Winzer bemüht, diesen niedrig zu halten.

 

 

Zwischen Endingen und Oberbergen passen wir einmal nicht auf, biegen falsch ab und landen auf einem Wanderweg. 5 km quälen wir uns auf unebenen Waldwegen bergauf durch den Wald. Am Ende des Waldes werden wir mit einer bombastischen Aussicht über das tief unten liegende Tal mit unzähligen Weinhängen belohnt. Und eine tolle Abfahrt mit 11% Gefälle folgt.

 

 

Burkheim ist wirklich hübsch anzusehen, hier ist am Wochenende Zwiebelkuchenfest. Gern hätten wir heute schon mal einen gegessen. Aber den gibt es wirklich erst ab Samstag.

Im letzten Ort Niederrotweil suchen wir die Kirche auf (Eintritt 1,50€) und bewundern die Kunstschätze. 

Mit einem letzten Bogen nach Breisach beenden wir die Rundtour und können auf dem Campingplatz noch die Sonne genießen. 25 Grad sind es heute wieder.  

 

Rheinradweg - Badenweiler - Bad Krozingen und durch die Weinberge - 85 km

 

04/09 - Heute soll der letzte heiße Tag sein, die nächsten Tage werden deutlich kühler vorhergesagt. Deshalb schwingen wir uns noch einmal auf die Räder und genießen die Natur. Als erstes machen wir einen Abstecher nach Frankreich nach Neuf Brisach, sozusagen das Breisach auf französischer Seite.

Neuf Brisach ist die größte barocke Festungsstadt. Ludwig XIV. hat den Bau im Jahr 1699 beauftragt. Sein zentral gelegener, quadratischer Exerzierplatz wird heute als Marktplatz genutzt. Seine 48 quadratischen  Kasernen-Blöcke im gleichmäßigen Achteck der mit Bollwerken ausgestatteten, umgebenden Festungsanlagen machen diesen Ort zu einer Sehenswürdigkeit.

Hier sind wir schnell durch, das ist zwar Weltkulturerbe, aber fasziniert uns absolut nicht.

 

 

Schnell fahren wir zurück zum Rhein. Auf der deutschen Seite verläuft der Rheinradweg hier immer direkt am Ufer entlang, allerdings ist der Belag nicht immer schön. Überwiegend fahren wir auf Schotterwegen. Das macht nicht so viel Spaß. Nach ungefähr 20 km haben wir die Nase voll vom Belag und der Eintönigkeit der Strecke und  nutzen die nächste Möglichkeit, um abzubiegen. Über Müllheim fahren wir in die bekannte Kurstadt Badenweiler. Unser Navi führt uns direkt hinauf zum Kurhaus zu Füßen der Burgruine. Dank E-Bike auch kein Problem für uns, obwohl es sehr steil hoch geht. In Badenweiler legen wir nach immerhin 50 km Fahrt eine längere Pause ein. Zu Fuß steigen wir zur Burgruine Burg Baden hinauf, die 1122 zuerst erwähnt wurde. Danach bummeln wir durch den Ort und setzen uns auf Flammkuchen und Salatteller ins Restaurant.

 

 

Auf direktem Wege soll es zurück zum Campingplatz gehen. Das Ziel wird im Navi eingegeben und der Weg führt uns gleich wieder in die Weinberge. Das ist eine tolle Strecke. Immer wieder halten wir für ein Foto an oder naschen ein paar Weintrauben. Auf schönen asphaltierten Wegen gelangen wir schliesslich in den nächsten Kurort: Bad Krozingen. Die Pause mit einem leckeren Eisbecher tut uns gut und gestärkt geht es auf die letzten Kilometer zum Campingplatz zurück. Kurz vorm Ziel stoppen wir an einem großen Bioladen. An der Kasse entdecken wir den ersten Federweißer und sogar Zwiebelkuchen. Den nehmen wir mit und er wird gleich am Platz verputzt.

 

Freiburg im Breisgau

 

05/09 - Im Schwarzwald wird an die Urlaubsgäste die Konus Gästekarte kostenfrei ausgegeben. Damit kann man im gesamten Raum von Karlsruhe bis Basel kostenlos alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.

Direkt vorm Campingplatz hält der Bus nach Freiburg. Über alle Dörfer brauchen wir dann doch für die 25 km fast eine Stunde. Mit der Straßenbahn geht es dann die letzten Stationen ins Centrum. Heute ist in Freiburg Handwerkermarkt in der Innenstadt. Tolle geschmackvolle Produkte aller Art werden angeboten.

In der Stadt gibt es viele schöne alte Gebäude. Es sieht toll aus. Alles findet draußen im Freien statt, obwohl es heute nur 20 Grad ohne Sonnenschein sind. Zum Mittagessen suchen wir ein Lokal, in dem Badische Küche angeboten wird. Das haben wir bisher noch nicht geschafft. Bei der Bestellung müssen wir erst einmal fragen, was die Begriffe "Schäufele und Brägele" usw. bedeuten.

 

 

 

06/09 - Ein Mix von Sonne und Wolken bei 22 Grad ist für unseren Bereich angesagt. Unsere Planungen für heute sind: Wanderung auf den Belchen im Schwarzwald oder Fahrt mit der Bahn nach Basel. Beides fällt wegen Schlechtwetter aus. Tief hängen die Wolken über den Bergen und auf dem Belchen sind 7 Grad angesagt. In Basel regnet es den ganzen Tag. Also bleiben wir in der Nähe und schaffen es heute mal in Breisach zum Münster hochzulaufen. Eine imposante Kirche mit einem sehr schönem Hochaltar (geschaffen 1525) aus Holz.

 

 

Nachmittags fahren wir auf dem Rhein-Radweg in Richtung Norden mal wieder nach Burkheim. Heute beginnt dort das Zwiebelkuchenfest. Um 16 Uhr sind wir dort und erfahren, dass das Fest erst ab 19 Uhr beginnt. Keine Chance auf einen Zwiebelkuchen, sehr schade.  Dann bummeln wir durch mehrere Hofläden und Galerien. Alles sehr geschmackvoll und originelle Dinge gibt es hier zu kaufen. In einer Galerie finden wir ein Korkenzieher-Museum!!

Und überall gibt's selbstgebackenen Kuchen.... nur keinen Zwiebelkuchen. 

Also fahren wir wieder zurück.

 

 

In Merdingen beginnt heute ein Gassenweinfest. In 20 Minuten sind wir mit dem Bus dort. Hier ist richtig was los, alle Vereine haben einen Wein- und Essensstand. Es gibt sogar Zwiebelkuchen, aber eine lange Schlange von Menschen steht dafür an.  3 Bühnen gibt es hier mit sehr unterschiedlicher Livemusik.

Nach knapp 2 Stunden müssen wir mit dem Bus wieder zurück. 2 km vor unserem Wohnort hält der Bus an ( wir sind die letzten Fahrgäste) und eröffnet uns, dass hier Endstation ist!!! Was bleibt uns anderes übrig, als die letzten 2 km auf dunkler Landstraße zurück zu laufen.   

 

Zurück nach Hause - 587 km

 

07/09 - Für die nächsten 3 Tage wird regnerisches und kühleres Wetter angesagt. Kurzentschlossen reisen wir ab in Richtung Heimat. Obwohl heute Samstag ist und Ferienende in Baden-Württemberg fahren wir auf fast leerer Autobahn nach Hause.