Entlang der Lahn

Mit dem Fahrrad von der Quelle bis zur Mündung

Knapp 246 km lang ist die Lahn von der Quelle bis zur Mündung, ein rechtsfließender Nebenfluß des Rheins, in welchen sie bei Lahnstein (nahe Koblenz) mündet. Auf ihrem Weg durchquert sie Nordrhein Westfalen, Hessen und Rheinland Pfalz.

02/09 - Gleich nach dem Frühstück fahren wir zu Hause los und erreichen Bad Laasphe (NRW) nach 3 Stunden Fahrt. Hinter dem Rathaus gibt es einen kleinen Wohnmobilstellplatz. Dort stellen wir uns zu zwei weiteren Fahrzeugen hin.

 

Die Räder kommen runter vom Träger und wir starten gleich in Richtung Lahnquelle. Der erste Weg, den wir nehmen entpuppt sich als Mountainbike Strecke, es geht über Stock und Stein. Da drehen wir lieber um und fahren eine ruhige, wenig befahrene Straße immer bergauf zur Lahnquelle. Nach über 320 Höhenmeter und 23 km Strecke sind wir am Ziel. An der Quelle gluckert es überall aus dem Erdreich. Ein kleiner Tümpel ist sichtbar.

 

Unsere Akkus laden wir in einer Kuchenpause vorsichtshalber im Restaurant auf.  Den Rückweg treten wir auf dem offiziellen Lahntalradweg an. Leider führt der Weg hier überwiegend auf Schotterwegen. Das macht nicht viel Spaß! In Bad Laasphe angekommen fahren wir zum Haus des Gastes, da auch hier eine E-Bike Ladestation ist. Wie es der Zufall will, sind hier einige Stände aufgebaut für eine Veranstaltung. Da langen wir doch glatt bei Zwiebelkuchen und Federweißer zu, bevor wir den Stadtrundgang antreten. 

 

 

Die Musik von dem Fest ist bis zum Stellplatz zu hören und wir machen uns gegen Abend  noch mal auf den Weg. Heute Abend ist hier Rudelsingen. Der Text steht gut lesbar auf einer Leinwand. Und alle sollen mitsingen. Ist ganz witzig und wird gut angenommen. Aber um 21 Uhr ist Feierabend. Die Kurgäste müssen wohl ins Bett. 

Mit dem Rad von Bad Laasphe nach Marburg - 50 km

03/09 - Nach fast 10 Stunden erholsamen Schlaf wird schnell gefrühstückt und dann um 10 Uhr mit dem Rad gestartet. Auf sehr schönen asphaltierten Wegen geht es zügig durch Wald und Wiesen voran. Gegen 12:30 Uhr erreichen wir Marburg und kaufen uns am Bahnhof gleich die Fahrradtickets für die Rückfahrt. Wir haben beide das Deutschlandticket. 

Die Stadt kennen wir bereits und wir suchen gezielt die schönsten Ecken der Stadt auf. Einen Eisbecher gibt's zum Abschluss und dann fahren wir nach 2 Stunden Aufenthalt zurück mit der Bahn nach Bad Laasphe zum Van. In der Bahn erfahren wir, dass der Fahrradtransport in Hessen kostenlos ist. Na toll!! 12€ Spende an die Bahn 😅.

Wir bewegen nun das Auto 80 km weiter in Richtung Süden nach Braunfels. Hier haben wir uns einen Natur-Campingplatz ausgesucht - den Campingpark Braunfels (Hessen).

Das ist ein Platz, wie er uns gefällt. Wir zahlen 40€ für 2 Nächte, günstig ist er auch noch.

Schnell fahren wir noch einmal in die Stadt, bevor die Sonne untergeht. Das ist ja ein wirklich hübscher Ort mit viel Fachwerk. Ganz oben thront die Burg. Das alles schauen wir uns morgen nochmals genauer an. 

 

Heute Abend besuchen wir das Restaurant des Campingplatzes und verbringen den Abend dann im Grillpavillon vor unserem Stellplatz. 😚

Mit dem Rad von Marburg nach Braunfels - 75 km

04/09 - Um 9:13 Uhr nehmen wir den Zug nach Gießen und steigen dort um in Richtung Marburg. Hier starten wir um 10:30 Uhr gleich die heutige Radtour. Schnell ist man raus aus der Stadt und ist im Grünen. Wir fahren oft direkt an der Lahn entlang. Die Wege sind alle super asphaltiert. Sogar ein schöner Biergarten liegt an der Strecke. Viele sind mit dem Kanu hier angekommen und gleichzeitig auch noch viele Radfahrer. Da herrscht ein ganz schöner Andrang. Wir bekommen hier einen leckeren Cappuccino und ein Stück Zwetschgenkuchen.

Gießen

ist eine Universitätsstadt. Als Sehenswürdigkeiten sind nur das Neue Schloss, das Zeughaus sowie das Lahnfenster aufgeführt. Das sind wohl die einzigen alten Gebäude. Die moderne Innenstadt sieht aus wie in vielen Städten. Das schauen wir uns nicht weiter an. Am Lahnfenster wird einem alles Wichtige im Zusammenhang mit dem Fluss erklärt.

Wetzlar

- die Goethestadt - überrascht uns angenehm. Der riesige Dom mit verschiedenen Baustilen steht hoch oben in der Stadt. Daneben ist leider eine riesige Baustelle , sonst wäre das Stadtbild perfekt. Eisenmarkt, Kornmarkt und Schillerplatz sind wunderschöne Plätze in der Stadt mit vielen mittelalterlichen Häusern. Die Innenstadt strahlt irgendwie Gemütlichkeit aus.  Hier fahren wir bestimmt noch einmal hin, wenn die Baustelle weg ist.

Braunfels

ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und ist bekannt für sein gut erhaltenes Schloss. Sowohl  Braunfels als auch das Schloss liegen hoch auf einem Berg. Um den Marktplatz herum stehen viele Fachwerkhäuser und es gibt einiges an Gastronomie. Durch einige Torbogen kann man zum Schloss gehen. Es sieht alles sehr nett aus. Den Tagesabschluss machen wir in einem Biergarten.

Mit dem Rad von Braunfels nach Limburg - 52 km

05/09 - Unsere heutige Tagesetappe führt uns nach Limburg. Das sind nur etwa 52 km und bequem bis Mittag zu schaffen. Das Auto bleibt auf einem Park und Ride Parkplatz am Bahnhof stehen und los geht's Richtung Limburg.

 

Weilburg

Den ersten Stopp legen wir in Weilburg ein. Hier gibt es einiges Sehenswertes. Wir schauen uns den ältesten und längsten noch befahrbaren Schiffstunnel Deutschlands an. Er ist 195 m lang. Man spart sich so einen 2 km langen  Bogen mit zwei Wehren. Der Tunnel ist aber nur für kleine Boote geeignet. 

Auch die Altstadt gefällt uns gut. Die barocke Schlossanlage mit den Gärten beherrscht das Stadtbild. Vorbild für den Bau war das Schloss Versailles. 

Auf wunderschönen Radwegen fast immer direkt an der Lahn oder neben der Bahn kommen wir dem Tagesziel näher. Eine Pause machen wir aber noch in Runkel in einem schönen Café mit vielen netten Sitzgruppen . Hier in Hessen sind die Gastronomiepreise viel günstiger als bei uns im Norden. Wir bezahlen heute hier im Stadtcafe z.B. für den Cappuccino 2,20 €. Das alkoholfreie Weizen haben wir auch noch nicht teurer als 4€ gesehen.

 

Weiter geht´s noch eine gute halbe Stunde bis Limburg (36.000 Einwohner). Schon von weitem erblickt man den riesigen Dom. Hier sehen wir endlich auch das erste Ausflugsschiff auf der Lahn. Wahrscheinlich ist die Lahn erst ab hier mit Schiffen zu befahren. Vorbei an einem schön gelegenen Campingplatz direkt am Fluss kommen wir dann in die Altstadt. Es herrscht ein echtes Gewirr von verwinkelten Gassen. Das bunte Treiben überall zeugt von viel Tourismus. Der Dom ist schon ein imposanter Bau. Viele schöne alte Fachwerkhäuser bieten ein tolles Stadtbild.

 

Nach unserem Stadtrundgang fahren wir mit der Bahn zurück zu unserem Auto und fahren dann gleich weiter zum nächsten Campingplatz nach Dausenau (Rheinland-Pfalz). Hier wollen wir die nächsten vier Tage bleiben und die restlichen Etappen der Lahn beackern.

Limburg

 

Campingplatz Dausenau

 

Am Ende des Ortes Dausenau liegt der Campingplatz mit Stellplätzen direkt an der Lahn. Wenn gegenüber nicht die vielbefahrene Bundesstraße wäre.....ein TopPlatz. Gleich nebenan ist ein gutes italienisches Restaurant und 5 Minuten entfernt liegt der Bahnhof.

Nassau/Lahn

06/09 - Nassau liegt 4 km östlich von unserem CP entfernt. Wir brauchen frisches Obst und Gemüse. Hier im Ort gibt es kein Geschäft. 

Wir hatten uns die Gegend hier ganz anders vorgestellt. Die Nahe, die Eisenbahn, der Radweg und die Straße führen nebeneinander durch das Tal. Rechts und links geht es gleich stark bewaldet bergauf. Wir haben hier schon mit Weinbergen gerechnet. Vielleicht finden wir die noch in Richtung Rhein.

In Nassau wurde Freiherr vom Stein im Schloss Nassau geboren. Auch ein Park wurde nach ihm benannt. Im Ort ist das Rathaus noch schön anzusehen sowie die vielen Skulpturen, die in der Innenstadt verteilt stehen. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt die Burg Nassau. Die hat erst am Nachmittag geöffnet. Mehr "Schönes" haben wir hier nicht entdeckt. 

Den Nachmittag bleiben wir auf dem Campingplatz. Bei 29 Grad genießen wir den Schatten von den großen Bäumen und den leichten Wind. Der Campingplatz ist sehr ruhig, nur die gegenüberliegende Straße macht Lärm. 

Mit dem Rad von Limburg nach Dausenau - 44 km

07/09 - Unser Plan ist heute die Bahn nach Limburg zu nehmen und zurück auf dem Lahnradweg zu fahren. Statt 2 Wagen besteht der Zug heute nur aus einem Waggon und der ist komplett voll. Man nimmt uns nicht mehr mit. So fahren wir entgegen der geplanten Fahrtrichtung die Strecke nach Limburg. 

Zuerst bleiben wir bis Obernhof bestimmt 100 m oberhalb der Lahn. Wir kommen am Kloster Arnstein vorbei, welches aber erst um 11 Uhr öffnet. Danach geht der Weg steil runter nach Obernhof zur Lahn. Hier sehen wir zum ersten Mal Weinberge an der Lahn.  

 

Nun führt der Weg bis Dietz immer an der Lahn entlang. Hier in diesem Bereich fahren sehr viele mit dem Rad. Das war bisher nicht so. Immer wieder sehen wir Kanufahrer auf der Lahn entlang gleiten.

Heute haben wir mal Verpflegung mit und bei einer bequemen Bank rasten wir ausgiebig mit Blick auf die Lahn. Hier auf der Bank liegt sogar ein Gästebuch aus. Lustige Sachen stehen da drin. 

 

Dietz kommt in Sicht und überrascht uns mit einem gewaltigen Schloss. Dieses kann man aber nicht besichtigen, hier ist jetzt eine Jugendherberge untergebracht. Auch Dietz hat eine nette kleine Altstadt. In einer Kaffeerösterei machen wir Cappu Pause und stöbern in dem originellem Geschäft.  Kaffee und 2 Cappuccino Tassen landen in unserer Fahrradtasche. Mehr können wir nicht mitnehmen 😉.



Nun sind es nur noch 7 km bis Limburg. Um die Mittagszeit fahren die Züge halbstündig. Da sollte das doch klappen mit der Mitnahme. 

Zuerst müssen wir noch Bargeld holen. Der Campingplatz nimmt keine Karte. Dann geht's gleich auf den Bahnsteig bei mittlerweile 30 Grad. Da haben wir keine Lust nochmals durch die Stadt zu gehen. 

Auch in Rheinland-Pfalz ist die Fahrradmitnahme kostenlos. Problemlos kommen wir zurück. Wir steigen in Nassau aus, weil wir mit dem Rad noch hoch zur Burg Nassau wollen. 100 Höhenmeter geht´s bergauf und schon stehen wir am Burgtor. Der Eintritt ist kostenlos, man kann auf den Turm steigen, die Aussicht genießen oder im Innenhof das Café besuchen. 

 

Zum Abend fahren wir mit der Bahn zum Nachbarort Bad Ems. 

Die Kurstadt Bad Ems im Lahntal wurde 2021 mit dem Titel Great Spas of Europe als UNESCO-Welterbe anerkannt und ist bekannt für ihr Heilwasser. Jede der Thermalquellen weist ihre eigene Mineralzusammensetzung auf, so dass das Wasser zur Rehabilitation und Prävention vieler Krankheiten eingesetzt werden kann.

 

Wir bummeln ausgiebig an den Prachtbauten vorbei.Sieht ja alles toll und nobel aus. Machmal denkt man die Zeit ist im 19. Jhd. stehen geblieben.  

Wir beschließen den langen Tag mit einem leckeren Essen beim Thailänder.

 

Radtour bis zur Mündung in den Rhein nach Lahnstein - 17 km

08/09 - Nur noch 17 km fahren wir von Dausenau an der Lahn entlang bis wir den Rhein erreichen. Auf den letzten 2 Kilometern vor der Mündung liegt fast Boot an Boot am Ufer fest. Bisher war es schon eine Seltenheit, dass man Boote gesehen hat.

Mit Erreichen des Rheins kommt auch gleich die große Rheinschifffahrt in Sicht. Wir bummeln durch Oberlahnstein und Niederlahnstein und entdecken hier und da ein altes Gemäuer. Der Pluspunkt der beiden Orte ist die tolle Lage am Rhein.

Zurück nach Dausenau nehmen wir die Bahn. Es sind schon wieder 30 Grad. 

 

Am Nachmittag bleiben wir im Schatten der Bäume am Ufer der Lahn sitzen.

 

09/09 - Gemütlich lassen wir es heute früh angehen und fahren erst um 10 Uhr los in Richtung Heimat. Fast 5 Stunden brauchen wir -  Baustellen, Umleitungen und Staus stoppen uns ab und an. 

 

Schön war´s an der Lahn. Viel Grün, stark bewaldet, tolle Städte und ein toller Radweg.  

Das Wetter war natürlich auch spitze, es war für mich ab Nachmittag schon zu warm. 

Das war unsere letzte Tour in diesem Jahr. Rudi muss demnächst ins Krankenhaus zur OP und hat dann paar Wochen Schonzeit.