Der Fünf-Flüsse-Radweg

 

 

 

 

Der Fünf-Flüsse-Radweg ist ein ca. 320 km langer Fernradweg, der als Rundweg die Städte Nürnberg, Amberg, Regensburg und Kelheim verbindet. Er führt entlang der Pegnitz, Vils, Naab, Donau und Altmühl.

 

1. Etappe von Berg bei Neumarkt i.d.OPf. bis Hohenstadt - 82 km

19/07 - Unser Wecker klingelt um 7:30 Uhr. Einen blauen Himmel und 20 Grad haben wir schon morgens.

Die erste Etappe haben wir so geplant, dass wir heute Nacht im Caravan schlafen können. Mit dem Auto fahren wir knapp 30 km südlich vom Campingplatz nach Berg bei Neumarkt. Dort bleibt das Auto die nächsten drei Tage stehen.

Um 9:45 Uhr starten wir nun die heutige Radtour von ca. 80 km. Nach 3 gefahrenen Kilometern fällt Rudi ein, dass er seinen Schlüssel fürs Akku im Auto vergessen hat. Also nochmal umdrehen und holen. Na toll, fängt ja gut an unsere Tour!!

Fast bis Nürnberg - das heißt 34 km - führt der Weg entlang des Ludwig-Donau-Main Kanals auf leicht geschottertem Belag. Er läßt sich trotzdem gut fahren und ist auch überhaupt nicht eintönig. Die Wasserstraße steht heute unter Denkmalschutz und die Natur hat sich ihr Terrain zurückerobert. Kleine Brücken, malerische Schleusen und wilde Wasserpflanzen prägen diese idyllische Etappe.

 

 

Dann führt uns der Weg nach Nürnberg hinein. Wir kommen am Reichsparteitagsgelände vorbei. Das ist schon sehr imposant und zeugt von Adolfs Größenwahn. Heute ist hier ein riesiger Park mit Seen und Liegewiesen.

 

 

Bald erreichen wir die Pegnitz und setzen unsere Tour an diesem Fluß fort. Auch hier ist alles grün. Heute am Sonntag erholen sich viele hier im und am Wasser. Sogar ein künstlicher Sandstrand ist hier angelegt worden. Es ist inzwischen schon 26 Grad warm.

 

 

Bald geht es wieder raus aus der Großstadt - mit einigen Umleitungen durch Baustellen, die etwas nerven - in Richtung Lauf. Die tolle Natur begeistert uns immer wieder.

Lauf an der Pegnitz überrascht uns dann wirklich! Ein tolles kleines Städtchen mit schöner Altstadt und massenhafter Außengastronomie. Hier machen wir eine verdiente Cappupause (mit Kuchen).

 

 

Dann ist es nicht mehr weit bis Hersbruck. Da die Wegbeschreibung auch hier von einer historischen Altstadt spricht, wollen wir hier auch noch eine kleine Pause einlegen. In einem schönen Biergarten auf dem Marktplatz gönnen wir uns ein schönes, dunkles Bier.

Nun haben wir nur noch 5 km bis zum Campingplatz vor uns.

 

2. Etappe von Hohenstadt bis Kallmünz - 84 km

 

20/07 - Gestern Abend haben wir noch lange mit den Nachbarn geplaudert und danach erst unsere Taschen gepackt. Hoffentlich haben wir nichts vergessen  einzupacken.

Jetzt zu Corona Zeiten macht es Sinn die Unterkunft vorzubuchen. Heute ist Montag, da haben viele Restaurants geschlossen. Unsere "Wunschunterkunft" bei Kallmünz liegt direkt am Fluss, hat ein Restaurant/Biergarten und das Restaurant hat heute geöffnet. Gestern Abend noch ausgebucht, heute früh ist doch tatsächlich wieder ein Zimmer frei. Schnell gebucht und dann kann's losgehen. Es ist 9.00 Uhr und wir starten wieder bei schönstem Sonnenschein zur 2. Etappe.

 

Die ersten 40 km bis Amberg verlaufen zur Hälfte auf gut asphaltierten Wegen im Grünen und die andere Hälfte auf eigenem Radweg neben der Straße. Das ist nicht ganz so toll.

Amberg ist eine typische Kreis- und Einkaufsstadt. Wir essen hier eine Kleinigkeit zu Mittag und bummeln durch die Fußgängerzone. Mittlerweile haben wir 26 Grad. Die Sonne sticht hier in der Stadt ganz schön heftig. Bald steigen wir wieder aufs Rad. Ab Amberg fahren wir am Flüsschen Vils entlang.

 

 

Die 40 km von Amberg bis Kallmünz verlaufen komplett auf separaten Wegen fernab der Straße. Wir sind total begeistert von der Wegführung. Wir fahren durch Wälder oder durch grüne Wiesen - aber immer entlang der Vils. Wir können uns vorstellen, dass dieser Weg früher mal eine Bahnstrecke war.

Kallmünz liegt am Zusammenfluss von Naab und Vils und ist umrandet von einer Kalkfelsenlandschaft.

 

 

Im OT Krachenhausen von Kallmünz haben wir ein Zimmer gebucht. Obwohl heute Montag ist, ist die Terrasse mit ca. 60-80 Personen voll. Und es stehen ständig bis zu 10 Leute Schlange, die auch essen wollen. Die Lage des Hauses direkt an der Naab und das gute Essen sind wohl schuld.

 

3. Etappe von Kallmünz nach Essing 80 km

21/07 - Um 9 Uhr steigen wir wieder auf die Räder und weiter geht's immer entlang der romantischen Naab bis zum Zusammenfluss der Naab und Donau. 

 

 

Am Zusammenfluss der Donau und Naab müssten wir in Richtung Kelheim abbiegen. Nur 6 km von hier in der anderen Richtung liegt Regensburg. Wir waren zwar vor einigen Jahren schon einmal in dieser schönen Stadt, möchten heute aber noch einmal durch die Altstadt bummeln und dort ein Mittagessen einnehmen.

 

 

Entlang der Donau radeln wir nach dem Mittag gemütlich weiter in Richtung Kelheim. Ab hier sind die Radwege  leider überwiegend geschottert. Dementsprechend sehen unsere Schuhe, Fahrräder und Satteltaschen aus.

Felsen ragen hier nun immer öfter senkrecht in die Höhe. Kurz vor Kelheim treffen wir nun auf unseren letzten Fluß, auf die Altmühl, die hier in die Donau mündet.

 

Einige Kilometer vor Kelheim sieht man schon von weitem die bekannte Befreiungshalle auf einem Berg liegen. Der Besuch dieser Halle wurde uns unterwegs sehr empfohlen.

 

 

 

Mit den E-Bikes ist die Anfahrt kein Problem. Heiß ist es mittlerweile auch schon wieder, wir haben hier fast 30 Grad.

 

Die Befreiungshalle ist ein Denkmal auf dem Michelsberg oberhalb der Stadt Kelheim in Niederbayern. Sie steht von Regensburg gesehen donauaufwärts an der Einmündung der Altmühl bzw. des Main-Donau-Kanals in die Donau. Errichtet wurde die Befreiungshalle im Andenken an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815. Auftraggeber des Baus war König Ludwig I. von Bayern. (Wikipedia)

 

 

Nach genau 80 gefahrenen Kilometern kommen wir an unserer gebuchten Unterkunft in Essing an der Altmühl an. Auch hier haben wir es gut getroffen. Großes Zimmer, Restaurant im Haus und nette Wirtsleute. Hier sind alle Tische auf der Terrasse reserviert. Mit viel Geschick und Umplatzierung der Gäste schafft es der Wirt alle Gäste coronakonform unterzubringen.

Heute wäre ohne Corona Zuhause unser großes Forellenessen. Deshalb steht diese für mich heute auf dem Speiseplan. Nach dem guten Essen bummeln wir noch einmal durch den Ort. Anschließend sitzen wir noch bis Mitternacht auf der Terrasse des Lokals mit anderen Gästen auf Abstand zusammen und plaudern gemütlich. Es war ein schöner Abend bei angenehmen Temperaturen.

 

4. Etappe von Essing bis Berg bei Neumarkt i.d.OPf.- 80 km

 

22/07 - Bevor wir richtig mit dem Rad starten, bewundern wir die längste Holzbrücke Europas hier in Essing.

Die Holzbrücke bei Essing ist eine Spannbandbrücke, die Fußgänger und Fahrradfahrer über den Main-Donau-Kanal führt. Die nach sieben Planungsjahren 1986 errichtete Brücke war mit 189,91 m die längste Holzbrücke Europas, bis sie 2006 vom Drachenschwanz in Ronneburg abgelöst wurde. (Wikipedia)  

Es ist wieder ein strahlend schöner Tag und die Gegend wunderschön. Immer entlang der Altmühl führt der Radweg durch die grüne Natur. Überall auf dem Fünf Flüsse Radweg gibt es an den Wegen Sitzmöglichkeiten und auch zahlreiche Biergärten und Cafes. Verhungern oder verdursten kann man auf diesem Radweg nicht.

 

Kurzer Stopp in Dietfurt an der Altmühl

 

Mittags in Beilngries haben wir schon wieder 25 Grad und eine Pause ist nötig. Ach so ein schöner Eisbecher wäre jetzt schön. An der Kirche finden wir eine Eisdiele mit Platz im Schatten. Das tut jetzt richtig gut.

 

 

Der nächste größere Ort ist Berching. Nette Sitzgelegenheiten stehen hier am Flußufer. Nur in der Sonne hält man es nicht lange aus.

 

 

Ein kleines schmuckes Städtchen ist Berching. In einem kleinen Cafe machen wir mal wieder eine Pause im schattigen Garten bei Cappu und Kuchen.

 

 

In allen bayerischen Kleinstädten, die wir bisher besucht haben, nervt das Kopfsteinpflaster in der Altstadt uns als Radfahrer total.

Weiter geht es wieder entlang des Ludwig Main Donau Kanals.

 

 

Neumarkt in der Oberpfalz ist die letzte Stadt unserer Reise. Ein bißchen enttäuscht sind wir schon, eigentlich ist es eine reine Einkaufsstadt. Die Gemütlichkeit fehlt. Schnell fahren wir weiter und erreichen bald unser Auto in Berg.

 

 

Unser Fazit nach 320 km Rundtour: Landschaftlich ist es eine wunderschöne Tour. Der Fahrbahnbelag war mit viel geschottertem Untergrund nicht immer optimal, aber doch meist gut zu fahren. Wir haben viele schöne Eindrücke von dieser Tour mitgenommen. Und wir haben tolles Reisewetter gehabt.

Später am Abend:

Unsere Räder sind so staubig, dass Rudi mit denen zur Außendusche fährt und sie gründlich abduscht. Auch die Packtaschen sind total grau und werden tüchtig abgebürstet. Das ist der Nachteil von den Schotterwegen.