Algarve


Weiterfahrt nach Luz - 65 km

20/10 - Nach genau einer Stunde Fahrzeit erreichen wir den Camping Touriscampo. Er liegt 2 km vom Strand entfernt beim Küstenort Luz und 5 km vom bekannten Badeort Lagos. Hier sollen viele Urlauber den ganzen Winter verbringen und deshalb sind auch viele Stellplätze reserviert. Wir bekommen eine Auswahl von ca. 15 freien Plätzen in 4 verschiedenen Preisklassen (17 -  22 Euro) angezeigt und können uns einen aussuchen. Diese sollen alle für die nächsten 3 Wochen frei sein, mal sehen ob wir es solange auf einem Platz aushalten. Der Platz ist terrassenförmig angelegt, unten schattiger und nah der Straße - oben total sonnig und komfortabel mit Wasser und Abwasser am Platz. Wir nehmen ganz oben in der Sonne einen Platz für 21€. Zuletzt standen wir unter Bäumen, ewig fallen Blätter runter (hört sich an wie Regen) und die Vögel haben uns alles vollgeschissen. Das wollen wir diesmal nicht. Um uns herum campen nur Briten mit riesigen Wohnmobilen und zusätzlichem Leihwagen.

Nachdem wir alles hergerichtet haben, machen wir einen Rundgang über den Platz. Die Sanitäranlagen sind das Beste was wir bisher hatten. Hier auf dem Platz ist alles vorhanden, was man für einen Langzeitaufenthalt braucht. Supermarkt, Restaurant und Bar, Leseraum, Swimmingpool, Fitnessstudio, Frisör und Kosmetikstudio, Sportprogramm, Musikabende, Waschmaschinen und Bügelbrett. Mal sehen, was wir davon nutzen. In Bau ist gerade ein Indoorswimmingpool, der im Sommer 2018 fertiggestellt sein soll. Der Baulärm hält sich aber in Grenzen.

Es ist übrigens der erste Platz, der nicht kostenlos WLAN anbietet. Ein Tag 2€, pro Woche 10€. Da schauen wir erstmal, wie weit wir mit unserem Datenvolumen vom Smartphone kommen.

Dann fahren wir mit dem Auto zum 4 km entfernten Supermarkt Continente in Lagos und decken uns wieder mal mit Vorräten ein. Das war es dann heute mit Aktivitäten. Ab jetzt soll mehr gefaulenzt werden. Mittlerweile haben wir wieder 25 Grad und blauer Himmel. So soll es die nächsten 2 Wochen auch bleiben.

Abends grillen wir endlich mal wieder, kochen dazu Gemüse und Süßkartoffeln. Hier unten in Aljezur ist das Hauptanbaugebiet von Süßkartoffeln in Portugal. 

 

 

21/10 - Zuerst wollen wir heute auf direktem Wege an den Strand. Wir nehmen die Fahrräder, fahren nach Luz - 2km - und stehen schon am ruhigem Meer. Was für ein Kontrast zu der Westküste. Dort Einsamkeit, starke Brandung, viel Natur - und hier ruhiges Meer, viele Menschen, überall Cafes und Restaurants am Meer. Wir bleiben 1 Stunde am Strand sitzen und wollen dann weiter ins 5 km entfernte Lagos. Bergauf, bergab fahren wir nach Lagos rein und sehen prächtige Villen, super grünen Rasen (ein Golf Resort) und daneben vertrocknetes Land. 

Am Strand angekommen, machen wir auch hier eine kleine Pause in einer hübschen, kleinen Bucht. Dann geht's weiter in die Stadt. Geschäfte ohne Ende für die Touris,  Cafes und Restaurants und viele Menschen. Trotzdem gefällt uns dieser Ort. Enge Gassen, viel Trubel, Musiker - alles zusammen eine nette Atmosphäre. Heute essen wir mal wieder gegrillte Sardinen und dann bummeln wir noch ein wenig. Hier brauchen wir mal mehr Zeit zum schauen. Das wird nachgeholt. Ein starker kalter Wind kommt auf und wir fahren lieber die 5 km zum CP zurück. 

 

 

22/10 - Die Nacht war recht kalt, im Wohni sind heute früh nur 16 Grad. Das Thermometer zeigt morgens draußen nur 13 Grad an. Um 8 Uhr geht die Sonne auf und schnell sind 18 Grad erreicht. Wir frühstücken draußen. Die Sonne wärmt uns. Der Plan für heute ist eine Wanderung vom CP in unseren nächsten Ort Luz und dann weiter nach Lagos. Osmand zeigt uns einen Fußweg an, den es aber wohl nicht wirklich gibt. Irgendwann wird der angezeigte Weg ein privater und abgesperrter Weg. Wir irren durch Gestrüpp und Dornenbüsche bis wir endlich die richtige Straße erreichen.

 

In Luz müssen wir vom Strand steil bergauf, um einen Aussichtspunkt und den Start der Wanderung über die Klippen nach Lagos zu erreichen. Hier oben gibt es herrliche Ausblicke und viele Fotomotive. 5 km laufen wir hoch oben mal auf breiten Wanderwegen, mal geht es aber auch auf schmalen Pfaden bergauf oder bergab. Wir sehen abwechselnde Felsformationen und Buchten mit Sandstrand. Direkt vor Lagos gehen wir noch an das Kap Ponta da Piedade mit tollen Blicken auf viele Felsen, die teils unterhöhlt sind. Die Höhlen kann man aber nur vom Meer aus sehen. In einer der vielen Buchten legen wir eine Pause zum sonnen und baden ein, bis die Flut kommt. Dann geht es noch in die Altstadt. Insgesamt sind wir ca. 7 Stunden unterwegs. Hier gönnen wir uns ein schönes Eis und dann suchen wir die Busstation für den Rückweg.

 

 

 

 

23/10 - Kurz nach 8 Uhr scheint die Sonne wieder auf unseren Wohni und so können wir wieder draußen frühstücken. Heute ist mal Pause mit Unternehmungen. Bine geht zum Studio hier am Platz und läßt sich einen Frisörtermin geben. Der Frisör kommt einmal wöchentlich donnerstags auf den CP.

Rudi wünscht sich einen Strandtag und Bine bewilligt diesen auch. Damit uns nicht zu langweilig wird, wollen wir den Tag mit ein paar Geocaches auflockern. Der 1. Cache liegt auf dem Weg zum Strand, also wird der erst einmal gesucht. Leider sind wir nicht erfolgreich. Dann geht es mit den Fahrrädern zum Strand unseres Ortes Luz. Hierzu gibt es nichts besonderes zu sagen. Der Strand ist sehr breit und lang und sandig. Das Meer ist ruhig, man kann gut schwimmen. An der Strandpromenade gibt es ein paar Cafes und Bars, da holen wir uns mittags ein Eis. Zum Abschluß suchen wir noch zwei Caches und werden diesmal auch bei beiden fündig. Die wurden an sehr schönen Stellen versteckt, die wir sonst sicher nicht besucht hätten. 

 

 

Heute Abend probieren wir das Restaurant hier am CP mal aus, es soll auch Livemusik geben. Wir werden sehr nett empfangen, und entscheiden uns für das angebotene Büfett. Von Suppe über Salat, Brot, Oliven, Fisch und Fleisch und zum Schluss noch das süsse Dessert und Kuchen ist alles reichlich vorhanden. Wir essen viel zu viel , die Livemusik ist gut. War ein schöner Abend. Den Rest des Abends sitzen wir draußen vorm Wohnwagen.

 

Cabo de Sao Vicente

24/10 - Mit dem PKW fahren wir heute zum südwestlichsten Punkt Europas. Das Auto lassen wir 2 km vorher an einer Badebucht stehen, und starten von hier zu einer 14 km langen Rundwandertour. Die Tour ist aus unserem Reiseführer, der auch die GPX Dateien zur Verfügung stellt.

Heute ist zwar wieder blauer Himmel, aber ein kräftiger Wind von vorne ärgert uns. Zuerst ist die Strecke ziemlich einsam und öde, alles ist vertrocknet, keine Pflanzen und Büsche sieht man. Nur Campervans auf dem Weg zu einsamen Sandbuchten fahren an uns vorbei. Nach halber Strecke kommen wir an die Steilküste und sind wieder auf dem Fernwanderweg Rota Vicentina. Ziel dieses Weges ist das Kap. Die Vegetation wird interessanter, die Wege auch. Es geht auf und ab auf steinigen Wegen, dann folgen wieder sehr sandige Abschnitte und immer gibt es schöne Ausblicke aufs Meer. 

 

Nach 3 Stunden erreichen wir das Kap. Viele Autos stehen hier am Wegesrand. Und was sehen wir zuerst? Den bekannten Bratwurststand: Die letzte Bratwurst vor Amerika. An dem Stand hört man nur deutsche Stimmen, da geht keiner dran vorbei. Auch wir nicht!!

Der deutsche Besitzer fügt der Bratwurst sogar eine Urkunde bei, die bestätigt, dass wir den südwestl. Punkt des Festlandes von Europa und das heilige Cabo de Sao Vicente mit einem Besuch beehrt haben.

 

 

 

 

Weiter am Wegesrand gibt es dann auch die unvermeidlichen Souvenir-Shops. Sogar Pullover und Umhänge aus Schafwolle werden angeboten.

 

Der Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente ist der lichtstärkste Leuchtturm Europas. Noch in 90 km Entfernung ist das Leuchtfeuer zu erkennen. Fünf Wärter leben hier mit ihren Familien und halten den Turm im Schichtdienst rund um die Uhr in Betrieb. Bis zu 60 Meter ragen die Felsen des Kaps aus dem Meer. Diese raue Gegend wurde in früheren Zeiten auch "das Ende der Welt" genannt.

 

 

 

 

Praia do Beliche - An dieser wunderschönen Bucht wartet unser Auto auf uns. Hier wollen wir uns von den Strapazen der Wanderung erholen - freuen uns schon auf das kühle Nass - und laufen die unzähligen Treppen hinab.

Aber leider bläst der Wind dort unten so stark, dass wir den Sand überall haben, sogar zwischen den Zähnen. Schnell hauen wir wieder ab.

Also auf nach Sagres.

 

Sagres ist bekannt geworden durch Heinrich den Seefahrer, der in Sagres die berühmte Seefahrerschule gegründet hat - und von hier zu seinen Entdeckungsreisen aufbrach. Der Ort selber ist sehr unattraktiv, er hat keinen richtigen Ortskern. Wir laufen zwei Hauptstraßen hoch und runter, trinken in einer Bar ein kühles Bier und machen uns dann wieder auf den Heimweg.

 

Portimao

 

25/10 – Heute früh zeigt sich der Himmel bedeckt, das passt uns ganz gut, da wir die Stadt Portimao besuchen wollen. Zur besten Zeit - so gegen 8:30 Uhr –ich bin gerade im Waschhaus - ist eine große Aufregung im Sanitärgebäude. Es kommt kein Wasser mehr aus dem Hahn. Da stehen Camper eingeseift unter der Dusche und dann so etwas. Auf dem ganzen Platz gibt es kein Wasser.  Nach 30 Minuten funktioniert wieder alles .

 

Nachdem ich im Wohnwagen mal wieder etwas aufgeräumt und sortiert habe, fahren wir mit dem Auto los. Hin nehmen wir die Landstraße und kommen nach gutem Start dann leider nur noch etwas zäh vorwärts. Bei Portimao ist eine der wenigen Baustellen, die wir auf unserer Reise bisher hatten. In Portimao haben wir uns einen Parkplatz auf einem Continente Supermarkt ausgesucht, da können wir dann vor der Rückfahrt auch gleich noch einkaufen. Wir laufen zunächst Richtung Innenstadt. Ein kleiner Park mit Sitzbänken, die mit Azulejos verkleidet sind soll sich dort befinden. Doch leider haben wir Pech, den Park gibt es zwar, aber er ist eingezäunt und wird gerade renoviert. So können wir die Azulejos nur aus der Ferne betrachten und mit dem Teleobjektiv einfangen. Weiter geht es zum Praca de Republica, der ist ganz nett anzuschauen. Dann suchen wir die Fußgängerzone, die es hier geben soll. Im ersten Augenblick sind wir entsetzt, weil hier alle Autos durchfahren, aber eine Seitenstraße weiter wird es dann doch wirklich eine reine Fußgängerzone. Hier gibt es viele Geschäfte (Schuhe, Mode und viele Frisöre).

 

 

Was mir in jedem Ort hier in Portugal auffällt, sind die Löcher auf den Gehwegen. Die Gehwege sind überwiegend mit kleinen Steinen gepflastert. Dieses Pflaster hat immer wieder Löcher. Die Steine sind an vielen Stellen heraus gebrochen. Man muss mit "einem Auge" immer wieder auf den Gehweg schauen, um nicht zu stolpern. Ein Wunder, dass mir noch nichts passiert ist.

 

 

Wir laufen weiter zum Hafen und wollen uns den Strand Praia da Rocha anschauen, der soll toll sein. Zuerst sind wir enttäuscht, weil wir nur einen superbreiten Sandstrand mit vielen Bars sehen. In einer der Bars am Strand essen wir zum Mittag einen leckeren Salat mit einer Cerveja. Aber nachdem wir eine Höhle durchschreiten zeigt sich uns der wirklich schöne Strandabschnitt mit vielen Buchten und mit honiggelben Sandsteinfelsen mitten im Wasser. Das sieht wirklich super aus. Man darf sich nur nicht umdrehen und in Richtung Strandpromenade schauen. Dort schaut man auf Hotelburgen. Wir machen einen längeren Strandspaziergang. Zum Abschluss gibt es noch ein Eis, ganz in der Nähe finden und kaufen wir ein hübsches dünnes Strandtuch und dann laufen wir zurück zum Auto und kaufen bei Continente für den Abend ein.

 

 

 

Zurück nehmen wir dann mal die Autobahn was sehr entspannt ist, da die recht leer ist. Die Schilder für die Elektronikmaut zeigen uns 60 Cent Gebühr an, das gibt die Reisekasse noch her. Nach dem Grillen sitzen wir noch bis Mitternacht bei 20 Grad vor unserem Wohni. 

 

 

26/10 - Heute ist der wohl "faulste" Tag unserer bisherigen Reise. Sogar für die 2 km nach Luz an den Strand nehmen wir das Auto. Es ist morgens schon richtig warm, kein Wölkchen am Himmel. Viele Engländer mit Kindern liegen am Strand um uns herum. Da habe ich gleich erstmal gegoogelt. Die Kinder haben die letzte Oktoberwoche Ferien. Dann bin ich mal gespannt, ob nächste Woche hier nur noch Ü 60 jährige sind.

 

Mittags fahren wir zum Essen zurück zum CP und besuchen danach mal den Pool. Bine hat heute Nachmittag ja ihren Frisör Termin, das ist gleich nebenan.

Bei der Gelegenheit machen wir einige Fotos vom gepflegten Campingplatz.

 

 

 

 

27/10 - Nach einem wunderbaren Frühstück in der Sonne vorm Wohni mit Ei, O-Saft, Tomate, Gurke, Vollkornbrot, Thunfischcreme, Wurst, Käse und Ziegenkäse und Joghurt beginnt ein weiterer sonniger Tag.

Mit dem Auto fahren wir 5 km nach Burgau. Auch Burgau liegt am Meer und die Zufahrt zum Parkplatz am Strand ist sehr steil und schmal. Geschätzt 20% Gefälle. Die Parkplätze sind hier alle kostenfrei, das gäbe es in Deutschland bestimmt nicht.

Bevor wir an den Strand gehen, begeben wir uns mal wieder auf Geocachesuche. 4 Stück sind hier in der Nähe zu finden, alle an der Küste - und alle vier werden auch gefunden. 2 Stunden brauchen wir dafür, sind wieder zu schönen Stellen geführt worden.

 

 

Mittags legen wir uns an den Strand und genießen den Anblick der tollen hohen Wellen. Heute haben wir auch den Sonnenschirm dabei, obwohl es bald November ist, brennt die Sonne bei 25 Grad noch sehr stark. 

Der Ort Burgau gefällt uns besser als Luz, auch der Strand mit der Beachbar ist toll. 

Nachmittags trinken wir hier mal einen Cappuccino und haben einen tollen Blick über den Strand. Das Licht ist heute unwahrscheinlich schön warm. 

Auch das Schwimmen ist heute ein Riesenspaß bei der Brandung.

 

 

28/10 - Heute ist ALDI -Tag !!! Wir brauchen ab morgen (Zeitumstellung) Licht zum kochen und bei ALDI gibt es heute alle Weihnachtsangebote einschließlich Beleuchtung. Wir kaufen uns einen LED Lichtschlauch. Und wenn wir schon mal dort sind, nehmen wir auch noch Getränke mit.

 

Abends haben wir den Schlauch natürlich gleich ausprobiert, er ist hervorragend für unsere Zwecke geeignet.

 

Lagos

29/10 - Heute steht den ganzen Tag Lagos auf dem Programm. Vormittags fangen wir mit den Stränden an. Lagos hat im Osten den 4 Km langen Meia Praia Strand, der längste Sandstrand auf der westlichen Seite der Algarve. Südlich von Lagos befindet sich die Ponta da Piedade Landzunge, mit einer Reihe an verwitterten Klippen, die gesäumt sind mit spektakulären Grotten, Gewölben, Meereshöhlen und wunderschönen Felsbuchten. Wir beginnen zuerst mit den Felsbuchten, laufen oben 1 Stunde an der Kante entlang und entscheiden uns dann zum baden für die große Bucht Praia Dona Ana.

 

 

Mittags laufen wir am Jachthafen vorbei auf die andere Seite der Stadt zum kilometerlangen

Meia Praia Strand und anschließend wieder zurück in die Stadt.

Wir suchen den im Reiseführer erwähnten deutschen Bäcker, den es leider nicht mehr gibt. Kreuz und quer laufen wir durch Lagos, kommen sogar an einem Friedhof vorbei. Auch hier ist es so üblich, ein Foto vom Verstorbenen auf dem Grabstein anzubringen. Zwischendurch gibt es mal einen Cappu mit Kuchen, dann bummeln wir durch die vielen Geschäfte. Es gibt eigentlich in jedem Laden das gleiche Angebot, Keramik, Waren aus Kork, Sonnenhüte und die üblichen Souvenirs.

 

Auf der Praça da República befand sich der historische Sklavenmarkt. Unter den Arkaden wurden die Schwarzafrikaner angebunden und zum Verkauf angeboten. Heute ist an dieser Stelle ein Museum

zum Thema Sklaverei.

Auf dem Platz steht seit 1960 ein Denkmal für Heinrich den Seefahrer (Infante D. Henrique), das anlässlich seines 500. Todestages aufgestellt wurde.

 

Eine der schmuckvollsten Kirchen Portugals steht in Lagos. Die Igreja de Santo Antonio. Ihr goldüberzogener Hauptaltar hat das Erdbeben 1755 überstanden. Man fühlt sich im Inneren wie in einem Schatzkästchen. Die Kirche ist voll mit vergoldeten Schnitzereien. Als Kirche dient dieses Barockjuwel nur noch am 13. Juni, dem Tag des heiligen Antonio.

 

 

Wir bleiben bis zum Abend in Lagos und essen in der Innenstadt in einem Restaurant leckeren Fisch. Heute ist Samstag, die Stadt ist voll. Viele Lebenskünstler scheinen den Winter in Portugal mit ihrer Gitarre zu finanzieren. An jeder Ecke macht jemand Musik. Es herrscht hier eine nette Atmosphäre.

 

Albufeira

 

29/10 – Wegen der Zeitumstellung in der letzten Nacht geht heute schon um 7 Uhr die Sonne auf. Wir stehen entsprechend früh auf und frühstücken draußen. Heute haben wir uns eine Stadtbesichtigung vorgenommen. Bine war vor 40 Jahren in Albufeira im Urlaub und wir wollen mal sehen, was sich alles so verändert hat. Wir fahren mit dem Auto schnell über die Autobahn hin und parken oberhalb der Altstadt.

Albufeira ist der größte, lebhafteste und hektischste Ferienort in Südportugal mit einem pulsierenden Nachtleben - so steht es in unserem Reiseführer. Unser erster Weg führt an den Strand. Von hier sieht man oberhalb der Sandsteinklippen die Altstadt mit weiß getünchten Häusern terrassenförmig angeordnet auf dem felsigen Dorfhügel. Dort oben liegt der älteste Teil Albufeiras mit seinen engen Gassen ohne Touristenrummel.

 

 

 

In der unteren Altstadt parallel zum Strand erschrecken wir über die Vielfalt der Angebote an Bars, Restaurants und anderen Schuppen. Hier herrscht sicher das rege Nachtleben. So stellen wir uns auch den Ballermann auf Malle vor. Überall happy hour Angebote für Bier und Cocktails (z.B. großes Bier 2 Euro).

Am Strand wurden für die fußkranken Touristen sogar ein Lift und eine Rolltreppe gebaut, damit diese mühelos zum Strand runter und hoch kommen (was es nicht alles gibt?).

 

 

Es hat sich sehr vieles verändert. Der einstige Fischerhafen direkt im Ort ist leider verschwunden, (das linke Foto ist von 1978) dafür ist hier nun viel Platz zum Sonnen der zahlreichen Touristen. Auch damals gab es hier schon viele Bars und Restaurants, aber irgendwie gemütlicher in alten Fischerspelunken. Marktfrauen verkauften damals Obst, Gemüse und Fisch auf dem großen Platz - Fischmarkt -inzwischen ist der gesamte Platz bestuhlt. Jetzt in der Nachsaison ist trotzdem noch eine Gemütlichkeit spürbar, im Hochsommer möchten wir hier aber nicht sein. Wir laufen durch die Altstadt mit den hübsch weiß getünchten Häusern zurück zum Auto, welches wir zufällig genau neben der Appartementanlage, in der ich damals wohnte, geparkt haben.

 

 

Badesachen haben wir dabei. Da es recht warm ist, suchen wir für 2 Stunden einen langen Sandstrand in der Nähe von Pera auf. Wir laufen lange direkt am Wasser entlang und genießen den leichten Wind.

 

FIESA - International Sand Sculpture Festival

 

Gegen 16 Uhr trennen wir uns vom Strand und fahren nach Pera rein.

 

Das Internationale Sandskulpturenfestival, das bis 30. Oktober dieses Jahres in Pera an der Algarve stattfindet, ist das weltweit größte Event dieser Art mit 15 jähriger Geschichte. Talentierte Künstler aus aller Welt erschaffen aus ca. 35.000 Tonnen Sand eine Phantasiestadt mit Sand-Skulpturen architektonischer Schönheit, Kunstwerke die sich über eine Fläche von 15.000 m² erstrecken. So präsentiert sich die Ausstellung mit mehr als 80 Szenen, aus Theater, Tanz, Musik, Literatur, Architektur, Malerei, Skulptur, Kino, Comics, Fotografie, Fernsehen, Design, Handwerk und Gastronomie. Man kann den Park tagsüber oder auch am Abend, wenn die Skulpturen beleuchtet sind, besuchen.

 

Wir sind stark beeindruckt von den Kunstwerken, viele Künstler und Personen der Zeitgeschichte erkennen wir auf Anhieb. Es ist schon toll, wie lebensecht man die Vorbilder in Sand dargestellt hat. Eine gute Stunde bestaunen wir die Skulpturen und freuen uns über viele "alte Bekannte", wie die Beatles, Stones, Frank Zappa - aber auch Beethoven, Bach und Mozart. Eigentlich wollen wir auch die abendliche Beleuchtung genießen, aber nachdem die Sonne weg ist, wird es schnell kühl und ungemütlich. Und mein lieber Ehemann hat großen Hunger. Da die Ausstellung nur noch morgen läuft, gibt es nur noch Reste in der Bar.

Also fahren wir zurück zum Campingplatz und nach der Dusche suchen wir mal wieder das heimische Restaurant auf. Der Besuch der Sandskulpturen hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt (9,90 € p.P.).

 

 

 

30/10 - Heute ist Putz- und Waschtag. Wir haben keine Lust auf Strand heute und unser Auto und auch das Innere des Wohnwagens freut sich über eine Pflege. Die Waschmaschine wird genutzt, Betten werden neu bezogen und dann sind wir für den Rest des Tages draußen vorm Wohni. Das geht bei uns auch mal!!

 

 

Monchique Gebirge

31/10 - Um 7 Uhr wird gefrühstückt und wir fahren gleich danach die 50 km auf den höchsten Berg im Monchique. Wir haben das Ziel im Navi eingegeben, und das hat wohl die kürzeste Strecke gewählt. Kurz vorm Ziel schickt es uns 5 km querfeldein auf schmalster Straße kurvenreich bergan (mind. 20% Steigung) - zum Glück ohne Gegenverkehr.

 

Die Serra de Monchique ist ein Mittelgebirge im Westen der Algarve und Quellgebiet des Rio Arade. Die höchste Erhebung ist der Fóia mit 902 m. Oben auf dem Fóia angekommen ist es neblig, kalt und windig. Wir sind die ersten dort oben auf dem Parkplatz und laufen wieder eine Rundtour aus unserem Wanderführer. Es geht gleich bergab und die Sonne kommt zum Vorschein. Zuerst haben wir nur flache Vegetation, die dann später übergeht in eine grosse Fläche Eukalyptuswald. Immer wieder haben wir weite Blicke in die umliegenden Täler. Zurück am Fóia schauen wir in die Kunstgewerbe Ausstellung rein (lohnt sich !), und fahren nach 3 Stunden WanderTour und Besichtigung weiter in den Ort Monchique. Der ist mit 5400 Einwohnern gar nicht so klein und laut Reiseführer durchaus interessant.

 

Eukalyptusbäume

In Portugal wurden in den letzten 20 Jahren immer mehr Flächen mit Eukalyptusbäumen aufgeforstet, um den Bedarf der Zellstoffindustrie an schnellwachsendem Holz zu decken. Abgebrannte Waldflächen von Mischwald werden mit Eukalyptusbäumen ersetzt, der ursprüngliche Mischwald wird somit zunehmend verdrängt.

 

Eukalyptusbäume wachsen ungewöhnlich schnell und sind zudem bei der Entwässerung sumpfiger Gebiete hilfreich. Aber sie haben auch Nebenwirkungen. Ihr Durst und ihr rasches Wachstum lassen wenig Raum für andere Pflanzenarten. Und wenn es zu einem Waldbrand kommt, brennen Eukalyptusbäume lichterloh.

 

In 10-jährigem Abstand wird die Krone des Baumes gekappt, diese Prozedur wiederholt sich viermal. Danach werden die Bäume gefällt und die Wurzeln ausgegraben. Da die Bäume viel Wasser benötigen und sehr tiefe Wurzeln haben, laugen sie den Boden aus und tragen maßgeblich zum Austrocknen ganzer Flächen bei. Erst nach 60 Jahren hat sich eine Landschaft erholt und ihr ursprüngliches ökologisches Gleichgewicht wiedergefunden, wenn dort Eukalyptusbäume angepflanzt waren.

 

 

Monchique

 

Zum Ort Monchique (445m) geht es mit dem Auto immer steil bergab. Wir parken gleich am Rand der City und laufen durch den Ort. Der gibt leider viel weniger her, als wir nach der Beschreibung im Wanderführer gedacht haben. Hier in Monchique sollen im Sommer ganze Busladungen ankommen.

Sehenswert ist das aus Stein "geflochtene" Portal der Matriz-Kirche. Bekannt ist der Ort auch durch seinen Erdbeerschnaps - Medronho - der nur hier aus den Früchten der Erdbeerbäume gebrannt wird. Den probieren wir und nehmen uns eine kleine Flasche von dem Schnaps mit.

 

10 Fußminuten oberhalb von Monchique steht die Klosterruine Nossa Senhora do Desterro. Es wurde 1755 durch das Erdbeben beschädigt und ist heute eine Ruine. Eine arme Bauernfamilie lebt dort noch im linken Flügel, der Bauer kommt gleich auf uns zu und zeigt uns den Weg -vorbei an seinen Hühnern -ins Innere der Ruine. 

Durch seine Lage auf der Bergkuppe hat man einen schönen Blick runter auf den Ort und in die sehr grüne Umgebung. Rund um die Ruine stehen viele Korkeichen. Zum ersten Mal sehen wir die Bäume von nahem und auch, dass Zahlen drauf geschrieben sind.

Durch hübsche enge Gassen laufen wir zurück durch den Ort zum Auto.


Korkeichen

Ausgedehnte Korkeichenwälder findet man in der Gegend um Monchique. Die Korkeiche steht selten allein, sondern fast immer in ganzen Wäldern. Man erkennt sie sofort an der abgeschälten Rinde. Am Baumstamm steht eine Zahl, beispielsweise eine 3. Das bedeutet, dass die Rinde im Jahr 2013 geschält wurde. Korkeichen dürfen frühestens alle 9 Jahre geschält werden, immer muß mindestens 1/3 des Baumes noch mit Rinde versehen sein, um ein Absterben zu verhindern.

Erst wenn ein Baum älter als 20 Jahre ist, darf mit der Schälung begonnen werden. "Geerntet" wird der Kork im Sommer von Juni bis August. Geschälter Kork lagert erst einmal ein Jahr, in dem er austrocknen muss. Kommen die Korkplatten dann in die Verarbeitung, werden sie vorher in eine kochende Wasserlösung getaucht, damit Keime und schädliche Stoffe abgetötet werden, um später nicht dem Flaschenwein zu schaden.

Korkeichen werden sehr alt. Sie sind auch gegen die oft aufflammenden Waldbrände nahezu resistent. Wenn sie als Korklieferant genutzt werden, erreichen sie ein Alter von 200 bis 250 Jahren. Bleibt ihnen diese Prozedur erspart, leben sie bis zu 600 Jahren. 

Kork ist für Portugal ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mehr als die Hälfte der Weltproduktion stammt aus diesem Land.

Caldas de Monchique

 

Unser nächstes Ziel ist das kleine Dorf Caldas de Monchique, ein Heilbad, in dem sich die einzigen natürlichen Quellen in der Algarve befinden. Es liegt etwa 6 km südlich des Ortes inmitten der üppigen Vegetation der umliegenden Hügel. Das 32°C heiße Quellwasser zieht bereits Besucher an, seitdem die Römer erstmals die heilenden Eigenschaften des Wassers erkannten. Heute wird ein Besuch der Quellen aufgrund ihrer therapeutischen Wirkung bei Atemwegs-, Muskel- und Rheumaerkrankungen empfohlen. Caldas ist ein bezaubernder Rückzugsort mit eleganten Häusern aus dem 19. Jahrhundert, die an einen schattigen zentralen Platz und einen wunderschönen bewaldeten Park angrenzen, der voll von Akazien, Kamelien und hundertjährigen Bäumen ist.

 

 

Gleich angrenzend stehen die Abfüllanlagen vom Mineralwasser Monchique, mehrere LKWs stehen Schlange, und warten darauf ihren Wagen beladen zu können.

 

 

01/11 - Heute wollen wir nach dem Frühstück noch einmal die Strecke von Luz nach Lagos an der Felsklippe entlang laufen (siehe 22/10). Eigentlich wollen wir mit dem Linienbus vom CP nach Luz fahren, aber der kommt einfach nicht (später erfahren wir, dass auch hier in Portugal der 1.11. ein Feiertag ist, daher fahren nicht alle Busse). Daher fahren wir mit unseren Fahrrädern in den Ort.

Der Wanderweg entlang der Küste ist sehr schön und wir wiederholen das gerne noch einmal. Außerdem wollen wir bei Lagos noch an das Kap gehen. Dort gelangt man über viele Treppenstufen hinunter an eine kleine Anlegestelle, wo einen die Boote für eine Tour durch die Grotten aufnehmen. Uns bringen allerdings keine 10 Pferde auf ein solches Boot, die Brandung ist einfach zu stark.

 

Nach einem kleinen Imbiß in der Bar am Kap laufen wir weiter nach Lagos . Mit dem Linienbus geht es dann (für 1,60 Euro) zurück nach Luz wo die Räder auf uns warten. Im Sparmarkt (auch den gibt es hier) kaufen wir ein paar Kleinigkeiten und machen uns auf den Rückweg zum CP.

 

 

02/11 - Ein Regentag ist für heute angekündigt. Wir stehen erst halb neun auf und draußen sieht es gar nicht so schlimm aus. 21 Grad, stark bewölkt und leichter Wind. So langsam verändert sich hier das Wetter. Der Hochsommer verschwindet und wir haben die nächste Zeit nur noch um die 20 Grad. Auch auf dem Campingplatz werden die Lücken der freien Plätze größer. Die Ferien sind fast alle beendet, Kinder sind nur noch wenige zu sehen. Die meisten Langzeiturlauber kommen erst im Dezember und bleiben dann bis März. Unser Platz ist z. B. ab
13. Dezember reserviert. Auch in Luz und Lagos haben wir gestern schon geschlossene Restaurants gesehen.

Aber trotzdem ist es total toll im November mit kurzer Hose und T-Shirt den ganzen Tag rumzulaufen. 

 

Wir bleiben heute mal wieder hier auf dem Platz, die Sonne lässt sich auch immer wieder mal blicken. Mittags grillen wir, Rudi holt sich noch leckeres Gebäck zum Kaffee und so vergeht wieder ein Urlaubstag oder Rentnertag. Die nächsten Tage werden ähnlich verlaufen. Ein wenig schwimmen, wandern, radfahren oder einfach nur relaxen. 

Nachmittags kommt dann der angekündigte Regen. Wir können zwar draußen noch ein Spiel (Qwirkle) zu Ende bringen, dann wird es aber zu ungemütlich und wir gehen in den Wohni. Erst ab Sonntag ist wieder strahlender Sonnenschein angesagt.

 

03/11 - 5 km landeinwärts von uns liegt das Künstlerdorf Barao de Sao Joao.

 

Mit dem Fahrrad machen wir uns auf den Weg dorthin. Viele Aussteiger sind hier mit ihren Kindern hängengeblieben, darunter auch einige Künstler, sodass es hier eine rege Kunstszene gibt. Die Werke sind in vielen Ecken des Ortes zu sehen. Barao de Sao Joao ist ein kleines Dorf mit engen Gassen, vielen Bars und Cafés, Kunst im Garten, bemalten Hauswänden und vielen jungen, lockeren Menschen. Über eine Stunde laufen wir hin und her durch den Ort. Leider fängt es dann an zu regnen. Wir warten den Schauer erst unter einem Balkon ab und dann in einem hübschen Cafe. Hier kannten sich alle, man kam sich vor wie in alten Hippie Zeiten. Irgendwie ein netter Ort, und....meist hat man deutsche Stimmen gehört.

 

 

Nachmittags machen wir uns Gedanken über die Weiterreise. Wir schauen uns bei Salema (15 km entfernt) einen Campingplatz an. Aber der liegt tief im Tal und somit hat man keine Sonne. Ein paar Tage werden wir dann noch hierbleiben.

 

04/11 - Markt in Lagos - wir besuchen heute drei Märkte.

Heute ist Samstag, da ist in Lagos ein großer Bauernmarkt. Viele Bauern aus der Umgebung verkaufen ihre eigenen Produkte. Es herrscht ein unglaubliches Stimmengewirr, und viele leckere Dinge werden angeboten. Wir decken uns mit reichlich Obst und Gemüse, Oliven, Feigen und selbstgebackenem Gebäck ein. Dann laufen wir zur Markthalle, die täglich geöffnet hat. Hier erwerben wir portugiesische Spezialitäten.

Zum Schluss besuchen wir noch den einmal im Monat stattfindenden Zigeunermarkt. Hier gibt es überwiegend billige Kleidung und nur wenig Kunsthandwerk.

Vom vielen Herumlaufen hungrig setzen wir uns in ein schönes Lokal und lassen uns eine leckere Portion Lamm im Tontopf schmecken. Auf dem Weg zum Auto finden wir doch tatsächlich ein Geschäft nur mit Weihnachtsdekoartikeln. Ist schon komisch für uns, es ist noch so warm, dass wir gar nicht an Weihnachten denken.

Auf dem Rückweg kaufen wir noch Getränke und fahren zurück zum CP.

 

 

05/11 - Sonntag - Sonne - 21 Grad - blauer Himmel - wenig Wind 

Heute suchen wir nochmals 2 Badebuchten in Lagos auf. Vielleicht das letzte Mal wo man baden kann, die Nächte werden jetzt kühler. In der ersten kleinen Bucht kann man heute nur bis Mittags liegen, da dann die Flut kommt und die Liegefläche nur noch halb so groß ist. Um uns herum liegen heute nur Familien mit Säuglingen. Viele verbringen die Elternzeit hier im Warmen. 

Nachmittags suchen wir daher einen breiteren Strand auf und springen sogar nochmal ins Meer. 

Abends wird mal wieder gegrillt und damit geht ein weiterer schöner Sommertag zu Ende.

 

 

06/11 - Kurz nach 7 Uhr sind im Wohnwagen nur 14 Grad. Wir wollen heute eigentlich wandern. Ein kurzer Blick nach draußen.......und ich bin begeistert. Die Sonne geht knallrot auf, der Himmel ist schon blau, keine Wolke ist zu sehen. Wir frühstücken heute mal lieber drinnen im geheizten Wohni und starten schon früh in Richtung Osten nach Carvoeiro (35 km). In unserem Wanderführer für die Algarve wird ab hier ein toller Abschnitt des Küstenwanderweges empfohlen, an mehreren wunderschönen Buchten sollen wir vorbeikommen. Wir laufen immer entlang der Küste bergauf - bergab im schönsten Sonnenschein. 22 Grad sind für heute angesagt. Nach 3 Stunden erreichen wir unser heutiges Ziel, die Bucht Praia da Marinha. Wirklich eine wunderschöne Bucht. Hier legen wir uns 2,5 Stunden in den Sand, stärken uns zuerst mit Brot, Obst und Resten vom Gegrilltem gestern - und springen dann die kühlen Fluten. Tut das gut!!!!

 

Ich bin von dem Licht hier zurzeit total begeistert. Kein Dunst, sondern richtig warmes Licht. Weiß nicht, ob das auf den Bildern so rüber kommt.

Zurück zum Auto brauchen wir nur 2 Stunden, dann eine gute halbe Stunde für die Rückfahrt und die Sonne geht schon wieder unter. Die Tage werden immer kürzer. Jetzt ist schon um 17:30 Uhr Sonnenuntergang.

Wir kochen schnell Nudeln mit Soße und viel Knobi (vom Markt) und können bis 19:30 Uhr draußen sitzen. Dann wird es zu kalt.

 

 

 

07/11 - Um 7 Uhr werde ich wach und gehe gleich raus zum Sanitärgebäude. Heute will ich mal wieder die Bettwäsche waschen. Aber beide Maschinen sind gerade angestellt worden. Dieter, ein Langzeiturlauber war schneller. Wir unterhalten uns länger und in der Zeit kommen noch 3 deutsche Frauen, die auch waschen wollen. Das ist jeden Morgen hier ein "Kampf". Meine Wäsche stelle ich im Korb auf die Maschine, dann muss ich pünktlich zum Ende seiner Waschzeit da sein - und ich bin die nächste. Um 9 Uhr ist meine Maschine fertig. 

 

Es wird wieder warm heute, wir fahren nach Burgau und laufen ca 2 km zu einem abgelegenen Strand. Baden, sonnen - wie immer. Nach 2 Stunden geht es zurück. Die Flut kommt und setzt den Strand unter Wasser. Vor der Abfahrt lockt uns noch eine Strandbar an und wir genehmigen uns ein Bierchen. Wir bleiben für den Rest des Tages auf dem Campingplatz und klären endlich mal wie lange wir nun noch hier bleiben.

Ergebnis: 2 Nächte, dann geht es 30 km weiter auf einen Platz - auch noch an der Felsalgarve. 

 

 

08/11 - Für heute Vormittag haben wir uns mal wieder eine 14 km Wanderung aus dem Algarve Wanderführer rausgesucht. Sie beginnt 5 km von uns entfernt in dem Künstlerdorf Barao de Sao Joao. 4 Stunden laufen wir durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Pinienwälder wechseln sich ab mit Kiefern und Eukalyptusbäumen. Von den Anhöhen hat man immer wieder schöne Ausblicke. Unzählige Windräder stehen hier dicht an der Küste. Zur Mittagszeit sind wir zurück im Ort und möchten wieder in das Cafe einkehren. Leider öffnet es heute erst um 18 Uhr. Also fahren wir zum CP und bleiben nachmittags auch am Wohni. Rudi baut schon einiges ab - z.B. die Wäschespinne und ansonsten genießen wir die Sonne. Unser Thermometer zeigt in der Sonne 34 Grad an. Aber sowie die Sonne weg ist, wird es kühl. Dann haben wir schnell nur noch 17 Grad.

Weiterfahrt nach Armacao de Pera - 48 km

 

09/11 - Heute soll es ein kleines Stück weiter in Richtung spanischer Grenze gehen. 20 Nächte waren wir auf diesem tollen Platz. Für einen Aufenthalt über 14 Tage gibt es einen Rabatt, sodass wir statt 21 Euro (ACSI Preis) nur 17,85 € pro Nacht bezahlen.

 

Um 10:30 Uhr erreichen wir den Campingplatz Parque de Campismo de Armacao de Pera.

Das ist natürlich Kontrastprogramm zum letzten Platz. Sehr uneben und ungepflegt, aber dafür auch sehr leer. Parzellen erkennt man nicht. Wir stellen uns auf eine sonnige gerade Fläche und haben viel Platz um uns herum. Hier wollen wir 3 Nächte bleiben. Auch die Sanitäranlagen sind nicht so toll, warmes Wasser gibt es nur in den Duschen, Toilettenpapier muss man selbst mitbringen. 

 

Wir sind von dem Campingplatz in Lagos in 20 Tagen 570 km für Ausflüge mit dem PKW gefahren. Und von hier aus sparen wir uns für die nächsten Tage die weite Anfahrt.

 

 

Silves

 

Kurz nach 11 Uhr fahren wir gleich weiter in die Stadt Silves. Silves liegt zu Füßen der Serra de Monchique. Die Gegend wird hauptsächlich durch Oliven, Mandeln und Orangen landwirtschaftlich genutzt.

Schon von weitem sehen wir die mächtige Festungsanlage. Durch enge Gassen gehen wir bergan zur Burg. Auf halbem Weg kommen wir an einem hübschen Cafe - Cafe Rosa - vorbei. Hier trinken wir draußen unter den Arkaden in Ruhe einen Cappuccino und Rudi braucht dazu noch ein Kuchenstück. 

Von der Burganlage hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt und ihre Umgebung. Anschließend bummeln wir durch die Altstadt und kaufen in einigen Geschäften portugiesische Spezialitäten zum Mitnehmen. Da wir keinen großen Hunger haben, reichen uns heute Tapas als Mittagessen. Serviert wird uns ein Teller mit verschiedenen dünngeschnittenen Wurstsorten. Das haben wir uns anders vorgestellt. 

 

 

10/11 - Letzte Nacht war es mit 11 Grad sehr kalt, aber morgens scheint ab 7:30 Uhr wieder die warme Sonne auf unseren Wohni. Wir wollen heute mal wieder das Fahrrad nutzen und fahren ca. 10 km in Richtung Albufeira zum schönen Strand Praia de Sao Rafael. 2 Stunden bleiben wir in der warmen Sonne am Strand liegen. Dann klettern wir noch ein wenig auf den ockerfarbenen Felsen herum, bevor wir wieder aufs Rad steigen. Unterwegs kehren wir zum Mittagessen in ein toll gelegenes Restaurant ein. Wir bekommen einen Platz auf der Terrasse mit Blick aufs Meer. Beide essen wir wieder Fisch, Thunfisch und Lachs - beides gegrillt. 

 

 

Nachmittags schauen wir uns Armacao de Pera mal genauer an. Hübsch ist er nicht der Ort - viele hohe Häuser stehen an der Promenade - aber schöne Sandstrände und sogar Fischerboote sieht man hier.

 

11/11 - Und wieder weckt uns ein strahlend blauer Himmel. Heute ist unser letzter Tag an der Felsalgarve. Soviele schöne Buchten und Strände haben wir schon gesehen. Auch heute geht es nochmal mit Wanderschuhen an die Felsküste. Wieder sehen wir tolle Felsen, aber zu einer längeren Tour haben wir plötzlich keine Lust mehr. Es ist heute viel zu warm zum wandern, kein Wind geht und die Sonne knallt. Sabines Knie macht auch etwas Probleme, das Klettern über die Felsen ist für ihr Knie schmerzhaft. Daher legen wir uns lieber in eine Sandbucht und später laufen wir am kilometerlangen Strand entlang. 

 

Weiterfahrt nach Tavira - 77 km

 

12/11 – Auch heute weckt uns die Sonne. Es ist aber leider zu frisch, um draußen zu frühstücken. Nach dem Frühstück wird alles verladen und verpackt, es ist Reisetag. Wir zahlen für die 3 Nächte insgesamt 49,50 Euro und ab geht es. Das neue Ziel ist Tavira - kurz vor der spanischen Grenze. Wir entscheiden uns gegen die Autobahn und bleiben auf der N125. Die Fahrt geht durch das hügelige Gebiet abseits der Küste. So sehen wir ein paar schöne Orte und sparen die Maut. Da Sonntag ist, ist wenig Verkehr und wir kommen gut durch. Unterwegs halten wir an einem Continente an und füllen unsere Vorräte wieder auf. Die Ausfahrt dort ist eine schmale 90 Gradkurve - beidseitig mit einer 1 m hohen Mauer begrenzt. Bine bekommt einen leichten Herzinfarkt, aber Rudi fährt zentimetergenau rum und vorbei. Alles ist gut.

 

Auf dem CP in Tavira angekommen, können wir nur aus 3 Doppel-Stellplätzen einen auswählen. Der Platz ist sehr gut besucht. Leider sind auf diesem CP die Stellplätze alle nicht sehr groß. Uns wird angeboten, für einen kleinen Aufpreis 2 Plätze zu nutzen. Das machen wir dann, da der Aufpreis für den 2. Platz nur 3,67 Euro ist. Die Plätze sind alle geschottert und ziemlich eben. Nach dem Aufbau grillen wir heute mal zu Mittag. Es gibt Reis mit Gemüse und Bouletten. Dazu ein Bierchen.

Dann erkunden wir mit den Fahrrädern unseren Ort Cabanas. Wir fahren 1 km bis zum Strand runter. Hier ist die Besonderheit, dass zwischen dem Ort und dem Strand eine Lagune liegt. Als Service verkehrt hier ein Bootstaxi, das alle 15 Minuten die Strandsüchtigen über die Lagune transportiert. Das kostet hin und zurück 2 Euro p. P. Da wir heute nichts weiter geplant haben, lassen wir uns von dem Taxi rüber bringen. Auf der vorgelagerten Insel finden wir einen Dünenstrand wie in Dänemark. Auf Holzbohlen gehen wir zum kilometerlangen und breiten Sandstrand. Wir legen uns kurz in die Dünen - es ist aber heute zu windig um im Sand zu liegen - und laufen dann ein Stück am Strand entlang. Hier gibt es viele Muscheln, bisher waren an den Stränden kaum welche zu sehen. Dann geht es wieder zurück mit dem Taxi, welches um 17 Uhr das letzte Mal fährt. 

 

 

 

Tavira

 

13/11 – Schon vor 8 Uhr lacht die Sonne von einem blauen Himmel. Es sind nur 14 Grad, trotzdem frühstücken wir draußen. Es bläst ein recht heftiger kalter Nordwind. Heute sollen lt. Wetter online aber doch 22 Grad werden. Gestern Wind, heute Wind - das hatten wir bisher überhaupt nicht. Die Berge im Hinterland haben bisher die Winde abgehalten. Wir setzen uns auf die Fahrräder und fahren die 5 km nach Tavira. Die Stadt möchten wir heute erkunden. Es soll einen sogenannten Küstenradweg auf diesem Abschnitt geben. Den suchen wir und folgen der Ausschilderung. Leider ist das nur ein kurzes Vergnügen. Schon kurz hinter dem Ortsende endet die asphaltierte Strecke und wir müssen über Schotter fahren. Nach einem weiteren km folgt die nächste Überraschung: An einer Brücke, die über den Fluss führt, ist eine Sperre und wir müssen umdrehen. Dann also über die Landstraße nach Tavira. Das ist zwar nicht unbedingt schön, aber der Verkehr ist morgens noch nicht so stark und so geht es entspannt an der Straße entlang.

Unterwegs kommen wir an Salzgärten vorbei. Hier wird noch nach der Uraltmethode Salz gewonnen: Das Meerwasser verdunstet in großen, sehr seichten Becken, und übrig bleibt eine dicke Salzkruste. Rudi fährt kurz zu dem Salzberg und will das Salz probieren. Das ist so hart, dass man schon einen Spaten zum ablösen benötigt.

In Tavira angekommen lassen wir die Räder stehen und machen uns zu Fuß auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Zuerst fallen uns die vielen gekachelten Häuser in der Stadt auf. Über eine siebenbogige Brücke aus dem 17. Jhd. kommen wir in die Altstadt. Es ist ein ruhiges Städtchen, nicht so quirlig wie andere Städte, die wir schon gesehen haben. Wir sehen uns eine Kirche an - die Igreja da Misericordia. Im Inneren befinden sich schöne blau-weiße Azulejobilder.  Dann besteigen wir den Turm. Hier hat man eine schöne Aussicht über die Stadt und Lagunenlandschaft.

Neben der Kirche ist ein Lokal, in dem Fado Musik live angeboten wird. Das heben wir uns für später auf. Wir statten den Resten einer Burg einen Besuch ab und sehen uns den kleinen botanischen Garten an, der innerhalb der Burgmauern angelegt wurde. Hier sehen wir einen 3m hohen blühenden Weihnachtsstern.

Eine andere Touristin macht uns auf einen ehemaligen Wasserturm aufmerksam, in dem sich jetzt eine Camara Obscura befindet. Der Besuch soll sich wirklich lohnen. Also gehen wir da hin und schauen uns das an. Ob sich die 4 Euro Eintritt p. P. tatsächlich gelohnt haben, sei mal dahingestellt, aber interessant war es in jedem Fall. Man betritt einen verdunkelten Raum und über Spiegel und Linse wird live der Ort auf eine Tafel übertragen. Man konnte 360 Grad rund die Stadt betrachten. Schlecht war es jedenfalls nicht.

 

Dann wird es Zeit, unseren Hunger zu stillen. Wir suchen eine kleine Bar und bestellen uns beide einen Thunfischsalat und ein Bier. Danach geht der Stadtbummel durch Tavira weiter. Nach dem Genuss von einem Eis beschließen wir, noch mit dem Rad weiter zu fahren. In Santa Luzia reicht es uns dann. Wir fahren in dem Ort die ganze lange Strandpromenade lang und drehen am Ende um. Von hier fährt eine Mini-Eisenbahn durch das Marschland an den Strand. Das können wir nicht mehr testen, wir müsssen zurück, die Tage sind kurz.

Wir probieren noch einmal den angebotenen Radweg aus - wieder nur Schotter, es macht keinen Spaß, so zu fahren. Die restliche Strecke legen wir auf der N125 zurück zum CP. Hier bereiten wir uns ein leckeres Abendessen, Rindersteaks mit Couscous und Gemüse. Dann wird geduscht und der Abend kann beginnen.

 

 

14/11 - Beim Aufstehen sind heute nur 15 Grad im Wohnwagen, aber die Sonne scheint und mit der Elektroheizung ist es schnell kuschelig im Wohni. Draußen sind es um 8 Uhr nur 12 Grad. Man empfindet es gar nicht so kalt, da die Sonne doch noch stark wärmt.

Vormittags bleiben wir auf dem Campingplatz. Erst gegen Mittag fahren wir mit den Rädern ein wenig cachen im Ort. Da sind wir auch erfolgreich. Plötzlich hat Rudi mit seinem Fahrrad ein Problem. Er tritt immer ins Leere. Die Kette greift nicht mehr. Das ist sehr schade. Hier wollten wir noch einige längere Touren machen. Dann müssen wir halt das Auto nehmen.

Nachmittags fahren wir mit dem PKW nach Santa Luzia, und von hier mit der Mini- Eisenbahn an den Strand (1,30€ p.P. einfache Strecke). Dort angekommen sehen wir in den Dünen viele verrostete alte Anker. Das ist der sogenannte "Friedhof der Anker". Hier haben in der Tat Anker von Fischerbooten ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ihre Zahl geht ins dreistellige. Dieser Ankerfriedhof soll an die frühere Funktion dieser Insel als Thunfischfangstation erinnern.

Heute haben wir nur 18 Grad - aber keinen Wind. Fast zwei Stunden laufen wir am Wasser entlang. Es ist wunderbar. Dann müssen wir auch wieder zurück, schnell wird es dunkel und auch kalt. Hier in Santa Luzia hat man sich auf Tintenfischfang spezialisiert und es soll hier mehrere gute Restaurants geben, die ausgezeichnete Gerichte mit Polvo anbieten. Leider haben diese alle im November geschlossen. Nun fahren wir zum Essen in die Altstadt von Tavira und essen dort ein Arroz de Polvo. Serviert wird das Gericht in einem großen Tontopf, Tintenfische mit Reis gemischt und gut gewürzt. Hätten 4 Personen von satt werden können.

Auf dem Rückweg um 20 Uhr hatten wir nur noch 12 Grad.

 

 

15/11 - Im Wanderführer sind einige Wanderungen in dieser Gegend aufgeführt. Eine davon wollen wir heute angehen. Es ist eine Rundwanderung durch den "Wald von Tavira". Die Strecke dieser Wanderung beträgt nur 8 km, das ist schnell zu schaffen. Zunächst führt der Weg durch einen Eukalyptuswald. Später laufen wir durch offenes Gelände, dann zur Abwechslung durch einen Pinienwald. Zum Abschluß geht es wieder durch die Eukalyptusbäume zurück zum Auto. Auf der Rückfahrt halten wir noch an einem Laden für Ton- und Keramikartikel an, können uns aber noch nicht für einen Kauf entscheiden. Den Nachmittag verbringen wir am Campingplatz in der warmen Sonne.

 

 

 

Abends besuchen wir das große Shoppingcenter in Tavira. Zahlreiche Geschäfte sind auf zwei Ebenen verteilt. Es wirkt auf uns nicht sehr anziehend, alles sehr kahl gehalten. Kleidung ist nicht sehr stark vertreten in dem Center, sondern mehr Sportshops, Schuhläden und mehrere Läden mit Dekoartikeln. Die hatten nun natürlich Weihnachtsartikel in der Auslage. Und Continente finden wir dort - da nehmen wir doch gleich ein paar Lebensmittel mit.

 

16/11 - Heute wollen wir uns die letzte Ecke der östlichen Algarve anschauen. Bis zur spanischen Grenze sind es nur noch 20 km. Eigentlich wollten wir diese Tour mit dem Rad machen, aber Rudis Fahrrad ist leider kaputt.

Castro Marim

Castro Marim liegt zwischen Salinen und Marsch. Auf einem Doppelhügel steht ein altes Kastell, im 13. Jhd. erbaut. Innerhalb der Mauern befinden sich nur noch Ruinen, die das Erdbeben von 1755 hinterließ. Von dem Wachgang hat man einen schönen Blick rüber nach Andalusien und über die vielen Salinen bis zum Fluß Rio Guadiana. Das Museum zeigt Foltergeräte aus dem Mittelalter und regionale Ausgrabungsfunde.

Im Ort kann man das Flor de Sal - das Meeressalz - in jeder Packungsgröße kaufen, wir haben sogar

50 kg Säcke gesehen.

 

Vila Real de Santo Antonio

Vila Real de Santo Antonio liegt direkt an der Grenze zu Spanien. Der Fluß trennt beide Länder. Viele Spanier sollen hierher zum einkaufen kommen. Es gibt in der Fußgängerzone überwiegend Geschäfte, die Tisch- und Bettwäsche, Handtücher und portugiesische Souvenirs anbieten. Zuerst gehen wir aber in die Markthalle, hier gibt es natürlich viel Fisch und sonst Mandeln, Feigen, Nüsse und verschiedene Schnapssorten aus Portugal. Gemüse ist nur noch wenig im Angebot.

Eine schöne Promenade führt am Rio Guadiana entlang. Uns gefällt die Stadt recht gut, hier kann man gut bummeln und auch kulinarisch hat man ein großes Angebot.

 

Monte Gordo

Schon von weitem sieht man die Hochhäuser von Monte Gordo. Wir parken dicht am Strand. Hinter uns die schrecklichen Betonbauten und vor uns ein wunderschöner feinsandiger breiter Strand. Die Bars und Restaurants direkt im Dünengürtel stehen kurz vor dem Abriss, dort sollen alles neue Gebäude errichtet werden.

Ein Casino steht in der Ortsmitte direkt am Strand und im Westen findet man noch einige Fischerhütten und Boote. Die sind mit ihrem Fähnchenschmuck ein schönes Fotomotiv.

 

 

Weiter fahren wir über Praia Verde nach Manta Rota. Auch hier kann man direkt am Strand parken, wir legen uns noch eine Stunde in den warmen Sand, trinken in einer Bar am Strand einen Cappucino und fahren dann zum letzten Ziel heute weiter nach Cacela Velha.

 

Cacela Velha

 

Das kleine malerische Dorf ist denkmalgeschützt und liegt hoch über der Lagunenlandschaft des Parque Natural da Ria Formosa. Vorbei an hübschen weißgetünchten Häusern mit schmucken Kaminen erreichen wir zuerst den Friedhof. Der wird im Reiseführer als sehr sehenswert erwähnt. Typisch für eine Stätte der letzten Ruhe in Portugal sind die Etagengräber mit ihren Einschubfächern, Kunstblumen und Fotos der Verstorbenen. Ist wirklich sehr eindrucksvoll.

An der Kirche hat man eine wunderbare Aussicht auf die Lagunen und das Meer. Sehr stimmungsvoll.

 

 

 

17/11 - Heute Morgen um 8 Uhr sind es draußen nur 12 Grad und im Wohni 14 Grad. Aber die Sonne scheint wieder - der Himmel ist blau. In der Sonne ist es richtig angenehm. Heute morgen haben wir erst einmal einiges zu tun. Das Auto bzw. die Frontscheibe ist total klebrig - die muss gereinigt werden, der Abwasch muss erledigt werden und etwas Handwäsche haben wir auch. Um 11 Uhr fahren wir mit dem Bootstaxi wieder auf die vorgelagerte Insel mit dem wunderschönen Strand. Wir laufen lange am Wasser entlang und legen uns auch mal in die Dünen. Ins Wasser gehen wir heute nicht. Um 15 Uhr fahren wir wieder zurück.

 

 

 

Wir ziehen uns nur wärmere Sachen an und fahren nach Tavira. Heute wollen wir uns das halbstündige Fadokonzert anhören. Wir sind nur 6 Personen im Raum, aber die Vorstellung gefällt uns gut. Zuerst wird uns ein Film gezeigt, über die Geschichte des Fado. Dann hören wir verschiedene Stücke live.

 

Anschließend bummeln wir noch durch das schön beleuchtete Tavira und kehren dann wieder zum Essen in das gleiche Restaurant von vorgestern ein. Heute essen wir beide eine Fischplatte mit gegrilltem Fisch. Dorade, Schwertfisch und Sea Brass. Sehr lecker und reichlich.

 

Olhao

 

18/11 – Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes in Tavira wollen wir einen Ausflug nach Olhao und Faro machen. 20 Grad sind für heute angesagt. In Olhao ist heute ein großer Markt, den wir uns ansehen wollen. Der Markt ist auch wirklich riesig, Stand an Stand mit allen möglichen Artikeln von Wäsche über Werkzeug bis Souvenirartikel. Dieser Markt geht nahtlos über in den nächsten Markt mit Obst, Gemüse, Kuchen und Tieren, die lebend verkauft werden. Uns fällt auf, dass hier sehr viele Hülsenfrüchte und Reis und vieles was wir nicht erkennen in Körben lose angeboten wird und von den Einheimischen auch viel gekauft wird. Schade, dass man sich mit den Bauern nicht gut verständigen kann, was da angeboten wird. Es sieht aber toll und interessant aus.

Daran schließen sich zwei Markthallen an, eine für Fisch, die andere ebenfalls für Obst und Gemüse. Uns gefallen die einfachen Stände der Bauern besser, dort füllen wir unsere Vorräte an Obst und Gemüse mal wieder auf.

 

Beim Gang durch die Altstadt sehen wir, wie im Reiseführer beschrieben, dass hier ein leicht arabischer Einschlag herrscht. Alle Häuser sind weiß gekalkt, haben hohe Kamine und winklige Treppenaufgänge. Durch enge Gassen mit kleinen Geschäften und Bars bummeln wir und sehen erstmals in Portugal weihnachtliche Straßenbeleuchtung.

 

 

Faro

 

Dann geht es weiter nach Faro. Das ist die größte Stadt an der Algarve. Hier ist auch der Flughafen. Großen Tourismus hat Faro eigentlich nicht. Die meisten Touris kommen hier nur mit dem Flieger an und werden in die Ferienorte weitertransportiert. Wir parken direkt an der Stadtmauer und betreten die Altstadt. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Zuerst kommen wir zur Kathedrale mit einem großen Vorplatz. Den Platz säumen viele kleine Orangenbäume. Seitlich der Kirche liegt der alte Bischofspalast und das Rathaus. Einige weitere Kirchen und Museen liegen in der Stadt, das war es dann auch. In einer Kirche soll die Kapelle mit menschlichen Knochen und Schädeln ausgeschmückt sein. Die wollen wir uns ansehen. Leider hat diese Kirche ausgerechnet heute geschlossen, Pech.

Dann laufen wir durch die hübsche Fußgängerzone. Viele Geschäfte und Restaurants gibt es hier. Man kann gut bummeln. Abseits der Hauptwege sieht man in dieser Stadt doch viele leerstehende renovierungsbedürftige Gebäude.

Zu Mittag setzen wir uns auf einem Platz in die Sonne und genießen ein Fischgericht (gegrillte Makrelen mit Salat und Tomatenreis) mit einem kleinen Bier. Rudi kauft sich noch eine etwas wärmere Jacke, bald müssen wir die Heimreise in den kalten Norden antreten. Bine findet noch eine hübsche Korktasche für sich. Aus Kork werden ja sogar Kleider gemacht, da haben wir doch gestaunt. 

Und heute probieren wir auch zum ersten Mal Esskastanien, die hier zu dieser Zeit überall angeboten werden. Schmecken uns sehr gut.

Mit Blick übers Meer gehen wir zurück zum Auto und sehen die Sonne am Horizont rot untergehen.

 

 

19/11 – Wieder beginnt ein sonniger Tag, allerdings mit leichtem Wind. Der ist im Schatten ein wenig unangenehm. 5 km entfernt von uns liegt Vila Nova de Cacela. Dort ist heute am Sonntag ein großer Markt. Eigentlich ist es nur ein kleiner Ort und wir erwarten daher nicht viel. Mehrere Straßen des Ortes sind zur Marktzeile umfunktioniert worden. Lange Autoschlangen beginnen an den Ortsenden. Alles drängelt sich durch die Marktreihen. Hier gibt es mal wieder alles von Handtüchern und Schuhen und weiteren Bekleidungsstücken über Werkzeug bis zu Blumen, Pflanzen, lebenden Tieren, aber selbstverständlich auch viel Käse und Wurstwaren. Eigentlich gibt es nichts, was es nicht gibt. Von diesen Märkten sind wir total begeistert. Mal wird lautstark die Ware angepriesen, meist ist es aber so, dass die Verkäufer einen in Ruhe stöbern lassen. Mangobäume, Orangen-und Zitronenbäume, Avocadopflanzen und weitere Exoten kann man hier erwerben. Wir schauen uns alles begeistert an. Wir kaufen uns etwas Schafskäse und Wurst und Bine noch ein Halstuch. Dann geht es wieder Richtung CP.

Nach dem Mittag fahren wir zum Abschluss noch einmal nach Tavira, da uns der Ort so gut gefällt. Wir wollen noch einen Bummel durch die Gassen machen.  Danach heißt es einräumen. Morgen soll es weiter nach Spanien gehen. Das Ziel ist Sevilla, das sind nur ca. 150 km. Die Stadt wollen wir uns 2 Tage ausgiebig ansehen.

 

 

Weiter geht es mit Andalusien