Auf nach Córdoba - 120 km

 

 

31/03 - Wieder haben wir uns den Wecker zu 8 Uhr gestellt. Bevor wir weiterfahren, müssen wir unsere Getränke und Vorräte auffüllen. In Spanien öffnen die Supermärkte erst um 9 Uhr. 

Dann geht's auf die Autobahn in Richtung Norden. Die hohen Berge sind verschwunden, überwiegend Olivenbäume prägen die hügelige Landschaft .

9 km von der Innenstadt Cordoba fahren wir einen Stellplatz an. Hier haben wir Wasser, Toilette und Strom. Es sind auch hier noch reichlich Plätze zur Auswahl. 

 

 

Córdoba

Vom 8. bis ins 11 Jh. dauerte die Blütezeit des maurischen Córdoba. Sie konnte sich damals mit den Metropolen Konstantinopel und Bagdad messen. Nach der Rückeroberung durch die Christen 1236 begann ein stetiger Fall in die Bedeutungslosigkeit. Die Stadt am Guadalquivir ist eines der ganz großen Highlights Andalusiens.

 

Mezquita-Catedral

Ein architektonisches Weltwunder ist diese ehemalige Moschee (8.-10. Jh.), in die im 16. Jh. von den Christen eine ganze Kathedrale hineingebaut wurde. Mit mehr als 23.000 qm zählt sie zu den größten Sakralbauten weltweit. Soweit das Auge reicht sieht man Säulen, Säulen, Säulen, gekrönt mit weißroten Hufeisenbögen. Ein Wald aus 856 Stützen bildet die Säulengänge der Moschee, aus deren Mitte die Kathedrale emporstrebt. Zwischen den Rundbögen der islamischen Zeit steht man plötzlich vor der prächtigen muslimischen Gebetsnische, und mitten in der großen Mezquita erscheint der christliche Altar der katholischen Kathedrale. Hier verschmelzen islamische und christliche Baukunst.

 

Wir haben Glück und brauchen für die Eintrittskarten (10€ für Rentner) kaum anstehen. Es ist nicht sehr voll und auch nur wenige Gruppen verlieren sich jetzt am Nachmittag in dem riesigen Gebäude. Wenn man die Mezquita betritt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es ist beachtlich, was vor Hunderten von Jahren mit einfachen Mitteln erschaffen wurde. Die Dimensionen dieses Bauwerkes sind verglichen mit anderen Kathedralen unfassbar riesig.

 

Alcázar de los Reyes Cristianos

Der Alcázar entstand im 14. Jh. und diente den katholischen Königen als Residenz. Der Eintritt ist hier für über 65jährige frei. Wir besteigen zuerst den Torre und haben von hier einen guten Rundumblick.

Das Schönste am Alcázar sind die Gartenanlagen mit ihren Pflanzen und  Wasserspielen.  Mittlerweile haben wir hier in Córdoba 28 Grad.

 

Nun besuchen wir das ehemalige jüdische Viertel von Cordoba. Verwinkelte enge Gassen, viele kleine Geschäfte und unzählige Cafés, Bars und Restaurants mit schönen Innenhöfen finden wir. Dann schwingen wir uns wieder auf unsere "Drahtesel" und fahren zurück zu unserem Stellplatz und genießen den Abend. Wir sitzen noch lange draußen (um 21 Uhr haben wir noch 22 Grad).

 

01/04 - Wir besuchen heute noch einmal Cordoba. Unser erstes Ziel ist der Torre der Mesquita, den wir besteigen können. Gegen 11 Uhr sind wir da, aber einfach anstellen, Karten kaufen und hochklettern ist nicht drin. Alles ist durchorganisiert und wir bekommen erst Tickets für 13 Uhr. Bummeln wir also erst noch einmal durch die Stadt, durch die Blumengasse und besuchen die Markthalle (lohnt sich nicht) und shoppen ein bisschen. Heute am Samstag sind die Spanier wieder in Massen unterwegs. Alle Plätze in den Cafes und Restaurants sind besetzt, Musik ertönt aus jeder Ecke und die Stimmung ist prächtig.

Dann geht's aber endlich hoch und es lohnt sich wirklich. Der Ausblick ist fantastisch. Nach einem schönen Mittagessen mit verschiedenen leckeren Tapas schauen wir uns noch die Synagoge an und auf geht's zurück zu unserem Stellplatz.

 

Erst Semana Santa.....dann Weiterfahrt nach Valdepenas 204 km

02/04 - Heute am Palmsonntag findet der erste Umzug in der Stadt statt. Wir parken das Auto auf einem Großparkplatz (den es in Spanien in jeder Stadt zentrumsnah und kostenfrei gibt) und suchen die Innenstadt auf. Einen Plan, wann und wo der Zug ist, haben wir. Die Straßen sind gesäumt mit Zuschauern und bald kommen die Ersten. Vermummte Gestalten (wie Ku-Klux-Klan ) und festlich gekleidete Kinder machen den Anfang. Irgendwann kommt auch der Festwagen, getragen von unzähligen Helfern. Zum Schluss ein Musikzug. So geht's durch die Stadt bis zur Mesquita. Am Straßenrand sind jede Menge Zuschauer. Mit diesem Eindruck verlassen wir Cordoba und schauen gerne noch einmal zurück auf die wunderschöne Stadt.

 

 

Auf der Autobahn fahren wir dann 204 km bis zu unserem nächsten Ziel. Zuerst sieht man nur Olivenbäume, soweit das Auge reicht. Wir lesen, dass die Provinz Jaén die Kernzone von Spaniens Olivenproduktion ist. 60 Millionen Bäume sorgen für 20 % der Weltproduktion an Olivenöl.

Kurz vor unserem nächsten Stopp in Valdepenas sieht man rechts und links nur noch Weinreben. Mit Cordoba haben wir  Andalusien verlassen. Wir sind nun in der Region Kastilien - La Mancha angekommen. La Mancha ist mit Abstand das größte Weinanbaugebiet Spaniens. 300 Weingüter erzeugen jährlich rund 100 Mio. Liter Wein. In der Region werden u. a. kräftige Rotweine angebaut. Auf dem Stellplatz Area de Autocaravanas bleiben wir heute für eine Nacht. Auch hier stehen wieder viele Franzosen, wie schon auf den letzten Plätzen, seitdem wir im Landesinneren sind.

Wir schauen uns den Ort an, der nicht besonders sehenswert ist, essen und trinken an der Plaza de Espana etwas ......und das war es für heute.

 

Weiterfahrt nach Toledo mit Stopp in Consuegra

03/04 - Heute früh haben wir nur 4 Grad. Wir sind hier auf 700 Höhenmeter, das macht sich unangenehm bemerkbar.

Bekannt ist diese Region auch durch die Geschichten von Don Quijote.

Consuegra

Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen ist die bekannteste Episode des Romans. Er hielt sie für feindliche Riesen. Die Windmühlen von Consuegra haben den Autor wohl zu der Episode inspiriert.

 

12 Windmühlen stehen wie aufgereiht hintereinander hoch oben auf einem Hügel. Dazwischen steht noch eine mächtige Burg. Jede Mühle hat einen Namen, manche kann man auch von innen besichtigen.

Toledo

Nach 153 km kommen wir bei unserem heutigen Tagesziel, dem Campingplatz in Toledo an. Nach einigen Tagen auf Stellplätzen freuen wir uns wieder mal auf die Annehmlichkeiten eines CP. Schon an der Rezeption merken wir, dass wir in der Osterwoche sind und außerdem, dass wir in einer beliebten Stadt gelandet sind. Für 2 Nächte bekommen wir noch einen Platz, danach ist er ausgebucht! Die Spanier haben Ferien und reisen gern. 

 

Gleich nach der Ankunft steigen wir auf die Räder und fahren schnell die 2 km nach Toledo rein. Wir verschaffen uns einen ersten Eindruck. Die Stadt liegt am Berg und es geht ständig bergauf und bergab. Wenn man - wie wir - gerade aus Cordoba kommt ist Toledo nicht aufregend, aber man kann ja schlecht Vergleiche ziehen. Zum Schluss umrunden wir die Stadt noch einmal  mit dem Rad und fahren zurück zum CP. 

Toledo

04/04 - Jahrhundertelang lebten Mauren, Juden und Christen in Toledo friedlich beieinander. Toledo nennt man daher auch Stadt der drei Kulturen. Viele Bauten blieben erhalten. Alles liegt auf engstem Raum beieinander: Stadttore, Klöster, Kirchen, Synagogen, Moscheen, Paläste, Brücken und Türme. In Toledo geht man immer abwechselnd bergauf oder bergab. In dem schmalen Gassengewirr fällt es schwer die Orientierung zu behalten. An vielen Plätzen gehen 5 bis 6 Abzweigungen in  verschiedene Richtungen ab. Wir haben uns öfters verlaufen. Immer wieder haben wir einen neuen Blick auf Kirchtürme und Kuppeln. Wenn man durch die Gassen schlendert, kann man sich gut in die Zeit des Mittelalters hineinversetzen. Wenn sich nur nicht laufend Autos durch die engen Gassen schieben würden. Die Catedrale ist heute bis zum Nachmittag geschlossen und durch Zufall kommen wir an der Rückseite vorbei und sehen Menschen in eine schmale Tür hineingehen. Es ist Gottesdienst und ein kleiner Bereich ist für Jedermann freigegeben. Wir huschen auch schnell mal rein. Eine gewaltige Kirche!!

Zum Schluss besichtigen wir noch ein Kloster mit einem wunderschönen doppelstöckigen  Kreuzgang. Auch hier scannt man einen Matrixcode und kann sein Handy als Audioguide nutzen. Sehr praktisch. 

Erst heute auf dem zweiten Blick erkennen wir die Schönheit der Stadt. 

 

 

Um 22 Uhr startet eine Semana Santa Prozession. Viele Schaulustige warten am Straßenrand. Ein kurzer Zug läuft an uns vorbei. So richtig gelohnt hat sich der Weg für uns nicht. Aber so haben wir mal die Beleuchtung bei Nacht gesehen.

Weiterfahrt zum Zwischenstopp in Aranjuez - 52 km

05/04 - 5 Grad sind es heute früh, aber die Sonne wärmt uns schon gut. Auf einer kostenpflichtigen Autobahn fahren wir zum nächsten Ziel. Ganz leer ist die Autobahn, kein weiteres Auto fährt mit uns die Strecke.


Hier in Aranjuez steht die Sommerresidenz des spanischen Königshauses. Sie ist geprägt durch große Gartenanlagen und das Königsschloss. Eine sehr weitläufige Anlage finden wir vor. Im Park blüht noch nicht sehr viel, in der letzten Nacht waren hier noch Minusgrade. Es ist trotzdem alles hübsch anzusehen.



Unser heutiges Ziel : Cuenca - 152 km

Nach einem schönen Mittagsmenü machen wir uns auf den Weg nach Cuenca. Auf der Autobahn überschreiten wir heute sogar die Marke von 1250 m Höhe. In Cuenca gibt es 2 Stellplätze. Der 1. Platz ist komplett belegt und beim 2. Platz sieht es zunächst auch nicht besser aus. Die Spanier haben Ferien und sind auch gerne unterwegs. Wir stellen unser Auto erstmal ab und hoffen, dass noch einer wegfährt. Wir haben tatsächlich Glück und können bald umparken. Hier stehen wir am Fluss mit Blick auf die umliegenden Felswände. Morgen wird die Gegend erkundet. Am Abend fährt tatsächlich die Polizei hier durch und kontrolliert ob keiner wild parkt. 

 

06/04 - Die Nacht war mit 3 Grad richtig kalt. Gut, dass unsere Heizung so gut arbeitet. Es wird Zeit, dass wir von dieser Hochebene wieder runter kommen. Wir sind auf 1000 m Höhe. Tagsüber sind es bis zu 24 Grad, aber die Nächte....!!

Heute geht's zuerst hoch in die Altstadt. 2 km und 100 Höhenmeter sind zu laufen und wir sind mitten drin. 

Die Altstadt von Cuenca thront langgestreckt hoch oben auf einem Felsen zwischen zwei Schluchten. Die Wahrzeichen der Stadt sind die hängenden Häuser - Casas Colgadas. Von einer alten Eisenbrücke hat man einen fantastischen Blick. Aber auch sonst gibt es viele schöne Ecken zu entdecken und immer wieder super Ausblicke in alle Richtungen. 

 

 

Am Nachmittag nehmen wir die Räder und fahren entlang des Flusses, an dem wir einen Stellplatz haben. Der Weg führt entlang einer  tollen Felswand. Hier sehen wir dann auch viele Kletterer, die versuchen an den senkrechten Wänden hochzukommen. 

 

 

Bei uns unten im Tal ist es schon früh schattig. Wir wollen mit den Rädern noch einmal hoch in die Altstadt und dort lange die Sonne genießen. Leider steht uns eine Semana Santa Prozession im Wege, die uns über eine Stunde aufhält. Alles ist abgesperrt und wir kommen nicht weg.

9 Tragen mit christl. Figuren starten heute ab 16:30 Uhr - und wir sind genau am Start.  Eindrucksvoll ist es schon.  Der Zug führt natürlich auch in die Altstadt und wir stehen immer wieder vor Straßensperren. Es führt nur eine Straße hoch in die Altstadt.

Na ja, irgendwann sind wir völlig geschafft oben. Ganz oben am Castel setzen wir uns auf eine Cerveza in die Sonne. Um 20 Uhr treten wir den Rückweg an. An der Kathedrale sehen wir schon von weitem eine riesige Menschenmenge und ein Polizist versperrt uns den Weg. Er erklärt uns, dass ein Durchkommen mit den Rädern bis ca. 22 Uhr völlig unmöglich ist, da die Prozession noch lange andauert und an der Kathedrale endet. Also müssen wir uns einen Weg über Treppenstufen ins Tal bahnen. So hatten wir uns den Ausflug nicht vorgestellt.

 

Morgen früh ab 5:30 Uhr startet die nächste Prozession. Man glaubt es nicht!!

 

Weiterfahrt an die Küste 305 km

07/04 - Heute morgen haben wir wieder nur 1 Grad. Wir beschließen spontan, dass wir jetzt runter zur Küste fahren. Von den kalten Nächten haben wir die Nase voll. Wir starten gleich nach dem Wachwerden ohne Frühstück und machen unterwegs in der Sonne eine Pause. In Teruel gibt's einen Stellplatz den wir anfahren, da wir Wasser entleeren müssen und neues Wasser auffüllen müssen. Auch dieser Platz im Landesinneren ist komplett voll mit spanischen Wohnmobilen. Hier bleiben wir nicht. Das Auto braucht Diesel und Adblue, das erledigen wir hier auch gleich. Die Strecke ist wunderbar zu fahren und auch die Landschaft ist wunderschön.

Nach Studium unserer Apps fahren wir weiter nach Benicasim. Hier gibt's mehrere Campingplätze - leider sind alle komplett bis Ostermontag belegt. Erst ab Dienstag ist der Wahnsinn vorbei. Auf einem Parkplatz oberhalb der Stadt haben wir Glück und bekommen den letzten freien Platz. Hier darf man 24 Std. mit dem Wohnmobil stehen. 

Wir laufen zum Strand und setzen uns in die Sonne. Benicasim ist ein typischer Badeort mit vielen Hochhäusern. Der Strand ist wunderschön, aber das war's dann auch. 

 

 

08/04 - Oh, die Nacht war laut. Bis 6 Uhr heute früh hat eine Disco bei uns in der Nähe Rudi um den Schlaf gebracht. Mich hat das zum Glück gar nicht gestört 😄.

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht's erstmal zu Lidl und dann versuchen wir unser Glück in Alcossebre. Das sieht nach einem kleineren Ort aus. Nach nur 32 km erreichen wir den Ort. Einige Mobile kommen uns entgegen und wir können uns zum Glück auf dem Stellplatz Las Moreros noch einen Platz aussuchen. Hier stehen viele Deutsche, im Landesinneren haben wir sie kaum gesehen. Dieser Stellplatz hat Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Pool, Strom, Wasser und eine Bar/Restaurant. Alles perfekt. 

 

Eigentlich will Rudi sich ja an den Strand legen, aber es kommt ein starker Nord/Ostwind auf. Dann fahren wir lieber Fahrrad. Hier gibt es viele ausgewiesene Radwege. Das macht hier richtig Spaß. Wenn nur der Wind nicht wäre. Hoffentlich ist es morgen besser.

 

Es ist nur ein kurzer Weg in den Ort. Am Abend gehen wir nochmals los und halten uns in die linke Richtung. Wir staunen nicht schlecht. Ein Restaurant am anderen, eine kleine Fußgängerzone und viele nette Geschäfte. Das haben wir überhaupt nicht erwartet. Also ist hier im Ort doch was los. 

 

09/04 - Heute ist Ostersonntag und leider ist es stark bewölkt. Wir fahren mit den Rädern 10 km nach Alcala de Xivert (dort sind wir vor 3 Jahren in Coronazeiten für 1 Tag auf dem CP gelandet) und schauen mal, ob dort zu Ostern (Semana Santa) etwas besonderes stattfindet. Aber in der Iglesia wird nur ein ganz normaler Gottesdienst abgehalten. Auch sonst ist nichts Österliches zu sehen . In den wenigen Restaurants sind die Tische alle vorreserviert. Die Spanier gehen gerne mit ihrer ganzen Familie zum Essen. Aber erst ab 13:30 Uhr.

Neben der Kirche steht ein einzelner Glockenturm, der bestiegen werden kann. Da müssen wir natürlich hoch. Es geht insgesamt 216 enge Treppenstufen rauf. Oben haben wir auf 3 verschiedenen Plattformen einen schönen Blick auf den Ort und die Umgebung.

 

 

Am Nachmittag geht´s mit den Rädern in Richtung Norden bis zum Beginn des Naturparks. Hier wird der Weg steinig und unpassierbar. Viele Wanderer kommen uns entgegen. Die Sonne kommt durch die Wolken und wir genießen die Wärme am Wasser.

Zurück im Ort trinken wir bei dem schönen Wetter unsere erste Sangria. Mittlerweile ist es 17 Uhr und wir bestellen uns eine Paella. Schön sitzen wir am Strand bis die Sonne verschwunden ist.

 

 

10/04 - Es ist schon wieder bewölkt am Morgen, aber 20 Grad warm. Ich suche uns mit Osmand eine neue Radrunde aus, der wir folgen. Auf gut asphaltierten und kaum befahrenen Nebenwegen geht's vorbei an Orangen- und Mandelbäumen, Feigen - und Olivenbäumen und Artischockenpflanzen. Der Ort Torreblanca wird von uns durchfahren. Hier finden wir hübsche Grafitti an den Hauswänden. So langsam verschwinden die Wolken wieder und nach 30 gefahrenen Kilometern sind wir zurück am Auto. 

Am Nachmittag kann Rudi sich endlich mal an den Strand legen. Deshalb sind wir ja an die Küste gefahren. Viel Sonne und kein Wind ist heute. Wir genießen beide die Sonne und Wärme.

Der Stellplatz hat sich heute tüchtig geleert, man merkt, dass Ostern vorbei ist.  Wir bleiben auch nur noch zwei Nächte hier.

 

Strandtag

11/04 - Die Sonne lacht und wir besuchen schon wieder den Strand. Am Hauptstrand sind heute viele mit ihren Kleinkindern. Das würde unseren Enkeln hier auch gefallen. Heute sind es 22 Grad, das ist eine schöne Temperatur.

Mittags gibt's wieder ein Menü del Dia. Mehrere Restaurants liegen hintereinander an der Promenade und man muss schon schauen, dass man einen freien Platz erwischt.

Dann wird wieder gefaulenzt am Strand, jetzt aber mal geschützter an den Dünen. Für Rudi bedeutet das den ersten richtigen Wasserkontakt. Fünf Züge schwimmen und schnell wieder raus, das Wasser ist noch sehr frisch.

Am Abend bummeln wir noch einmal durch den Ort, aber der Flair fehlt heute irgendwie. Einige Geschäfte haben am Abend schon geschlossen und die Menschenmassen von Ostern sind auch nicht mehr da. 

 

Weiterfahrt nach Tarragona - 158 km

12/04 - 5 km nördlich von Tarragona fahren wir den Campingplatz Las Palmeras an. Er liegt langgezogen am schmalen Sandstrand. Wir bekommen einen Platz in erster Reihe zum Meer. Ist natürlich ein wunderschöner Blick raus aus unserer Schiebetür, aber den Wind haben wir auch aus erster Hand. 28 Grad sind es heute Nachmittag. Das kann man mit Wind gut am Strand und vor unserem Van aushalten. Auch am Abend ist es heute noch lange warm.

Tarragona

13/04 - Mit dem Fahrrad sind wir ruckzuck in der Altstadt. Es sind genau 5 km immer geradeaus auf der Hauptstraße zu fahren. Wir parken auf einem beliebten Treffpunkt der Stadt: auf der Placa de la Font. Bunte Häuserfassaden und viele Straßencafes bestimmen hier das Bild. In Tarragona findet man immer wieder Reste von der Römerstadt Tarraco (ab 218 v. Chr.).  Ein riesiges Amphitheater für 10000 Zuschauer sieht man dicht am Meer. Und noch weitere Ruinen sieht man an jeder Ecke der Altstadt. Das ist aber nicht so unser Ding.

Ziemlich windig ist es heute, deshalb sitzen auf der Rambla Nova auch kaum Leute in den Cafés. Sie erinnert uns stark an Barcelona, ein breiter Flanierweg unter Bäumen mit Cafés und Denkmälern. Am Ende ist der Balcon del Mediterrani, eine Terrasse mit schmiedeeiserner Balustrade über dem Meer. 

Wir besuchen noch die Markthalle. Ein großes Angebot an Fisch, Obst und Gemüse gibt's hier.  Vor der Markthalle werden heute Kleidung und Schuhe an vielen Ständen verkauft. Ist viel Ramsch dabei. Punkt 12 Uhr öffnet sich an der Markthalle oben unter der Uhr eine Luke. Ein Glockenspiel ertönt und Figuren laufen im Kreise. 

 

14/04 - Das wird heute unser letzter Tag in Spanien sein. Mit bis zu 20 Grad, aber am Vormittag noch leicht bewölkt, ist es nicht so toll. Aber wenn wir uns die Wetterkarte von Frankreich und Deutschland ansehen......, das ist unglaublich. Wir wollten eigentlich quer durch Frankreich fahren, vorbei an Clermont Ferrand. Da schneit es heute auf der Strecke!! Was ist das für ein Frühjahr? Mitte April und es schneit in Österreich und Süddeutschland. 

 

Wir bleiben den ganzen Tag auf dem Platz. Der Wind frischt am Nachmittag wieder auf, die ersten Windsurfer zeigen uns ihr Können. Heute wird nochmals Lachs gegrillt und es gibt viel Gemüse dazu. Es ist schön, dem tobenden Meer dabei zuzuschauen. 

Wir starten die Rückfahrt - 515 km bis Avignon

15/04 - Herrlich ruhig liegt das Meer vor uns und die Sonne scheint auch wieder. Aber das täuscht. Die Wettervorhersage warnt vor starken Winden aus Richtung Westen. 

Schnell sind wir auf der Autobahn, die heute ziemlich voll ist. An der Grenze wird das Auto nochmals vollgetankt (für günstige 1,488€), ein letzter Einkauf in Spanien erledigt und noch schnell ein Kaffee (1,10€) getrunken. 

Adios España 

Kaum sind wir in Frankreich, begrüßt uns der angekündigte Sturm. Lt. Wetterapp bis zu 100 km/h.  Das ist schon nicht mehr lustig zu fahren. Durchgängig bis morgen Abend soll er wüten. So auf Höhe von Avignon soll er abschwächen. Langsam fahren wir dieses Ziel an. Auf dem Stellplatz nahe der City sind noch viele Plätze frei und wir stellen uns windgeschützt hin.

Zu Fuß sind wir in 10 Minuten in der Stadt. Avignon ist immer wieder einen Besuch wert. Heute am Samstag ist viel Betrieb, die Geschäfte haben alle lange geöffnet. Wir finden in einer Gasse ein kleines vietnamesisches Restaurant. Dort wird uns auch ein Menü angeboten, welches uns ganz hervorragend schmeckt.

Kalt, stürmisch und regnerisch ist es mittlerweile und wir sind froh schnell wieder im Camper zu sitzen. Sehr ungemütlich ist es draußen.

 

Weiterfahrt bis Seurre - 415 km

16/04 - Bis 4 Uhr ist alles ruhig, aber dann geht der Sturm von Neuem los. Kräftige Böen rütteln unseren Camper ganz schön hin und her. Auf der Autobahn in Richtung Lyon haben wir die ganze Zeit kräftigen Seitenwind. Ich drossele das Tempo und schleiche zeitweise nur mit 90 km/h vorwärts. Nach einem kurzen Stopp zum Mittag verlässt uns dummerweise auch noch das Navi und wir müssen auf Bines Handy umsteigen. Es klappt aber alles gut. Lyon zu durchfahren ist immer wieder schrecklich. Warum hier noch keine neue Autobahn um die Stadt herum gebaut wurde werde ich nie verstehen. Sonntagmittag sind hier alle Straßen brechend voll. 

Beaune

Irgendwann sind wir aber doch durch und es geht weiter nach Beaune, der Stadt des Weines. Die Altstadt wird immer als sehr sehenswert beschrieben und wir haben uns seit Jahren vorgenommen, hier mal anzuhalten. Nun ist es soweit. Auf einem schönen großen Stellplatz in der Stadt können wir für 4 Stunden kostenlos parken und uns die Stadt anschauen. Leider ist es auch hier bitterkalt und wir verlieren die Lust uns lange aufzuhalten. Schade, die schöne Stadt hätte es verdient gehabt. Bei sonnigem Wetter wäre hier auch eine ganz andere Atmosphäre. Wir werden sicher noch einmal wieder kommen. Dann fahren wir paar Kilometer weiter in Richtung Deutschland und suchen uns einen Stellplatz in Seurre. 

Weiterfahrt bis Ladenburg - 450 km

17/04 - Nach einer ruhigen Nacht starten wir bei 9 Grad unsere Weiterfahrt. Das Navi funktioniert auch wieder 😃, brauchte wohl mal einen Tag Pause. Zuerst geht's zur Intermarche Tankstelle (1,739€). 

Nach 2 Stunden erreichen wir Deutschland. In Riegel am Kaiserstuhl machen wir eine Pause, besuchen ein Café und bummeln anschl. durch den Ort. Lange wollen wir heute nicht mehr fahren.  Schauen in die Apps, wo wir die Nacht verbringen können. Ladenburg liegt sehr nah an der Autobahn und hat einen großen Stellplatz. Wir befürchten zunächst, dass wir hier alleine stehen werden. Wir staunen nicht schlecht, dass er schon zu 3/4 belegt ist. Die Stadt überrascht uns, sie ist richtig schön und hat einen alten Stadtkern. Außerdem liegt sie nur ca. 8 km mit dem Rad von Heidelberg entfernt. Die merken wir uns für spätere Zwischenstopps auf jeden Fall vor. Da wir noch viel Zeit haben, gehen wir unserem Hobby, dem Cachen nach bevor wir essen gehen.

 

Letzte Etappe unserer Reise - 380 km

18/04 - Ohne Probleme fährt Rudi auch diese letzten Kilometer nach Hause. Die Autobahn ist leer und wir sind gegen Mittag zurück.

 

Wie hat uns die Reise gefallen???

Spanien ist ein tolles Reiseland. Hier findet man Strand, Berge, Kultur, interessante Städte und Landschaften dicht beieinander. Die Spanier haben wir als sehr freundlich und unaufdringlich kennengelernt. Wenn man Beratung braucht, geben sie sich wirklich Mühe es einem zu erklären. Ansonsten lassen sie einen beim Shoppen zufrieden. Es ist alles so unkompliziert mit denen. Mittags im Restaurant kann man sich z.B. auch nur auf einen Kaffee eine Stunde hinsetzen, und keiner sagt was dazu. Das Essen an sich hat uns sehr gut gefallen. Tagesmenü zu wählen war immer eine gute Entscheidung. Sogar ein Getränk (Bier, Wein, Wasser) und Nachtisch sind im Preis mit enthalten. Witzig ist es auch, wenn man einen Salat bestellt, dass es auch für den Partner eine Gabel gibt. Oder man bestellt ein Dessert oder ein Stück Kuchen und auch dann ist es selbstverständlich, dass der Partner einen Teller und Besteck bekommt.

 

Auch wichtig: Überall im Land gibt es kostenfreie saubere Toiletten. In jeder Stadt gibt es zentrumsnah einen großen kostenfreien Parkplatz. Ein Kaffee kostet um die 1,40 € und wird überall angeboten. Genußmittel - wie z. B. Eis oder Schokolade sind etwas teurer als bei uns. Die Spanier zahlen überwiegend mit Karte. Bargeld spielt nicht so die Rolle wie in Deutschland.  Selbst kleine Beträge werden per Card gezahlt. Auch auf den Straßenmärkten und in der Markthalle ist das möglich.

 

Es gibt relativ wenige separate Radwege (und wenn, dann eher für Mountainbikes) aber Radfahren an sich ist völlig easy. Neben den Fahrspuren für die PKW gibt es eigentlich immer noch genug Platz für Radfahrer. Wir empfanden es als völlig ungefährlich, da die Spanier beim überholen immer sehr viel Abstand einhalten. Viele fahren lange langsam hinter uns her, ehe sie genug Platz zum überholen finden.

 

Spanien ist ein Land mit sehr viel Kultur und Kulturen (Christen, Mauren, Juden) lebten Jahrhunderte lang eng zusammen und jede Kultur hinterließ ihre Spuren in Palästen, Burgen, Gebäuden, Kirchen usw. Leider lassen sich die Spanier diese Attraktionen mit hohen Eintrittspreisen gut bezahlen, aber meist gibt es für Rentner gute Rabatte.

 

Fassen wir es zusammen.....es hat uns sehr gut in Spanien gefallen.

 

Insgesamt haben wir 6.600 km auf dieser Reise zurück gelegt.