Unterwegs auf demTauernradweg - 270 km

 

Der Tauernradweg ist ein rund 270 km langer Radfernweg. Er führt uns zuerst entlang der Saalach durch das Berchtesgadener Land in den Pinzgau und weiter vorbei am Zeller See nach Kaprun. Ab Krimml führt der Radweg vorbei an Mittersill immer entlang der Salzach - vorbei an der alpinen Bergkette der Hohen Tauern bis nach Salzburg.

 

26/08 - Früh um 9 Uhr starten wir zu unserer heutigen 1. Etappe auf dem Tauernradweg. Zuerst führt uns der Weg immer sanft ansteigend durch den Wald. Der Straßenbelag wechselt zwischen Asphalt und Schotterwegen. Auf österreichischer Seite wird das Tal breiter und wir fahren viel durch Felder und Wiesen auf asphaltierten Wegen. Wir fahren durch eine tolle Landschaft und sind begeistert. Die Orte sind alle hübsch anzusehen mit ihrer Blumenpracht. In Saalfelden machen wir um 13 Uhr einen Stopp im Café. Ab hier geht es nun schon wieder leicht bergab auf schmalen kurvenreichen Straßen durch das breite Tal bis zum Zeller See. Der Radweg führt direkt daran vorbei. Hier gibt es sogar freie Badestrände am See, die heute bei dem warmen Wetter gut belegt sind. Durch Zell am See fahren wir schnell durch. Hier ist ein richtiger Trubel mit Massen von Touristen. Das ist nicht unser Ding. Jetzt nehmen wir die letzten Kilometer zu unserer Unterkunft in Kaprun in Angriff. Um 16 Uhr erreichen wir unsere Pension, die in einer ruhigen Seitenstraße liegt. Rund um das Haus laufen Balkone mit vielen Blumen. Wir haben gestern das letzte Zimmer gebucht und das hat leider keinen Balkon. Es ist aber sehr groß und geräumig. Ist auch ein Vier-Bettzimmer. 

 

 

Beim Rundgang durch Kaprun fallen uns viele Ausländer aus den arabischen Ländern auf. Wir wollen uns schon mal ein Restaurant für den Abend aussuchen und finden in der Nähe zwei Restaurants, die den Namen des Lokals sowie die Speisekarte ausschließlich in arabischen Schriftzeichen geschrieben haben. Das ist schon sehr ungewöhnlich. Bei der GoogleSuche finden wir Einiges darüber zur Erklärung. Über 50% der Sommergäste in Kaprun und Zell am See kommen aus dem arabischen Raum. In diesen Lokalen wollen sie unter sich bleiben und Österreicher werden angeblich nicht bedient. Die Hotels sind andererseits glücklich über ihre zahlungskräftigen Gäste, die lassen viel Geld hier. Einige österreichische Gastronomen führen ihre Häuser nur im Winterhalbjahr selbst und verpachten im Sommerhalbjahr an die Araber. Auch eine Erklärung haben wir gefunden warum die Araber kommen. Sie kommen aus der Wüste und finden hier ein sattes Grün, den Zeller See, Wasserfälle und auf dem Gletscher auch im Sommer den Schnee. 

 

Mit der Bahn nach Krimml und zurück auf dem Radweg

 

27/08 - Wir haben wunderbar knapp 9 Stunden geschlafen, genießen ein gutes Frühstück und starten danach mit voll aufgeladen Akkus zum Bahnhof nach Fürth Kaprun. Dort sind wir nicht die Einzigen, die mit dem Rad mitwollen. Eigentlich müssen die Fahrräder zur Mitnahme angemeldet sein!! Der Zug hat einen eigenen Fahrradwaggon wo die Fahrräder ohne Satteltaschen vom Zugpersonal hochgeladen werden. Danach wird er fest verschlossen und man nimmt im Personenwaggon Platz. Da haben wir Glück gehabt, dass es heute nur ca. 20 Räder waren. Für die Fahrt zahlen wir zusammen mit Rädern 25,40€.

Ein Fahrgast fragt, ob er während der einstündigen Fahrt sein Akku irgendwo laden könnte. Wir haben es alle nicht geglaubt was dann kam. Nur auf dem Hinterrad stehend schob er sein Rad auf Anweisung durch die Sitzreihen ins hintere Führerhaus, wo eine Steckdose war. Das hätte es in Deutschland nie gegeben. Das war ein toller Lacherfolg. 

 

 

Zuerst geht's nun 4 km durch den Wald bergan bis zum Beginn des Nationalparks Hohe Tauern bei den Krimmler Wasserfällen. Es gibt drei Wasserfälle. Weit laufen wollen wir heute nicht, deshalb reicht uns ein Spaziergang zum ersten Wasserfall, der eine Fallhöhe von 140 m hat. 

Die Fotos haben wir vom Gelände eines Inhalationszentrums gemacht. Hier liegen oder sitzen Kranke dicht eingepackt und inhalieren die Dämpfe vom Wasserfall. Wir werden eingeladen es auch einmal auszuprobieren. Ist total toll! Man kann sich in der kurzen Zeit schon gut vorstellen, dass es bei Atemerkrankungen sehr gut tut.

 

 

Es ist nun schon fast 12 Uhr und es wird Zeit die Radtour zurück nach Kaprun zu starten. Bis zum Bahnhof Krimml bleiben wir nun auf der Autostraße und es geht rasant bergab. Rudi kommt locker auf 58 km/h. Bine benutzt doch ab und zu ihre Bremsen.

 

 

Bis Kaprun geht es nun auf wunderschönen asphaltierten Wegen durch das breite Tal. Rechts und links sehen wir die hohen Berge, in der Mitte des Tales fließt die Salzach und dazwischen verläuft der Radweg und die Bahnlinie. Der Weg führt uns durch alle Orte. In Mittersill machen wir ein längere Pause, schlendern durch den Ort und verspeisen in einer Eisdiele  einen leckeren Eisbecher. Kurz vor unserem Ziel in Kaprun sehen wir am Weg einen Gasthof, der uns zu einem kühlen Getränk einlädt. Heute sind auch hier fast 30 Grad, schon viel zu warm für solche Anstrengungen. 67 km sind wir heute gefahren. 

 

3. Etappe von Kaprun entlang der Salzach nach Piding - 122 km

 

28/08 – Heute haben wir wieder eine längere Strecke zu fahren und starten schon um 8 Uhr in Kaprun. Die Luft ist herrlich frisch, von der Schwüle des Tages ist noch nichts zu spüren. Zügig kommen wir voran, in Bruck kommen wir direkt am Campingplatz Woferlgut vorbei. Da wollten wir eigentlich dies Jahr hin, der Platz ist sehr langgezogen und sieht noch voll belegt aus. Diese Enge mögen wir nicht so gern. Die nächste Stunde fahren wir viel auf einer Schotterstrecke oder auf Radwegen neben der Straße. Viele tolle Abfahrten auf Asphalt haben wir auch dabei. Das macht schon Spaß. Erst nach Lend kommen wir wieder auf schöne asphaltierte Wege abseits der Straße. Ein sehr steiler Weg führt 100 Höhenmeter bergauf (ohne E-Bike mit Gepäck unmöglich). Hier oben haben wir einen traumhaften Blick über die Landschaft und die Bergwelt.Ständige Abfahrten wechseln sich mit leichten Steigungen ab – eine tolle Strecke. An einem großen Speichersee kommen wir vorbei und danach geht es wieder steil in Kurven runter nach Schwarzach. Viele Radwanderer kommen uns bei der Abfahrt entgegen, das ist schon eine Quälerei mit Gepäck und normalem Fahrrad dort hoch.

 

Hier haben wir nun schon 37 km hinter uns mit Schnitt 20 km/h. Wir müssen mal unsere Beine anders bewegen und schieben das Rad durch den Ort. Dann setzen wir uns noch auf einen Cappuccino hin bevor es wieder weiter geht.

 

 

Auch hier verlaufen die ersten Kilometer bis Sankt Johann wieder auf Schotter.  Danach wird der Belag wieder super und die Strecke führt auf schönen Wegen meist direkt an der Salzach entlang. Den Bergen kommen wir immer näher, ein tolles Panorama. Bald erreichen wir Bischofshofen. Dieser Ort ist weltbekannt als Standort und Schlusspunkt der jährlichen Vierschanzentournee im Skispringen. Natürlich müssen wir einen Blick auf die Sprungschanze werfen und fahren schnell mit unseren E-Bikes hinauf.

 

 

Weiter geht`s in Richtung Werfen auf der Suche nach einem schönen Rastplatz. Kurz vor Werfen finden wir ihn und halten zur Brotzeit an. Auf einer Bank direkt am Fluss mit Blick auf die Burg von Werfen genießen wir die Aussicht.

 

 

 

 

 

Hinter Werfen müssen wir fast 20 km auf der Straße fahren, die zum Glück nicht stark befahren ist. Rasante Abfahrten sind dabei, die Berge rücken immer enger zusammen und erst nachdem wir den Paß Lueg durchfahren haben, kommen wir wieder auf eigene Radwege.

 

 

In Hallein stoppen wir als nächstes und bummeln durch die Gassen. Es ist ein hübsches Städtchen, welches lange ganz im Zeichen des "Weißen Goldes" stand. Jahrhunderte lang wurde hier Salz gewonnen.

Mittlerweile ist es in der Sonne unerträglich heiß und stickig, die Außengastronomie ist kaum sonnengeschützt. 

 

 

 

Wir fahren weiter und finden ein paar Kilometer weiter direkt am Radweg einen tollen Biergarten unter schattenspendenden Bäumen. 100 km haben wir nun hinter uns. Solange wir dort sitzen lässt Bine ihr Akku sicherheitshalber am Verkaufstresen aufladen. 30 km reicht es zwar noch und 20 km sind noch zu fahren. Sicher ist sicher.

Ach tut das gut, ein schönes kaltes alkoholfreies Bier im luftigen Biergarten!!

 

Schloss Hellbrunn liegt auf dem Rückweg. Mittlerweile ist es 17 Uhr und wir würden gerne durch den Garten mit den Wasserspielen laufen. Das klappt nun leider nicht. Es gibt nur Karten für 12,50€ für Schloss und Garten. Da bald Feierabend ist, lohnt sich das für uns nicht richtig. Schade, das wäre ein schöner Abschluss gewesen. 

 

 

 

Also nehmen wir die letzten Kilometer zurück zu unserem Campingplatz in Angriff. Das Navi führt uns auf schönen Wegen entlang und um 18:30 Uhr sind wir geschafft zurück.

 

Dann wird geduscht und danach im nahegelegenen Biergarten mit einem guten Essen die Tour beendet. Und morgen erholen wir uns von der Tour mit Nichtstun.

 

 

Der Tauernradweg ist eine tolle Radtour, die uns gut gefallen hat. Besonders beeindruckt hat uns die schöne Natur mit der Bergwelt und die vielen wunderbaren Radwege mit glattem Asphalt abseits der Straßen.