Fjordnorwegen und Südnorwegen

Weiterfahrt nach Hjelledalen - 136 km - 2 Stunden

 

12/07 - Das Frühstück können wir wieder draußen einnehmen, gleich danach starten wir weiter in Richtung Westen. Je weiter wir fahren, umso mehr verschwinden die Wolken und der Himmel wird wieder blau. Auf der Straße Rv15 lässt es sich wunderbar entlang eines Flusses fahren. Die Berge kommen immer näher, auch genug schneebedeckte Gipfel sieht man noch.

 

Dann geht es los mit den Tunneln. Mehrere dunkle Tunnel von 2 - 4 km Länge durchfahren wir und erblicken nach dem letzten Tunnel vor uns im Tal eine Wolkenbank. 1000 m sind wir hoch. Hier oben liegen zahlreiche Kühe auf einem Parkplatz und genießen es, im Mittelpunkt zu stehen.

In mehreren Kehren geht es danach runter ins Flachland und wir sehen an der Straße einen schönen Campingplatz - den Nygård Campingplatz. Eine schöne grüne Wiese, viel Platz - Anmeldung ist heute Abend. Feste Stellplätze gibt es auch hier nicht, wir können uns einfach irgendwo hinstellen. Hier hängen die Wolken noch zwischen den Bergen fest.

Nach dem Essen nehmen wir die Räder und erkunden die Umgebung. Jetzt kommt auch die Sonne durch. Um uns herum liegen hohe, schneebedeckte Berge und im Tal liegt der Oppstrynsvatnet - ein großer See. Wir entdecken auch einen reißenden Wasserfall. Auf dem Weg entdecken wir die Beschilderung mehrerer Wanderwege und beschließen, morgen einen davon zu gehen.

 

 

Zurück am CP melden wir uns an und können an der Rezeption (die auch eine Gaststätte ist) selbstgemachte Pizzen zum mitnehmen bestellen, für norwegische Verhältnisse zum sensationell günstigen Preis von 20 NOK (2,20€). Die nette Gastgeberin bringt uns die Pizzen sogar zum Wohnwagen.

Die hohen Berge bringen leider auch einen kleinen Nachteil mit sich: Die Sonne ist zum ersten Mal auf unserer Reise gegen 20 Uhr hinter einem der Berge verschwunden.

 

 

13/07 - Die Pizza ist mir (Bine) ja überhaupt nicht bekommen. Hatte die ganze Nacht Darmkrämpfe. So ein fettes Essen vertrage ich wohl nicht mehr.

Gegen Mittag geht es mir besser und wir fahren mit den Rädern zum Einstieg der Wandertour.

 

 

Es ist wieder so eine Tour wie ich es überhaupt nicht mag. Auf 2 km 400 Höhenmeter, dann bleiben wir auf der Fläche und zurück das gleiche. Wahnsinnig steil geht es auf Sandboden oder Felsen rutschig bergab. Die abwechslungsreiche Strecke und die Ausblicke entschädigen uns für die Mühe.

 

Rechts vom Wasserfall sind wir hoch, links vom Wasserfall wieder runter. Zum Glück war es, bis wir wieder unten waren, überwiegend bewölkt. Dann knallt wieder die Sonne.

Weiterfahrt nach Skei - 107 km

 

14/07 - Dank unseres Weckers kommen wir um 9 Uhr schon los. Tief hängen die Wolken, aber ab 11 Uhr soll die Sonne wieder scheinen. Auf der Rv15 kommen wir problemlos zuerst nach Stryn. Wir müssen mal wieder etwas Frisches einkaufen. Auch in diesem Supermarkt ist es so, dass die gekühlten Lebensmittel in einem extra Raum verkauft werden. Hier sind nicht nur die Regale gekühlt, sondern der ganze Raum hat nur 6 Grad.  Da hält man sich mit Sommerkleidung nicht lange drin auf!!

In Stryn biegen wir ab auf die 60. Kurz vor Olden halten wir auf einem Parkplatz und hängen den Wohnwagen ab.

 

 

 

 

Nur mit dem PKW fahren wir auf der teilweise sehr schmalen 724 die 25 km durch ein Tal nach Briksdal. Für 50 Kronen (5,39€) dürfen wir hier parken. Zahlreiche Busse und Touris haben das gleiche Ziel.

 

Brikdalsbreen

Der Briksdalsbre ist ein westlicher Nebenarm des größten Festlandsgletschers in Europa, des Jostedalsbreen.

Von einer Höhe von 1200 Metern fällt die wilde Gletscherwand steil ab zum fruchtbaren, engen Tal Briksdalen.

Mehr als 10 000 Liter Wasser pro Sekunde stürzen wild ins Tal. Vom Fjällgasthof (Parkplatz) führt ein etwa 3 km langer Schotterweg in leichtem Anstieg zum Gletscherrand. Dorthin kommt man entweder zu Fuß oder mit offenen "Troll-Autos". Wir laufen zu Fuß und sind vom Weg von Anfang bis Ende begeistert. Ein wildtosender Fluß, der imposante Wasserfall und dann der Gletschersee. Vor 12 Jahren waren wir bei Regen schon einmal hier und sind heute vom Schwund des Gletschereises doch sehr überrascht. Trotzdem kommt hier das Norwegenpanorama in seiner ganzen Schönheit zur Geltung.

 

 

Auf gleicher Strecke gehts zurück zum Wohnwagen. Ein tolles Tal ist das hier. Wir wären die Strecke auch gerne mit dem Fahrrad gefahren. Aber die vielen Reisebusse und Wohnmobile auf der engen Straße verderben einem den Spaß.

 

 

Zurück am Wohnwagen genießen wir beim Picknick das Panorama und überlegen wohin es weitergeht.

 

Gleich nach Olden geht es in Serpentinen hoch auf 600 Höhenmeter. Einen tollen Blick zurück hat man von einem Aussichtspunkt. Danach geht es langsam mit 6% Gefälle bergab durch ein schönes Tal bis Skei. Die ganze Strecke ist problemlos mit dem Caravan zu fahren.

 

Die Strecke verläuft auf der 60 und dann weiter auf der E39.

Auf dem Campingplatz Jolster Panorama bei Skei bleiben wir eine Nacht. Es ist ein schöner kleiner CP mit großzügigen Parzellen, der direkt am Seeufer liegt. WLan, Dusche und Waschmaschine sind kostenlos. Im neuen Sanitärgebäude gibt es Familienbäder und eine große Küche. Kosten: 300 NOK = 32,40€

          

Weiterfahrt über Sogndal nach Aurland - 125 km

 

15/07 - Auf der Straße Nr. 5 geht's heute morgen weiter.  Wir beginnen gleich auf den ersten 40 Kilometern mit 8 % Steigung und 8 Tunneln mit unterschiedlicher Länge bis zu 7 km.  Dann sind wir auf 500 Höhenmeter und es geht wieder langsam bergab. Super zu fahren, nur ein paar Schafe liegen ab und an im Weg. 

Dann noch zwei Tunnel und am Ende des zweiten ist sofort die Fähre. Für die 15 minütige Überfahrt zahlen wir 357 NOK (38€).

 

 

Am anderen Ufer kommt gleich ein 7 km langer Tunnel und zur Krönung folgt der längste Straßentunnel der Welt mit 24,5 km.  Um Autofahrer vor Ermüdung zu schützen, installierte man an drei Stellen blau beleuchtete Hallen, die als Halteplätze genutzt werden können und für Abwechslung in dem sonst dunklen Tunnel sorgen sollen. Auch die leicht kurvige Streckenführung wurde bewusst aus dem genannten Grund gewählt. Ca. 20 Minuten dauert die Durchfahrt bei der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.

Am Ende des Tunnels liegt unser ausgewählter Campingplatz Lunde in Aurland. 11:30 Uhr ist es, und wir finden noch einen Stellplatz in der ersten Reihe am Fluss. Ein toller Campingplatz ist das hier, das Panorama mit dem wild fließendem Fluß und den Bergen im Hintergrund ist grandios. W-Lan ist kostenlos, Sanitär einfach aber ok. Der Platz liegt gut für Unternehmungen in der Umgebung. Kosten 270 NOK + 5 NOK Dusche

 

Stegastein

Wir essen noch schnell eine Kleinigkeit und wollen dann zur 8 km entfernten Aussichtsplattform Stegastein mit dem Auto. Die Fahrt da hoch ist sehr abenteuerlich.  Über einige Spitzkehren windet sich die sehr schmale, in großen Teilen nur einspurige Fv243 steil den Berg hinauf. Oft genug müssen wir zurücksetzen, um den Gegenverkehr durchzulassen. Der Parkplatz liegt auf 640 m ü. NN

Der Aussichtspunkt Stegastein mit seiner 30 m langen Rampe, wurde im Juni 2006 eröffnet. Von hier hat man einen großartigen Panoramablick auf die Ortschaft Aurlandsvangen und den Aurlandsfjord. Am Stegastein genießen wir lange die herrlichen Ausblicke.

Dann fahren wir noch weiter auf der Touristenroute Aurlandfjellet  bis auf 1300 m Höhe. Diese Straße kann man nutzen, wenn man nicht durch den langen Tunnel fahren will. Hier oben soll auch im Sommer noch rechts und links des Weges meterhoch der Schnee liegen. In diesem Jahr ist es aber nicht so. Es liegen nur noch einige Flecken Schnee. Auch heute haben wir wieder 24 Grad. Zurück geht's den gleichen Weg. Die Abfahrt ist noch interessanter. Reisebusse und große Wohnmobile kommen uns entgegen.

 

 

Zurück am Campingplatz nehmen wir die Fahrräder und fahren entlang des Fjords nach Flam (8km). Hier informieren wir uns über die Bahnfahrt mit der Flambahn, essen ein Eis und fahren wieder zurück zum CP.

 

 

Flambahn

16/07 - Die Flåmbahn wird als eine der schönsten Zugstrecken auf der Welt bezeichnet und ist eine der führenden touristischen Attraktionen in Norwegen. Der Zug fährt vom Ende des Aurlandsfjords, einem Seitenarm des Sognefjords, hinauf ins Hochgebirge zur Bahnstation Myrdal. Die Fahrt zeigt die schönsten Seiten der atemberaubenden Landschaft Westnorwegens. - So steht es in einem Werbeflyer.

 

Pünktlich 8:35 Uhr startet der Zug auf 2 m Meereshöhe in Flam. 780 NOK (84€) kostet das Vergnügen für uns beide. Der Zug, der für die 20 Kilometer lange Strecke ungefähr eine Stunde braucht, fährt durch 20 Tunnel. Er fährt nicht schneller als 30 km/h.

Das Ziel Myrdal liegt auf 866 m Höhe. Auf 669 m Höhe hält der Zug für 10 Minuten am mächtigen Wasserfall Kjosfossen. Alle dürfen aussteigen. Hier erwartet uns Touristen ein besonderes Schauspiel. Auf einem hoch gelegenen Felsvorsprung tanzt verführerisch eine in rot gekleidete „Huldra“, eine Fee aus der norwegischen Sagenwelt. Betörende Musik mischt sich mit dem Getöse des Wasserfalls.

Die Landschaft ist wirklich atemberaubend schön und wir freuen uns schon auf die Wanderung zurück nach Flam.

 

21 km sind es von Myrdal zurück nach Flam. Diese Strecke ist Teil des beliebtestens Radweges Rallarwegen in Norwegen. Dementsprechend viele Radfahrer sind unterwegs. Auf den ersten zwei Kilometern fällt der Weg fast 300 Höhenmeter nach unten. In 21 Serpentinen schlängelt sich der Rallarvegen mit 18% Gefälle auf Schotterwegen abwärts. Links von der Piste stürzt ein Bach den steilen Hang hinunter ins Flåmsdalen. Nachdem wir 2 Tunnel durchquert haben, wird es gemütlicher. Der Weg ist asphaltiert, rechts und links rauschen Wasserfälle herab, Bäche mit türkisfarbenem Wasser begleiten uns, die hohen Berge geben Windschutz - uns wird richtig warm. An die 30 Grad sollen es heute werden. Es ist eine tolle Strecke, nur die letzten 4 km im Tal ziehen sich hin und die Hitze macht sich auch extrem bemerkbar. In Flam schauen wir noch in die schöne Holzkirche, weiter am Straßenrand stehen Himbeeren zum Verkauf ( 30 NOK in Schale werfen) und dann noch 30 Minuten bis zum Auto. 4,5 Stunden haben wir für die Strecke gebraucht.

 

 

Auf dem Campingplatz müssen wir ganz dringend zur Abkühlung in den kalten Fluß - und wenn es auch nur bis zum Knie ist. Das tut gut!! Später fahren wir noch eine Runde Fahrrad rund um Aurland immer mit Blick auf den Fjord.

Heute haben wir bis Mitternacht noch 22 Grad. Das was hier in diesem Jahr passiert ist schon sehr ungewöhnlich. Auch die nächsten 2 Wochen soll es noch sommerlich warm bleiben.

 

 

17/07 - Oh weh, beide merken wir heute früh nach der gestrigen Tour unsere Beinmuskeln. Vielleicht liegt es an der langen Asphaltstrecke??

Lockern wir die Muskeln doch mal mit einer kleinen Radtour in die nähere Umgebung von Aurland auf. Vorbei an Wasserfällen, Fluß und See müssen wir sogar durch einen 1 km langen Autotunnel (war saukalt) fahren.

Auf dem Rückweg legen wir uns an den spiegelglatten See.

Der angekündigte Regen ab Mittag kommt pünktlich, wir haben daher viel Zeit unsere morgige Weiterfahrt zu planen. 

 

Weiterfahrt nach Tysse - 161 km - 2,5 Stunden

 

18/07 - In der Nacht hat es viel geregnet. Morgens lugt die Sonne schon wieder ein wenig hervor, die Wolken hängen tief - ein wunderbares Bild. 

Wir haben uns gestern zur Weiterfahrt auf der E16 in Richtung Bergen entschieden. Unseren ursprünglichen Plan, die R13 über Kinsavik und Odda gen Süden zu fahren, canceln wir. Von mehreren Touris haben wir gehört, dass sie sehr schmal und sehr stark frequentiert ist. Eigentlich nicht wohnwagentauglich ist. Das müssen wir nicht haben.

 

In der Nähe von Tysse hat Rudi gestern einen wunderbaren klitzekleinen Campingplatz entdeckt. Den steuern wir heute an. Die Strecke ist gut zu fahren. Unzählige Tunnel bis zu 10 km Länge müssen wir wieder durchfahren. Die Landschaft hat sich nun auch verändert. Die Berge sind nicht mehr so hoch, man sieht wieder mehr Wald. 

 

 

Der Campingplatz Gaupholm liegt etwas erhöht über dem Fjord mit schönem Blick rundum. Auf den ersten Blick hat er höchstens 10 Stellplätze. Er wird von einem älteren Ehepaar liebevoll geführt. 2 neue Badezimmer mit WC, Dusche und Waschbecken, eine kleine Küche mit Mikrowelle und freies Wlan stehen zur Verfügung - und das alles für 200 NOK. Als wir gegen Mittag ankommen, ist er total leer. Wir bleiben ein paar Stunden am Wohni und kochen, essen und genießen das Panorama.

Dann suchen wir uns auf dem Smartphone ein Ziel für eine Radtour und treten in die Pedale. Ziel ist ein Wasserfall in ca. 15 km Entfernung. Auf dem Hinweg strapazieren wir unsere Akkus , bergab zurück haben wir 50 km/h auf dem Tacho. So sind die Wege hier halt, entweder rauf oder runter.

Zurück auf dem CP sind alle 10 Plätze mit Wohnmobilen belegt. Lange können wir noch in der Sonne sitzend den Abend verbringen.

 

Weiterfahrt nach Haugesund - 167 km - 3,5 Stunden

 

19/07 - Blauer Himmel und 15 Grad um 8 Uhr. In der Sonne ist es schon so warm, dass man in Badekleidung frühstücken könnte. Um 9 Uhr starten wir auf der Straße 48 in Richtung Westen. Dann nehmen wir die 121. Diese führt uns auf kurvenreichen engen Straßen wieder durch eine traumhafte Landschaft. Zum Glück haben wir kaum Gegenverkehr, das wäre an manchen Stellen sehr ungemütlich geworden. Einmal ist es knapp, wir haben die kurvenreiche Engstelle gerade hinter uns, als ein LKW von vorne kommt.

 

 

Weiter geht`s auf der Straße 49. Eine kurze Fährüberfahrt (280 NOK) folgt und danach eine lange Brücke und dann führt uns ein 7860 m langer Tunnel mit 9% Gefälle unter den nächsten Fjord hindurch. Der Tunnel hat 3 Spuren, die Strecke bergauf läuft zweispurig. 

 

 

In Haugesund fahren wir den Platz Camping Haraldshaugen an. 3 Nächte wollen wir hier bleiben. Dies ist ein perfekt organisierter Platz. Platz aussuchen, Nummer angeben, 4 m Abstand zum Nachbarn einhalten usw.

Er liegt geschützt zwischen flachen runden Felsen, dicht am Meer und auch alles andere passt. Hier am Wasser ist es schon frischer als im Landesinneren. Kosten: 250 NOK + 10 NOK Dusche

Nur 18 Grad sind es hier, aber in der Sonne sehr angenehm.

 

Haraldshaugen

Direkt nebem dem Campingplatz liegt eines der wichtigsten und größten norwegischen Nationaldenkmäler des Landes. Auf dem „Haraldshügel“ soll Norwegens erster König Harald Schönhaar seit 930 begraben liegen. Die 29 Obelisken um den Zentralblock stehen für die 29 Stämme, die Harald einst einte, um das Königreich Norwegen zu schaffen. 1872 wurde die bombastische Gedenkstätte anlässlich der 1000-Jahr-Feier seiner Krönung im Jahr 872 errichtet und ist seitdem ein Wallfahrtsort aller nationalbewussten Nordländer.

 

 

Haugesund

Mit dem Rad ist man schnell in der 3 km entfernten Stadt Haugesund. Haugesund ist eine Handelsstadt und liegt an der Nordseeküste (etwa 37.000 Einwohner). Viele weiße Holzhäuser fallen uns bei der Anreise auf, das ist wohl typisch in dieser Gegend. Eine lange Fußgängerzone zieht sich parallel zum Meer hin. An deren Ende steht das eindrucksvolle Rathaus der Stadt. Wir schwenken ab in Richtung Meer und erblicken unzählige buntgeschmückte alte Segelboote. Hier ist dies Wochenende ein Hafenfest. Eine schöne Sache, diese alten Boote mal aus der Nähe bewundern zu können.

 

 

Heute grillen wir wieder mal Lachs und schauen dann um 22:30 Uhr dem Sonnenuntergang zu. Knallrot verschwindet die Sonne im Meer. 

Karmoy

 

20/07 - 8 km südlich von uns erreicht man über eine imposante Brücke die Insel Karmoy. Diese werden wir heute mit unseren Rädern umrunden. An der Westküste liegen einige schöne Sandstrände, wir packen die Badehose ein.

Wir orientieren uns an der Ausschilderung des Nordseeradweges, der von Bergen nach Stavanger führt. Auf schmalen Straßen mit wenig Verkehr kommen wir durch eine wunderschöne Landschaft zuerst nach Akrehamn. 

Auch hier sieht man überwiegend weiße Holzhäuser.

 

 

Südlich von Akrehamn finden wir eine tolle Bucht mit einem schneeweißen Sandstrand. 2 Stunden verbringen wir hier in der warmen Sonne. Dabei haben wir nur 20 Grad. Das Wasser ist uns zum Baden zu kalt.

 

 

15 km sind es von hier nur noch bis zur Südspitze der Insel in den Ort Skudeneshavn. Hier angekommen stärken wir uns zuerst mit einem dicken Eis (3 Kugeln - 5,50€).

Dicht gedrängt stehen im alten Stadtkern weiße Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert. Sämtliche 225 Wohn- und Bootshäuser sind weiß gestrichen, und so gilt Skudeneshavn als einer der am besten erhaltenen alten Stadtkerne Europas.

 

 

Zurück in den Norden fahren wir auf der 511 . So gut wie kein Autoverkehr, traumhafte Umgebung, immer Blick aufs Meer, hügeliger Streckenverlauf - das macht richtig Spaß mit unseren E-Bikes.

 

 

Irgendwann kommen wir für die restlichen Kilometer wieder auf die 47. Diese ist stark befahren, es führt auf der ganzen Strecke ein separater Radweg nebenher.

Einen kleinen Abstecher machen wir zur Olavskryrkja. Diese steinerne Kirche wurde 1250 über dem Königshof von Norwegens erstem König errichtet. Leider ist sie komplett eingepackt und wird z.Zt. aufwändig restauriert.

 

 

Wieder müssen wir über die hohe Brücke. Auf dem schmalen Radweg hat man hoch oben auf der Brücke schon ein mulmiges Gefühl.

 

In Haugesund halten wir noch kurz zum Fleischeinkauf, damit wir endlich mal wieder Fleisch grillen können.

 

Es war eine schöne Tour. Zum Schluß haben wir fast 100 km geschafft.

Wanderung zum Steinsfjellet

 

21/07 - Für den heutigen Tag haben wir uns eine Wanderung in der näheren Umgebung von Haugesund ausgesucht. Leider nieselt es heute Vormittag leicht und wir warten bis gegen Mittag mit dieser Aktivität. Dann geht es aber los mit den Fahrrädern - und die ca. 7 km lange Anfahrt ist mit den E-Bikes ruck zuck zurückgelegt. Es sind schon tolle Steigungen dabei, die wir mit unseren normalen Rädern nie im Leben gemacht hätten. Oben auf dem 227 m hohem Fjellet wird uns dann eine Rundwanderung angeboten in einer wunderschönen Landschaft. Der Rundweg von ca. 4 km ist gut ausgeschildert, was wir aber erst hinterher merken -  nur im Uhrzeigersinn.  Wir laufen aber zielgerichtet verkehrt herum. Natürlich verlaufen wir uns, und aus den 4 km werden bestimmt 8 km. Wir haben den einen oder anderen Bogen aus Versehen zusätzlich gemacht, laufen querfeldein durch weichem Untergrund. Ich hatte immer Angst zu versinken. Irgendwann finden wir mit Hilfe vom Navigationsprogramm auf den Wanderweg zurück. Der Untergrund wechselt ständig von großen Steinen zu grasigem Boden mit Moos und zum Schluß auch Schotterweg. Sehr abwechslungsreich.

 

 

Weiterfahrt nach Stavanger - 83 km - 1 Stunde 45 Minuten

22/07 - Eine kurze Strecke mit nur 83 km und einer Fährfahrt liegen vor uns. Wir hüpfen heute von Insel zu Insel. Mal über dem Wasser, mal unter dem Wasser. Toll ist der Karmoytunnel, der ca. 5 km lang ist. Mittendrin ist ein Kreisel mit Abzweig auf eine andere Insel. 

Bald erreichen wir die Fähre und haben mal wieder Glück. Ankommen, bezahlen (53€), drauffahren.....und schon legt sie ab. In 20 Minuten sind wir auf der nächsten Insel. Dann folgen zwei lange Tunnel, die bis zu

230 m tief unter dem Meeresspiegel verlaufen. 

 

 

Um 12 Uhr erreichen wir Stavanger. 

Der Campingplatz Mosvangen ist ein reiner Stadtcampingplatz. Angrenzend ist ein Freibad und ein Park. Ein öffentlicher Fuß- und Radweg führt über den Platz. Viele Wohnmobile stehen eng an eng. Jeder freie Platz wird besetzt. Für eine Nacht ist er ok. Sanitär ist gut. Kosten: 290 NOK = 31,40€

 

Stavanger

Stavanger ist die Hauptstadt der Provinz Rogaland. Sie wird zu Recht die Ölmetropole Norwegens genannt, verdankt sie doch Glanz und Reichtum dem Öl, das in riesigen Mengen in der Nordsee gleich vor der Stadt gefördert wird. 

Für die 3 km bis in die Innenstadt nehmen wir das Fahrrad. Hier muss gestern ein großes Fest stattgefunden haben. Unzählige Buden und Pavillons werden gerade abgebaut. Heute ist Sonntag, die Geschäfte haben alle geschlossen, es wirkt ein wenig öde in der Stadt. Zuerst wollen wir uns die Stadt von oben ansehen, vom Valbergturm - aber der ist heute geschlossen. So bummeln wir am Hafen entlang, durch die Innenstadt zum Dom und dann in die Altstadt ins "Gamle Stavanger". Hier stehen viele gut erhaltene Holzhäuser im viktorianischen Stil.

Dann fahren wir auch schon wieder zurück zum Campingplatz. 

Fazit: Es ist ganz nett, aber man muss Stavanger nicht gesehen haben. 

 

 

23/07 - Hier auf dem CP Mosvangen ist es uns zu voll und zu unruhig. Wir fahren 15 km weiter auf einen anderen Campingplatz. Der Campingplatz bei Sandnes ist eine große grüne Wiese mit viel Platz und großen Parzellen. Hier ist es viel ruhiger, der Platz gefällt uns besser. Und gleich nach der Ankunft geht es wieder los.

 

Preikestolen

 

Heute haben wir uns den Preikestolen vorgenommen. Der Preikestolen oder die „Predigerkanzel“ ist ein Felsmassiv am Nordrand des Lysefjord, das 600 m über dem Fjord senkrecht zu den dunklen Fluten abfällt. Er zählt zu den größten Naturattraktionen Südnorwegens.

 

Den Wohnwagen lassen wir auf dem CP stehen und fahren nur mit dem PKW die 45 km dorthin. Wir zahlen für die Fährüberfahrt 232 NOK (24,80€) für Hin- und Rückfahrt. Rudi redet seit unserem ersten Norwegenurlaub vor 12 Jahren schon vom Preikestolen und jetzt ist es soweit. 

Vom Parkplatz sind es noch 4 km bis zum Preikestolen. Unangenehm stösst uns schon die Parkgebühr in Höhe von 200 NOK (ca. 21€) auf den Magen, aber da müssen wir durch.

 

 

Der riesige Parkplatz ist proppevoll und so machen wir uns mit Hunderten von Touristen auf den Weg nach oben. Nach einem relativ leichten Anfang wird es doch schnell erheblich mühsamer. Große Steine und Geröllfelder gilt es zu überwinden. Bald geht es sehr steil bergauf und immer begleitet von Horden von Menschen. Viele kommen uns auch schon entgegen. Da wird es immer wieder eng. Dazwischen gibt es aber auch flachere Stellen mit Plätzen zum ausruhen, da machen wir ein kleines Picknick und tanken Kraft für den weiteren Weg. Gut ausgeschildert ist der Weg bis zum Schluß. Es gibt auch kurze Abschnitte mit Holzstegen an morastigen Stellen. Dann wieder die bekannten riesigen Felsbrocken. Verlaufen ist gar nicht möglich, dafür sorgt schon die Menschenmenge.

Dann ist es endlich soweit. Hinter einer Wegbiegung kommt eine recht schmale Stelle und dann liegt er vor uns: Der Preikestolen! "Das Ziel"! Das Plateau ist ganz eben, hat die Größe von etwa zwei Tennisplätzen und fällt an drei Seiten steil ab. Bombastisch die Aussicht auf den Fjord und die umliegenden Gebirge. Ein Traum! Eine platte Fläche ohne jede Absicherung 604 m über dem Fjord. Die Mutigsten setzen sich mit den Füßen über dem Abgrund direkt an den Rand. Das wagen wir nicht ganz, aber bis auf 1 m trauen wir uns auch an den Rand. Das ist einer der Höhepunkte auf unserer Tour!

 

Fast 2 Stunden haben wir für den Aufstieg benötigt.

 

 

Nach vielen Fotos machen wir uns wieder an den Abstieg. Immer noch kommen uns - trotz fortgeschrittener Tageszeit - viele Wanderer entgegen. Einige sogar mit Rucksack und Zeltausrüstung. Die wollen wohl hier oben die Nacht verbringen. Einige Touris haben sich wohl übernommen oder einfach Pech gehabt. Ein Rettungshubschrauber dreht seine Runden über dem Felsen und auf unserem Abstieg kommen uns mehrere Rotkreuzler mit Tragen entgegen. Zurück am Auto sind wir uns einig: Es war ein toller Ausflug mit einem wirklich lohnenden Ziel. Alle Mühen haben sich gelohnt.

 

Weiterfahrt zum Solstrand Camping - 184 km

 

24/07 - Wie vom Wetterbericht angekündigt, regnet es heute Morgen. In den Bergen bleibt es die nächsten Tage sehr unbeständig. Im Süden dagegen ist es sonnig und trocken. Die letzten Tage werden wir daher an der Südküste verbringen. Um 10:30 Uhr fahren wir im strömenden Regen mit unbekanntem Ziel ab. Hier im Süden gibt es nicht mehr soviele Campingplätze.  Der erste CP den wir anfahren hat fast nur Dauercamper. Dazwischen ist dann mal ein einzelner Stellplatz für Durchreisende. Das gefällt uns nicht. Wir fahren weiter in den nächsten Ort. Hier gibt's 3 Plätze. Die entpuppen sich als Feriencenter. Hotel, Hütten, etwas Camping, Kinderanimation, Sandstrand - viel Trubel. Das wollen wir überhaupt nicht. Dann der 3. Versuch. Auch das ist ein Feriencenter, aber ruhiger und die CamperStellplätze sind abgeschieden in einer Ecke. So stehen wir wunderschön und ruhig im Halbschatten direkt am Fjord. Hier auf dem Solstrand Camping haben wir nun auch sommerliche Temperaturen mit 25 Grad. 

 

 

25/07 - Hier gefällt es uns sehr gut. Der Platz liegt ruhig und schön direkt am Wasser. Jetzt wollen wir es ruhiger ausklingen lassen. Wir haben nochmal 4 Nächte nachgebucht und wollen ein paar Tage relaxen. Im nächsten Ort in 4 km Entfernung gibt es einige Supermärkte. Wir setzen uns auf unsere Räder und fahren los, die Vorräte aufzufüllen.

Nach dem Mittag wollen wir uns in Mandal umsehen. Da soll es die schönsten und längsten Sandstrände in Norwegen geben. Wir nehmen einen ausgeschilderten Fahrradweg für die 15 km. Dieser führt durch den Wald und leider wird der Weg nach den ersten Kilometern so schlecht, dass wir für die Rückfahrt beschließen, auf der E39 zu fahren. Lange Abfahrten und Anstiege im Wald auf fein geschottertem sandigem Untergrund machen keinen Spaß.

 

Am Strand Sjosanden in Mandal legen wir uns für gut 2 Stunden in die Sonne und Rudi geht sogar schwimmen. Anschließend bummeln wir noch durch die Stadt. Die ist ganz nett. Die Rückfahrt zum CP auf der E39 ist trotz viel Autoverkehr super.

Am Platz wird dann mal wieder gegrillt.

          

 

26/07 - Heute sollen es bis zu 26 Grad werden. Der Wind hat nachgelassen. Wir wollen deshalb mal auf dem CP bleiben und das schöne Wetter genießen. Der Fjord ist superflach. Bei Ebbe kann man 1 km geradeaus gehen und nur die Knöchel werden nass. Wir haben heute wirklich mal nichts unternommen, ist auch mal schön.

 

 

Fahrradtour zum Lindesnes Fyr

 

27/07 - Heute werden wir mit den Fahrrädern den südlichsten Punkt des norwegischen Festlands aufsuchen, den Leuchtturm Lindesnes Fyr. Das sind hin und zurück 65 km. Es soll heute an die 30 Grad warm werden und so fahren wir entsprechend früh los. Entlang des Meeres geht es über leere Nebenstraßen und durch kleine Dörfchen bergauf, bergab bis zum Leuchtturm.

 

 

Uns erwartet am Ziel eine fast vegetationslose, wild zerklüftete Felslandschaft, an der sich die Brandung der Nordsee austobt.  Wir laufen erst einmal auf einem Wanderweg an der Küste entlang. Der Weg führt immer wieder über riesige Felsbrocken und auch durch buschiges Gelände. Ist schon eine tolle Gegend. Auf einem der großen Felsen machen wir Rast und genießen beim Picknick die tollen Ausblicke auf das Meer.

 

 

Der Leuchtturm von Lindesnes am Südkap ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen des Landes. Das Nordkap ist von hier übrigens noch über 2500 km entfernt. Bereits Mitte des 17. Jh. gab es an dieser Stelle ein Leuchtfeuer, das ein wichtiger Orientierungspunkt für Segelschiffe war. Heute steht an derselben Stelle ein 1915 errichteter Eisenturm, auf den man hinaufsteigen kann. Von oben kann man den 360° Blick über die Küste genießen. Außerdem gibt es noch eine angegliederte Galerie, ein Museum, das die Geschichte der Leuchtfeuer an der Küste erzählt, verfallene Befestigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Restaurant. 80 NOK Eintritt müssen gezahlt werden, auch wenn man nur zum Leuchtturm will.

 

 

 

 

 

Auf unserem Rückweg kommen wir an einer Badebucht mit Sandstrand vorbei und halten spontan an. Hier machen wir erst einmal eine längere Pause und steigen beide in die Fluten der Nordsee. Das Wasser ist überraschend angenehm warm und tut uns gut. Zurück am CP gehen wir auch hier gleich noch mal ins Wasser, das muss heute bei den Temperaturen einfach sein.

 

 

Heute ist eine ganz besondere Mondfinsternis zu bestaunen: Die längste totale Mondfinsternis des ganzen Jahrhunderts.

 

Durch die Berge kommt hier der Mond erst nach 23 Uhr zum Vorschein. Die heutige Mondfinsternis kann man noch gut erkennen.

 

28/07 - Heute ist unser letzter Tag auf diesem CP. Wir haben nicht viel vor. Zuerst buchen wir die Fähre für den 31. Juli von Kristiansand nach Hirtshals zu einem guten Preis von 238 €.

Nach dem Frühstück nehmen wir die Räder und fahren mal wieder zum Einkauf in den nächsten Ort. Nachmittags erkunden wir mit den Rädern unsere Halbinsel auf schmalen Waldwegen bis ans südliche Ende. Hier sind noch einige Badebuchten und wir springen noch einmal in die Nordsee. 

Ab 19 Uhr kommt der angekündigte Regen schnell und heftig mit einem kräftigem Gewitter.

 

 

Weiterfahrt nach Kristiansand - 62 km

 

29/07 - Kristiansand ist schnell erreicht, wir checken auf dem Roligheden Camping ein. Stolze 400 NOK (42,87€) nehmen die hier für eine Nacht ohne Dusche (20 NOK).  Der Platz liegt schön im Wald, es gibt zu dieser frühen Uhrzeit noch viele freie Plätze. Die Fähre ist von hier in 5 Minuten erreichbar und die Innenstadt von Kristiansand ist 2 km entfernt. Der Campingplatz hat auch gute Bademöglichkeiten im Meer zu bieten.

 

Kristiansand

 

Kristiansand ist mit ca. 87.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Norwegens. Hier legen die großen Fähren aus Dänemark an. Die Stadt gilt als der Ort Norwegens mit den meisten Sonnentagen im Jahr. 

Die Innenstadt ist exakt quadratisch strukturiert und nennt sich Kvadraturen. Hier pulsiert das Leben: Geschäfte, Cafes, Restaurants, Springbrunnen auf der Promenade und viel Trubel. Die Domkirche liegt mittendrin und gleich daneben findet heute ein Beachvolleyballturnier statt. 

Im historischen Teil - genannt Posebyen -finden wir alte weiße Holzhäuser zwischen urigen Kopfsteinpflastergassen und versteckten Hinterhöfen.

Von der Festung Christiansholm hat man einen schönen Blick auf die Schären und das Meer. Obwohl heute Sonntag ist, ist viel Leben in der Stadt. 

 

30/07 - Heute schauen wir uns ausgiebig Kristansand an. Auf einem Stadtplan ist ein Stadtrundgang eingezeichnet, den wir heute gemütlich ablaufen. Es ist warm bei 22 Grad - aber bewölkt.

 

Zum Schluss sehen wir zum ersten Mal in Norwegen ein Vinmonopolet. Nur hier darf Alkohol über 4,75 Prozent wie Wein und Spirituosen verkauft werden. Wein wird überwiegend im 3 Liter Kanister angeboten zum Preis ab 40 Euro aufwärts.

 

Weiterfahrt nach Hirtshals

 

31/07 - Um 14:30 Uhr verlassen wir den Campingplatz und fahren zum Fähranleger. 16:30 Uhr soll die Fähre starten, und es sind schon reichlich Fahrzeuge vor uns da. Sehr viele Campingfahrzeuge stehen wartend in der Schlange. Die Überfahrt ist sehr ruhig, nur leider begleitet uns ein Gewitter mit Regen. So können wir uns nicht draußen aufhalten. In der Kinderecke läuft ein Asterix Film, das ist doch was für uns. So vergeht die Zeit schnell.

 

 

 

3 km von Hirtshals entfernt liegt unser heutiger Übernachtungsplatz. Camping Kjul Strand Camping. Er liegt 400 m vom Meer entfernt, hat riesige Stellplätze und ist sehr ruhig. Und mit ca. 30 € pro Nacht auch noch sehr günstig.

 

 

01/08 - Mit dem Fahrrad fahren wir ins 4 km entfernte Städtchen Hirtshals. Hirtshals ist nur bekannt durch den Fährhafen und das Ozeanarium, das größte Aquarium Nordeuropas. Durch die Hauptstraße wuseln zwar jede Menge Touristen, aber eigentlich gibt es nichts Sehenswertes.

Schnell sind wir wieder zurück und fahren lieber an den Strand. Hier oben dürfen auch die Autos den Strand befahren. Die Nordsee ist überraschend warm und lädt zum Baden ein. 


Am Abend beschließen wir, am nächsten Tag nach Hause zu fahren. Hier in Dänemark fehlen uns die Ideen für weitere Aktivitäten. Uns fehlen die Berge, die ausgewiesenen Radwege verlaufen viel auf Schotter -oder Sandboden. Und ein Tag am Strand reicht uns auch. 


Weiterfahrt nach Deutschland - 442 km

 

02/08 - Der erste Blick morgens zum Himmel zeigt uns nur Wolken. Eigentlich wollten wir nochmal in die Nordsee springen und erst gegen Mittag losfahren. Nun starten wir gemütlich um 10:30 Uhr die Fahrt in Richtung Heimat. Vor Hamburg wollen wir nochmal übernachten. Das Auto wird vorher noch vollgetankt (Diesel 1,23€) und dann geht es auf leerer Autobahn fast ohne Probleme bis zur Grenze. 

 

 

 

Vor uns fängt ein PKW auf der rechten Fahrspur plötzlich an zu brennen und zwingt uns zu einer 45 minütigen Pause. Dem Fahrer ist zum Glück nichts passiert, die Flammen schlagen quer über die Fahrbahnen. 15 Minuten brennt es lichterloh, dann ist die Feuerwehr und Polizei da. Zum Glück ist da gerade kein Stoppelfeld gewesen, man mag nicht darüber nachdenken, wie es hätte ausgehen können.

 

Nah der Autobahn zwischen Flensburg und Hamburg bleiben wir für eine Nacht auf dem Caravanpark am Brahmsee. 30 Grad und Sonne haben wir bei der Ankunft. Für günstige 15 Euro die Nacht stehen wir hier prima direkt am Sanitärgebäude.

 

 

 

Mit dem Rad fahren wir gleich in ein 3 km entfernt liegendes Restaurant direkt am See. Ein schönes dunkles Bier und ein Schnitzel mit Bratkartoffeln hat Rudi sich nach der langen Fahrt verdient.

Weiterfahrt - Rückfahrt nach Hause - 284 km

03/08 - Schon beim Frühstück ist es schrecklich heiß. Auf Empfehlung Einheimischer sollen wir bis 11 Uhr warten, bis wir den Elbtunnel durchqueren. Dieser Tipp ist gut, es ist zwar eine Baustelle fast auf der ganzen Strecke bis Hamburg - aber wir kommen gut durch. Bei Schwarmstedt ist wie immer innerhalb einer Baustelle auf 10 km zähfließender Verkehr. Ansonsten stoppen uns auf der Landstraße nur einige Trecker.

Bei 34 Grad kommen wir zu Hause an.

 

6610 km sind wir insgesamt mit dem PKW gefahren. Davon 6190 km mit dem Caravan hinten dran und

420 km nur mit dem PKW für Ausflüge.

 

Mit unseren tollen E-Bikes haben wir genau 1000 km geschafft.

 

Zum Abschluss noch einige Anmerkungen zu unserer Reise. Was ist uns aufgefallen? Was ist vielleicht anders als hier bei uns?

Vielleicht bedingt durch die rigorosen Geschwindigkeitsbeschränkungen in Skandinavien ist uns sofort der sehr verhaltene Fahrstil der Nordländer aufgefallen. In ganz Schweden und Norwegen gibt es nur sehr wenige Straßen, auf denen mehr als 80 km/h erlaubt sind. Die drohenden drakonischen Strafen haben sicher ihren Anteil daran, dass sich fast alle Fahrer unbedingt an die Höchstgeschwindigkeit halten.

Sehr positiv fällt uns das Fahrverhalten der PKW Fahrer gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern auf. Wenn wir mit unseren Rädern auch nur in die Nähe einer Kreuzung oder eines Überweges kommen, halten die PKWs sofort an. Auch auf unseren Rad-Touren auf den viel befahrenen E-Straßen werden wir oft von Autofahrern nicht überholt. Die bleiben manchmal kilometerlang hinter uns und erst wenn wir z.B. an einer Ausweichstelle an den Rand fahren, überholen die Autos. Da könnten sich deutsche Autofahrer mal eine dicke Scheibe von abschneiden im Fahrverhalten.

 

Zu den Campingplätzen: Die Gebühren sind im Durchschnitt recht teuer, unter ca. 27€ bekommt man selten einen Platz. Die Strompauschale pro Nacht mit ca. 5€ kommt noch dazu. Die warme Dusche ist ebenfalls nur selten im Übernachtungspreis enthalten. Oft zahlen wir ca. 1€ pro Dusche. Angenehm ist uns aufgefallen, dass  in allen Sanitärräumen Toilettenpapier, Flüssigseife und heißes Wasser vorhanden sind. Auf vielen CPs. gibt es keine getrennten Sanitärhäuser für Mann und Frau, jeder nutzt jeden Raum. Das ist hier eben so. Dafür gibt es auf vielen Plätzen sogenannte Familienbaderäume mit Toilette, Dusche und Waschbecken.

Die Abwicklung der Formalitäten beim Einchecken sind überall sehr locker und unkompliziert. Oft wird weder nach Ausweis oder Autokennzeichen gefragt. Der Stellplatz wird auch selten zugewiesen, man kann sich fast immer einen Platz aussuchen und dann hinstellen, wie man will. Auch Schranken am Eingang sucht man meistens vergebens (anders als in Deutschland oder Südeuropa). Dafür ist die Zahlung anders als bei uns immer im voraus üblich. Wenn man länger bleibt, als zunächst vorgesehen, muss man halt nochmal zahlen.

 

Allgemein: Vieles ist auf Vertrauen aufgebaut. Z. B. Eintritt in Museen oder Kirchen oder ähnliche Einrichtungen. Man muss zwar fast immer Eintritt zahlen, aber kontrolliert wird es anschließend selten. Aber jeder Nordländer zahlt brav seinen Eintritt. Das ist halt die Mentalität. 

 

Viele Fähren (z. B. an Fjorden) verkürzen die Fahrten mit dem PKW manchmal um 100 und mehr km, dafür sind die Fähren aber in der Regel sehr teuer! Wir haben viel Geld für Fähren ausgegeben.

Norweger sind echte Baukünstler! Was wir an Tunnels, Brücken und Straßenkonstruktionen gesehen haben, müßte manchen deutschen Ingenieur neidisch machen. Einfach tolle wagemutige Projekte, die hier gebaut wurden.

Fazit: Ein tolles Land mit einer grandiosen Landschaft!