Die Sommerferien sind fast überall beendet und somit können die Rentner wieder starten. Aber so einfach ist das in diesem Jahr nicht. Eine Anreise ohne Buchung - so wie wir es mögen - ist unmöglich. Bestimmt 10 Plätze im Allgäu haben wir kontaktiert und überall eine Absage erhalten. Bis Ende September sind die Plätze voll belegt. Aber in Lindenberg im Allgäu haben wir Glück, auf dem Platz Alpenblick können wir ab Dienstag für 12 Nächte anreisen.
Da wir gerne Sonntags fahren, starten wir zwei Tage früher und bekommen selbst bei der Buchung eines Durchreiseplatzes erst beim dritten Platz eine Zusage.
06/09 -Fünf Stunden brauchen wir heute für diese Strecke. Zwei lange Staus haben uns Zeit und Nerven gekostet.
Unser Ziel für heute - der Campingplatz Wiesensee in Hemsbach - ist auch knüppeldicke voll belegt. Zwischen zwei kleinen Stellplätzen dürfen wir wählen. Die letzten Ankömmlinge mit Kastenwagen oder Wohnmobil stehen hintereinander auf dem Seitenstreifen der Hauptdurchgangsstraße.
Hier auf diesem Platz waren wir schon im letzten Herbst, er liegt sehr günstig direkt an der Autobahn.
07/09 - Schon auf der Anreise haben wir überlegt, was wir heute unternehmen wollen. Da kommt uns ein Tipp unseres Sohnes sehr gelegen. Nur 20 km von unserem CP entfernt liegt das "Felsenmeer". Das hört sich für uns interessant an. Also machen wir uns auf den Weg dorthin und erklimmen die teilweise riesigen Felsen, die 700 Meter steil bergauf führen.
Das Felsenmeer auf dem Felsberg oberhalb von Lautertal-Reichenbach im Vorderen Odenwald ist eine Felsenlandschaft aus dunkelgrauem Quarzdiorit, die durch Wollsackverwitterung entstand. Das
Felsenmeer wurde bereits von den Römern und später durch die örtlichen Steinmetze zur Steingewinnung genutzt. Die Steinmetzen bezeichneten ihn als „Felsberg-Granit“, der heute nicht mehr abgebaut
wird. Heute ist das Felsenmeer ein beliebtes Naherholungsgebiet und Ausflugsziel für Familien und Wanderer. (Wikipedia)
08/09 -Schon früh um 8:30 Uhr starten wir die zweiten 360 km bis zum Ziel im Allgäu. Der Campingplatz Alpenblick hat ab 13 Uhr für 2 Stunden seine Schranken geschlossen - da wollen wir vorher dort sein.
Aber das klappt natürlich nicht. Vollsperrung der Autobahn (Unfall in einer Baustelle), großzügige Umleitung über viele Dörfer, im weiteren Verlauf viele Baustellen mit Stop & Go und somit kommen wir 30 Minuten zu spät am Ziel an und müssen 90 Minuten auf Einlass warten.
Der Campingplatz Alpenblick liegt nicht weit vom Ort entfernt, aber einige Höhenmeter tiefer. Der Blick über die Wiesen bis hin zu den Alpen ist wirklich wunderschön. Auch so macht der Platz einen guten Eindruck auf uns. Ein kleiner Badeteich ist sogar vorhanden und die Kühe kommen dicht an den Zaun.
Wir bekommen einen schönen sonnigen Platz zugewiesen und genießen heute nur das gute Wetter, kochen uns was Schönes und planen danach die Aktivitäten der nächsten Tage.
09/09 - Unterwegs auf der Radrunde Allgäu - Lindenberg - Isny - Wangen - Kißlegg
Zu lesen auf eigener Seite Radrunde Allgäu
10/09 - Unterwegs auf der Radrunde Allgäu -
Immenstadt - Sonthofen - Fischen - Bolsterlang - Immenstadt - Oberstaufen - Scheidegg - Lindenberg
Zu lesen auf eigener Seite Radrunde Allgäu
11/09 -Der Eistobel entstand vor rund 15.000 Jahren. Rauschende Wasserfälle und tiefe Strudellöcher, riesige Gesteinsblöcke und gewaltige Felswände erwarten uns auf einer ca. 3 km langen Tour durch das Naturschutzgebiet.
Auf einem gut gesichertem Weg laufen wir überwiegend im Schatten durch den Eistobel. Zurück zum Parkplatz nehmen wir den Weg 18 durch die Felder.
Als wir eine Abkürzung über eine Wiese nehmen, bekommen wir vom Bauern derbe Schimpfe. Warum darf man die nicht betreten??
Den Nachmittag verbringen wir ruhig am Wohnwagen mit Spielen und Lesen. Gegen 17 Uhr fahren wir mal in die Innenstadt von Lindenberg, da sind wir bisher noch gar nicht gewesen. Versäumt hat man da auch nichts. Alles wirkt wie ausgestorben, ein richtiges Zentrum gibt es nicht. Das Rathaus und die Kirche sind hübsch und imposant - aber sonst ist hier nix los. Die Restaurants sind auch alle nicht so dolle, in Bayern möchte ich bayerisch essen und keinen Döner oder Pizza. Der letzte Versuch liegt etwas abseits - Zum Bayerischen Hof - und erweist sich als Glücksgriff. Wir sitzen gemütlich im Biergarten, die Bedienung ist sehr nett und gesprächig ( hat einige Tipps für den morgigen Ausflug) und das Essen schmeckt fantastisch. Ich habe mir saure Leber bestellt, schmeckt mir gut.
12/09 - Kurz nach 9 Uhr fahren wir mit unseren Rädern die 6 km nach Scheidegg. Von hier fährt alle 2 Stunden ein Kleinbus nach Lindau/Bodensee. Mit unserer Gästekarte fahren wir sogar kostenlos. Nach 30 Minuten steigen wir am Berliner Platz aus. Von hier ist es nicht mehr weit zur Insel, wo uns als erstes ein schöner Park erwartet.
Wir sind ja nicht zum ersten Mal in Lindau, aber es ist immer wieder schön hier durch die Gassen zu schlendern. Bei dem schönen Wetter ist hier heute viel los, in den Cafes sind alle Tische besetzt. Um diese Zeit wird nicht mehr gefrühstückt, es gibt Weißwurst, Brezel und ein Bier. Und das vor 12 Uhr!!
Am Hafen kaufen wir uns zuerst ein Ticket für die Schifffahrt nach Bregenz und haben bis zur Abfahrt um 12 Uhr noch 45 Minuten Zeit.
In Bregenz brauchen wir nur 5 Minuten bis zur Seilbahn, die auf den Pfänder (1064 m - höchster Berg am Bodensee) fährt. Nur wenige stehen an der Kasse an, schnell ist eine Fahrkarte für die Bergfahrt (7,40€) gekauft und schon können wir in die riesige Gondel einsteigen. Unsere ist nicht voll besetzt, aber so 40 Personen zähle ich.
Von oben hat man natürlich eine wunderbare Weitsicht, nur leider ist die Sicht zum Bodensee runter heute sehr diesig. Hier oben sind viele Attraktionen für die Kinder: ein toller Spielplatz, ein Riesentrampolin und ein Alpenwildpark mit Kleintiergehege. Verhungern kann man hier nicht, mehrere Restaurants sind in der Nähe.
Am Gipfelkreuz packen wir unser Picknick aus und starten dann die Rückkehr nach Deutschland (Scheidegg) auf dem Panoramaweg.
Der Weg führt uns überwiegend auf Asphalt- und Schotterwegen und seltener auf Waldwegen bergauf und bergab.
Auf dem höchsten Punkt unserer Wanderstrecke auf 1050 m steht eine witzige Sitzgruppe aus Baumstämmen. Hier machen wir noch einmal eine Rast und stärken uns aus dem Rucksack. Dann machen wir uns zügig auf den Weg zurück nach Scheidegg. Mit Pausen haben wir genau die angegebenen 3 Std. 30 Min. gebraucht.
Doch ganz schön erschöpft kommen wir in Scheidegg an und unsere Beine freuen sich schon auf eine andere Bewegung.
Und was sehen wir.......mein Rad hat hinten schon wieder einen Platten. Schon zum dritten Mal habe ich mit diesem Rad Pech.
Rudi fährt zum Campingplatz und holt mich und das Rad mit dem Auto ab.
13/09 - 26 Grad und 13 Stunden Sonnenschein sind heute für unsere Gegend angesagt und wir werden tatsächlich mal nur relaxen. Zuerst wird wieder draußen ausgiebig gefrühstückt.
Mein Fahrrad bekommt danach einen neuen Schlauch, denn morgen wollen wir wieder radeln.
Wir bleiben den ganzen Tag auf dem Campingplatz.
Nachmittags trauen wir beide uns in den Badeteich. Sehr einladend wirkt das Wasser nicht, es sieht so trübe aus. Aber die Dauercamper gehen alle baden und versichern uns, dass die Wasserqualität bestens ist. Bei der Wärme tut so ein Bad richtig gut.
14/09 - Unterwegs auf der Radrunde Allgäu
Kempten - Bad Grönenbach - Ottobeuren - Bad Wörishofen - Rieden
Zu lesen auf eigener Seite Radrunde Allgäu
15/09 - Unterwegs auf der Radrunde Allgäu
Rieden- Kaufbeuren - Marktoberdorf - Füssen - Pfronten - Bahn nach Kempten
Zu lesen auf eigener Seite Radrunde Allgäu
17/09 - Auf schönen Nebenwegen durch satte grüne Wiesen lassen wir uns vom Navi zu den Wasserfällen führen. Auf der Strecke liegt der Waldsee von Lindenberg, ein Badesee mit Freibad. Nach einem unfreiwilligem Stopp wegen der Baumfällung einer riesengroßen Fichte geht´s weiter zu den 7 km entfernten Wasserfällen.
Es ist nichts Spektakuläres, aber bei einem Eintritt von 1 € trotzdem nett anzuschauen.
Über Scheidegg fahren wir wieder durch Wiesen zum Campingplatz zurück. Scheidegg hat wirklich keinen autofreien Ortsmittelpunkt. Viel Autoverkehr quält sich hier durch. Die 7 km zurück zum Campingplatz sind wieder von starken Auf-und Abfahrten geprägt (mind. 16 %). Die Krönung ist die Steigung an einer Klinik in Ried. 22% müssen wir auf einer Länge von 300 m bewältigen. Also ungeübte Radler hätten hier schon ihre Probleme.
Unsere Akkus haben auf diesen 20 km heute Vormittag viel Leistung verloren.
Heute Nachmittag soll es gewittern. Da werden wir lieber auf dem Campingplatz bleiben (wir sind ganz schön faul geworden) . Es ist auch wirklich sehr warm bei 25 Grad, zum Glück geht heute mal ein leichter Wind.
Es hat natürlich nicht gewittert, wir waren nachmittags wieder mal im Wasser ein wenig schwimmen.
Am Abend besuchen wir das Restaurant hier auf dem Platz, Maultaschen gibt´s heute, das wollen wir mal probieren.
18/09 - Eigentlich wollen wir heute auf den Hochgrat, das ist der höchste Berg des Allgäus. 1 km vor dem Parkplatz ist die Straße gesperrt und ein Hinweis angebracht: Die Hochgratbahn ist außer Betrieb. Gleich daneben fährt eine Seilbahn hoch zum Imberg. Der ist nur leider 500 Höhenmeter niedriger, aber nun sind wir schon mal da.
30 € für hoch und runter kostet die Bahn. In jede Kabine darf nur eine Familie rein, trotzdem geht es zügig voran.
Völlig unvorbereitet müssen wir uns nun für eine Tour entscheiden. Auf den Hauptwegen fahren Autos und Busse. Zum Glück haben wir den richtigen Riecher und laufen nach einem ersten steilen Anstieg eine wunderschöne Tour mit tollen Ausblicken.
19/09 - Heute wird das nichts mit draußen frühstücken. 13 Grad und dichten Nebel haben wir heute am Morgen.
In Lindenberg ist am Samstag Markttag. Überraschend viel Bio Obst und Gemüse wird hier verkauft. Morgen fahren wir hier ab und decken uns noch mit allem Wichtigem ein.
Vor uns im Tal - nur 4 km entfernt- liegt der Ort Weiler. Mit dem Rad fahren wir mal schnell runter, um durch die Schlucht zu wandern. Auf halber Strecke - oh Schreck - sehen wir ein Hinweisschild: 25 % Gefälle. Das ist wirklich schon nicht mehr lustig. Mit beiden Händen an der Bremse kommen wir wohlbehalten unten an. Also hier fahren wir zurück nicht hoch!!!!
Die Hausbachklamm ist 3 km lang und wir laufen auf gleichem Weg hin und zurück. Ist nett angelegt und für Kinder bestimmt ein Paradies. Überall kann man ran ans flache Wasser und spielen.
Zurück zum Campingplatz nehmen wir einen anderen Weg, der nur so 16 % Steigung hat.
Den letzten Nachmittag bleiben wir am Platz, setzen uns noch einmal auf Cappu und Kuchen hin und machen heute endlich mal Fotos vom Platz.
Die Markise wird abgebaut, die Fahrräder kommen auf die Deichsel - Aufbruchstimmung halt.
Bei schönstem Sonnenschein ist hier heute Morgen auf dem Platz Aufbruchstimmung. Viele reisen ab. Ab Wochenmitte soll es nur noch einstellige Höchsttemperaturen und viel Regen geben.
Wir reisen weiter an die Deutsche Weinstraße.